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Brief von Unbekannt an Johann Adolf Schlegel, 20.03.1776Universitätsbibliothek LeipzigAutographensammlung KestnerSignatur: Slg. Kestner/II/A/IV/1862/Nr. 4

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Brief von Unbekannt an Johann Adolf Schlegel, 20.03.1776Universitätsbibliothek Leipzig ; Autographensammlung Kestner

Signatur: Slg. Kestner/II/A/IV/1862/Nr. 4; Mappe 1862; Blatt Nr. 4


Unbekannt [Verfasser],Schlegel, Johann Adolf (1721-1793) [Adressat]

Prag, 20.03.1776. - 2 Bl. (3 hs. S.), Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: Der Absender, der der Seelsorge entledigt und in Ruhe in Prag lebt, berichtet von der Lektüre der gellertschen Schriften, die nach dessen Tod herausgekommen sind.Beschwerde über den Kommentar des Adressaten (als Herausgeber von Gellerts Briefen) in seiner Edition (Christian Fürchtegott Gellerts Briefe, Leipzig 1774 Bd. 1, S. 198ff]: "Ich kam zu dem 95. Brief, der mir Antwort ist von dem abgelebten H. Gellert auf meine Zuschrift; da machen Sie, mein Herr, mir Anmerkung und sagen, daß meine Zuschrift an H. Gellert ohne Erlaubnis seines Verfassers nicht druckbar sey. Können Sie das sagen mit einem christlichen Gewissen? Ich überlas mein Conzept, das ich noch so wohl habe, als H. Gellerts seine Antwort darauf, und ich fand kein Wort von ihrem unterstrichen. Eben in H. Gellerts Antwort steht nichts davon. Wie können Sie denn das sagen und öffentlich drucken lassen? Es ist ja Unwahrheit. Diesen Schritt hätte H. Gellert gewiß niemal gethan; er war als sittlich zu gut. Wie weit sind sie also Von seiner Rechtschaffenheit unterschieden! Wenn dieses ihr falsches Vorgeben niemand wüßte als Gott und Sie, so hätten Sie sich sollen schämen, es nur zu reden, geschweige gar öffentlich im Drucke auszustreuen, weil es mit der Wahrheit nicht beseht. Ich errathe es viel besser, und das Publikum gäbe mir gewiß Beyfall, warum Sie sagen, mein Brief an H. Gellert sey undruckbar? nicht wahr, Sie schämeten sich der unchristlichen und widerevangelischen Lehre, die ich in meinem Briefe aus D. Luthers und anderen Herrn Protestanten Lehren entlehnt habe: das ist das Wahre. Aber kann ich denn dafür, daß die protestantische Kirche so gelehret hat? -- Sie sagen, ich hätte nur abgerißne Stellen angeführt. Mein Herr! hätte ich alle Stellen per Extensum anführen wollen, wann wäre ich denn fertig geworden mit dem Schreiben, und H. Gellert mit dem Lesen? Für Sie ist es übel genug, daß meine[?] Worte getreu, und in lutherischen Lehrbüchern stehen, die kein evangelischer Christ billigen kann.

Literaturhinweise: Johann Adolph Schlegel/ Gottlieb Leberecht Heyer: Christian Fürchtegott Gellerts Briefe, nebst einigen damit verwandten Briefen seiner Freunde. Band 1, Leipzig 1774, S. 198-201.

Bemerkung: Absender nicht eindeutig identifizierbar.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Autographensammlung Kestner / Merkwürdige Deutsche (Slg. Kestner/II/A/IV)

[Slg. Kestner/II/A/IV/1585b (Frühere Signatur)]

DE-611-HS-3055311, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3055311

Erfassung: 14. Oktober 2016 ; Modifikation: 21. Oktober 2019 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T16:06:15+01:00