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Brief von Georg Forster an Johann Wilhelm von ArchenholzStadtarchiv MainzAutographen-Sammlung (OB Sondersammlungen)Signatur: AS/883

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Brief von Georg Forster an Johann Wilhelm von ArchenholzStadtarchiv Mainz ; Autographen-Sammlung (OB Sondersammlungen)

Signatur: AS/883


Mainz, 20.02.1791 [20. Februar 1791]. - Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: Forster dankt für eine Zuwendung von 60 Reichstalern, lädt Archenholz nach Mainz ein und freut sich, dass Archenholz seine "Ansichten" gefallen.Transkription (von Friedrich Schütz):Mainz, d(en) 20 Febr. 1791Ihre Rimesse von 60 R(eichstalern), liebster Freund, kam mir recht gelegen; ich bin Ihnen dafür sehr verbunden. - H(err) v. Glauer wird Ihnen schon, ehe dieser Brief ankommt, gesagt haben, daß ich mich anschicke Ihnen zu versprochner Zeit, meinen Beitrag zu liefern. Freilich wäre es zur Uebersicht der ganz(en) Litteratur beßer, die Journale bis zum Ende des Jahrs zu haben; allein ich will mich schon behelfen. Zudem, so ist ja nicht unser Plan, von allem was erscheint zu sprechen, sondern von wichtigen, auszeichenden litterarischen Erscheinungen.H(err) v. Glauer hat mir viel Freunde gemacht, indem er mich benachrichtigte, daß Sie mit Ihrer Familie vergnügt in Berlin leben, so wunderbar sich auch manche Originale dort ausnehmen, die in der Ferne ganz anders aussehen. Seine Schilderungen von vielen Charakteren haben mich sehr ergötzt, um so mehr, da sie mit meinen eigenen Beobachtungen zusammentrafen. Das beste ist, daß Sie aufs Frühjahr herkommen wollen. Aber richten Sie es doch so ein, daß wir uns nicht verfehlen. Die Osterferien, also vom 17 April bis 8 May bring' ich in Göttingen zu, theils weil ich mir Bewegung machen muß, theils weil ich auf der Bibliothek allerlei nachschlagen will.Es ist mir sehr erfreulich, daß Ihnen meine Ansichten nicht mißfallen. Der erste Theil ist freilich etwas zu theoretisch; allein jezt wird es fast nöthig, die Welt immer auf die Grundsätze zurückzuführen, von denen man selbst ausgeht, weil die Grundsätze so verschieden sind. Sie sind Kenner, und wißen, was das Publikum vertragen kann; daher ist mirs zehnfach lieb, daß gerade Sie vom Success der Ansichten gute Erwartungen hegen. Ich, für mein Theil, konnte bey der Composition nur auf ein sehr gebildetes Publikum Rücksicht nehmen; erstreckt sich der Beifall weiter, desto beßer für mich - vielleicht auch desto beßer für das Publikum. Auf unsere Zusammenkunft freu ich mich gar sehr.Jezt, liebster Freund, leben Sie recht wohl und freuen Sie sich des kommenden Frühlings. Ich bin ewigIhrergebensterForster

Literaturhinweise: Georg Forsters Werke. Hrsg. von der Akademie der Wissenschaften der DDR. Bd. 17, Berlin (Ost) 1989, N. 47, S. 843f. (nur Regest und kurzer Textauszug).

Bemerkung: Auf der Auktion des Antiquariats J. A. Stargardt in Marburg am 4./5. Oktober 1989 erworben (Katalog 645, Nr. 465) (zuvor bereits von J. Granier, Bielefeld, Katalog 21, Oktober 1986, S. 5, Nr. 205 angeboten).Forster hatte den Brief einem Brief an Christian Friedrich Voß vom 19.2.1791 beigelegt mit der Bitte, diesen an Archenholz weiterzuleiten (Forsters Werke, Bd. 16, Nr. 116, S. 246). Beiliegend unveröffentlichtes Aufsatzmanuskript von Friedrich Schütz mit der Transkription des Briefes.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Autographen-Sammlung (OB Sondersammlungen) / Briefe

[1989/26 (Akquisitionsnummer)]

DE-611-HS-3281454, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3281454

Erfassung: 16. Mai 2017 ; Modifikation: 16. Mai 2017 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T14:58:33+01:00