Bestand LisztGoethe- und Schiller-Archiv / Klassik Stiftung Weimar ; Bestand Liszt


Liszt, Franz (1811-1886) [Bestandsbildner], Lassen, Eduard (1830-1904) [Bestandsbildner], Ramann, Lina (1833-1912) [Bestandsbildner], Lipsius, Marie (La Mara) (1837-1927) [Bestandsbildner], Remmert, Martha (1854-1941) [Bestandsbildner], Gille, Karl (1813-1899) [Bestandsbildner], Obrist, Aloys (1867-1910) [Bestandsbildner], Raabe, Peter (1872-1945) [Bestandsbildner], Frimmel, Theodor von (1853-1928) [Bestandsbildner], Blume-Arends, Charlotte (-) [Bestandsbildner], Grosscurth, Emma (-) [Bestandsbildner]

65 Archivkästen

Einleitung: Der im Goethe- und Schiller-Archiv verwahrte Nachlass des Komponisten Franz Liszt umfasst zwei Bestände: den Bestand Nr. 59 (Liszt) und den Bestand Nr. 60 (Liszt-Noten). Mit seinem Testament vom 14. September 1860 setzte Franz Liszt (1811–1886) seine Lebensgefährtin, Carolyne von Sayn-Wittgenstein, als Verwalterin und Universalerbin seines Nachlasses ein. Diese verstarb am 10. März 1887 bereits wenige Monate nach Liszt. Ihre Tochter Marie, verh. von Hohenlohe-Schillingsfürst, erhielt als Nachfolgeerbin den Nachlass des Komponisten. Dieser beinhaltete die gesamten in Weimar verbliebenen Hinterlassenschaften Liszts, darunter den umfangreichen handschriftlichen Nachlass, den die Erbin dem regierenden Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach übergab. Bereits am 24. Juni 1887 wurde in Liszts Weimarer Domizil, dem ehemaligen Hofgärtnerhaus, das der Komponist von 1869 bis zu seinem Tode bewohnt hatte, ein Museum eröffnet. In den folgenden Jahrzehnten wurde der hier aufbewahrte Nachlass durch zahlreiche Schenkungen und Ankäufe beständig erweitert. Während des Zweiten Weltkrieg wurden die Bestände des Liszt-Museums ins Wittumspalais ausgelagert, wo sie auch in den Nachkriegsjahren verblieben. Erst mit der Gründung der Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten der klassischen deutschen Literatur in Weimar gelangten die Dokumente 1954 in das Goethe- und Schiller-Archiv. Dass man den handschriftlichen Bestand und die Bücher aus Liszts Nachlass nicht ins wiedereröffnete Liszt-Museum zurückführte, begründete man mit der Notwendigkeit zum Schutz und Erhalt der Dokumente. Ausgangspunkt für die Erschließung des Liszt‘schen Nachlasses bilden zwei handschriftliche Kataloge, die Peter Raabe, der zwischen 1910 und 1920 als Kustos am Liszt-Museum tätig war, erstellte: Der Katalog der Manuskripte Liszts, erarbeitet in den Jahren 1910 und 1911, enthält die gesamte im Liszt-Museum vorhandene handschriftliche Überlieferung zum musikalischen Werk Liszts. Der bis 1919 von Raabe erarbeitete Katalog der Drucke verzeichnet alle bis dahin im Museum gesammelten Ausgaben der musikalischen Werke Liszts. Mit der archivalischen Ordnung und wissenschaftlichen Bearbeitung des 1954 in das Goethe- und Schiller-Archiv überführten Nachlasses wurde im Folgenden der Leipziger Musikwissenschaftler Otto Goldhammer beauftragt. Seine wichtigste Aufgabe bestand zunächst darin, die seit 1919 erworbenen Stücke in den bestehenden Handschriften- und Druckbestand einzuordnen. Als Findhilfsmittel konnte Goldhammer Raabes Kataloge bis 1959 ergänzen und abschließen. Zugleich wurde ein weiteres Findbuch erstellt, das die überlieferten Manuskripte der kunsttheoretischen Schriften Liszts, seinen Briefwechsel, den umfangreichen Komplex geschäftlicher und persönlicher Papiere sowie die Liszt‘schen Sammlungsstücke verzeichnet. Ende der 1950er Jahre wurden die Notendrucke, Bücher und Zeitschriftenbände schließlich vom handschriftlichen Nachlass getrennt und als Sondersammlung „Liszt-Bibliothek“ der heutigen Herzogin Anna Amalia Bibliothek übergeben. Mit dieser Bestandsabgrenzung und der Erarbeitung zweier Findbücher für die im Goethe- und Schiller-Archiv verwahrten Bestände waren die Grundlagen für die weitere Erschließung von Liszts Weimarer Nachlass gelegt.Der Bestand Nr. 59 (Liszt) beinhaltet zum ersten Franz Liszts Schriften, eingegangene und ausgegangene Briefe, Sammlungsstücke, geschäftlich-berufliche und persönliche Unterlagen sowie die Materialsammlung und Sammlungsstücke. Zum zweiten wurden diesem Liszt-Bestand weitere Teilnachlässe angeschlossen: von Eduard Lassen (1830–1904, Komponist, Pianist und Dirigent), Lina Ramann (1833–1912, Musikschriftstellerin und Biografin Franz Liszts), Marie Lipsius (La Mara 1837–1927, Musikhistorikerin, Herausgeberin der Briefe Franz Liszts), Martha Remmert (1853–1941, Pianistin und Musikschriftstellerin, Schülerin Franz Liszts), Karl Gille (1813–1899, Jurist und Kustos des Liszt-Museums), Aloys Obrist (1867–1910, Musikwissenschaftler, Kapellmeister, Dirigent und Kustos des Liszt-Museums), Peter Raabe (1872–1945, Dirigent, Musikwissenschaftler und Kustos des Liszt-Museums), Theodor von Frimmel (1853–1928, Kunsthistoriker und Beethoven-Forscher) sowie der Liszt-Schülerin Charlotte Blume-Arends. 2022 wurde als Depositum der Nachlass der Liszt-Schülerin Emma Grosscurth (1862–1935) in diesen Bestand integriert. Die Digitalisierung aller Archivalien und ihre online-Präsentation in der Archivdatenbank des Goethe- und Schiller-Archivs wird in den kommenden Jahren realisiert. Der Bestand wurde von Evelyn Liepsch bearbeitet. Die Bestände Nr. 59 (Liszt) und Nr. 60 (Liszt-Noten) werden durch Ankäufe etwa von Briefen und Notenmanuskripten beständig erweitert.

https://ores.klassik-stiftung.de/ords/f?p=401:70:::::p70_region,p70_seite,p_bnr:2,1,59 (Bestand Liszt in der Online-Archivdatenbank des Goethe- und Schiller-Archivs)

DE-2060-BE-59, http://kalliope-verbund.info/DE-2060-BE-59

Modifikation: 10. Mai 2005 ; Synchronisierungsdatum: 2022-05-04T16:07:09+01:00