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Online-Ansicht des Findbuchs Nachlass Werner Warsinsky

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    Nachlass Werner Warsinsky

    Signatur: 1003

    Nachlass Werner Warsinsky

    Warsinsky, Werner (1910-1992) [Bestandsbildner]

    1926-1990. - Nachlass

    Inhaltsangabe: Der in das Westfälische Literaturarchiv gelangte Teilnachlass Werner Warsinskys war in den Gruppen ,Werkmanuskripte', ,Korrespondenz' und ,Zeitungsausschnittssammlung' ansatzweise bereits vorgeordnet. Dennoch mussten etliche Zusammenhänge hinsichtlich über den Nachlass verstreuter Texte und Textteile erst erkannt und anschließend für die Aktenbildung berücksichtigt werden. Nach der Gesamtdurchsicht des Bestandes wurden die Werkmanuskripte in fünf Untergruppen gegliedert. Die weitere Klassifikation ergab sich aus den vorliegenden Unterlagen, wobei die verhältnismäßig kleinen Gruppen ,Biographisches' und ,Berufliche Tätigkeit' für eine schnelle Einsicht in wichtige Lebensdaten Werner Warsinskys eingerichtet worden sind. Bei den Werkmanuskripten waren vor allem Titel (gegebenenfalls auch Kapitelüberschriften), Umfang und Schrifttypus zu erfassen sowie das Vorhandensein unterschiedlicher Fassungen zu dokumentieren; Datierungen waren nicht immer möglich. Für die Gedichte war die vorgefundene, vom Bestandsbildner angelegte Ordnung behutsam zu übernehmen; auf eine Angabe von Vers- und Strophenanzahl wurde verzichtet. Bei den Aufsätzen und Reden wurden, soweit möglich, thematisch verwandte Texte zu einer Akte zusammengeführt. In den Klassifikationsgruppen Korrespondenz und Zeitungsausschnittssammlung sind vor allem die zahlreichen Unterlagen zu Preisverleihung und Veröffentlichung des Romans "Kimmerische Fahrt" berücksichtigt. Als leitender Grundsatz für die Verzeichnung war zu bedenken, dass es sich bei Werner Warsinsky um einen immer noch weitgehend unbekannten Autor handelt, dessen unveröffentlichte, teilweise fragmentarische Werke es überhaupt erst zu entdecken gilt. Die Verzeichnung zielt u.a. darauf, den literarischen Nachlass Werner Warsinskys für eine noch ausstehende intensivere wissenschaftliche Erforschung zugänglich zu machen.

    https://www.archive.nrw.de/archivsuche?link=FINDBUCH-Find_1DC28BEA-961D-4DE5-AE7A-F9161A2A1239ACTAPRO (Online-Findbuch)

    Bemerkung: Zitierweise: Westfälisches Literaturarchiv, Best. 1003/lfd. Nr.

    Angaben zur Herkunft:Der literarische Teilnachlass des am 6. August 1910 in Barlo/Bocholt geborenen Schriftstellers Werner Warsinsky gelangte als Bestand 1003 in das seit 2001 gemeinsam vom LWL-Archivamt für Westfalen und der LWL-Literaturkommission für Westfalen betreute Westfälische Literaturarchiv. Ein weiterer Teilnachlass befindet sich in der Handschriftenabteilung der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund (vgl. die Datenbank "Lexikon Westfälischer Autorinnen und Autoren", www.lwl.org/literaturkommission/alex/index.php). Ein Depositalvertrag über den in Münster befindlichen Nachlass ist im Februar/März 2007 mit dem Publizisten und Kritiker Jürgen P. Wallmann abgeschlossen worden. Mit Werner Warsinsky führte Jürgen P. Wallmann am 14. Dezember 1990 ein Gespräch, das im dritten Band der von Walter Gödden herausgegebenen Reihe "Literatur in Westfalen" abgedruckt ist (Wallmann, Jürgen P.: "Ich habe das Anonyme immer sehr geschätzt." Ein Gespräch mit dem Schriftsteller Werner Warsinsky (1910-1992), in: Literatur in Westfalen. Beiträge zur Forschung 3, hg. v. Walter Gödden, Paderborn/München/Wien/Zürich 1995, S. 206-213). Aus Anlass des 100. Geburtstages von Werner Warsinsky gab der Kunstverein Lünen eine Monographie heraus mit Beiträgen von Georg Almus, Thomas Notthoff und Hans-Theo Thormaehlen: "100 Jahre Werner Warsinsky 1910 -2010", Lünen 2010 (Veröffentlichungen zu Kunstschaffenden, Kunst- und Kulturförderern des Raumes Lünen). Ein gewisses Interesse kann der Bestand schon allein deswegen beanspruchen, weil das lange Schweigen eines 1953 mit dem Europäischen Literaturpreis ausgezeichneten Autors, der auch in den Folgejahren einen poetologischen Aufsatz und mehrere Gedichte in namhaften Zeitschriften ("Akzente", "Sinn und Form", "Texte und Zeichen") publizierte, doch die Frage nach einem sich mehr oder weniger in der Stille vollziehenden Schreiben und Nachdenken über Kunst und Literatur aufgibt (zu den nach 1953 erfolgten Veröffentlichungen Werner Warsinskys siehe Akte Nr. 72). Werner Warsinsky schien weder in die Gruppe 47 um Hans Werner Richter, noch in das einer künstlerischen Gestaltung der Arbeitswelt gewidmete Programm der Gruppe 61 um Fritz Hüser und Max von der Grün zu passen. Tatsächlich findet sich in dem 86 Verzeichnungseinheiten umfassenden literarischen Teilnachlass mit einer Laufzeit von 1926 bis 1990 Manuskriptmaterial, das auf einen nie ganz aussetzenden Denk- und Arbeitsprozess eines gegenüber den Auswüchsen, Schnelllebigkeiten und Eitelkeiten des Literaturbetriebs äußerst dünnhäutigen Schriftstellers und Einzelgängers schließen lässt. Obschon Werner Warsinsky 1953 in einer selbstreflexiv gestimmten Lebensbeschreibung bezweifelte, dass der Mensch überhaupt aus der "zivilen Ordnung" heraus deutbar sei (siehe Akte Nr. 70), sollen hier doch Angaben zu seiner Biographie folgen. Denn solche "Fakten", wie Warsinsky schreibt, können zuweilen "wie Symbole des Wissenden" klingen, und bloße Zufälle erschienen dann "im Lichte rätselvoller Bestimmung". Diese Einschätzung lässt sich wohl verallgemeinernd auf bislang unerschlossene Unterlagen aus literarischen Nachlässen ausdehnen.

    DE-611-BF-33199