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Spitteler, Carl an Klinckerfuss, Margarete; Korrespondenz, Luzern  Schweizerisches Literaturarchiv (SLA)  Nachlass Carl Spitteler  Signatur: SLA-CS-B-1-KLIN-210: 6

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Spitteler, Carl an Klinckerfuss, Margarete; Korrespondenz, Luzern  Schweizerisches Literaturarchiv (SLA) ; Nachlass Carl Spitteler

Signatur: SLA-CS-B-1-KLIN-210 : Kasten 6

10. Februar 1908. - 1 Bog., 4 S. beschr., schw. Tinte

https://www.helveticarchives.ch/archivplansuche.aspx?ID=1206316 (Beschreibung in HelveticArchives)  https://www.e-manuscripta.ch/doi/10.7891/e-manuscripta-79835 (Kopie in hoher Auflösung: e-manuscripta) 

Bemerkung:   Datum Poststempel  1 Couv.  Musik, Nietzsche, C.F. Meyer  "Das wegen der modernen Musik müssen Sie nicht zu ernst nehmen. Ich habe mir längst geschworen, gar nicht mehr mit der Musik zu thun haben zu wollen, ich meine in meinen Schriften. Die Musik mag laufen wie sie mag und wohin sie mag, das ist mir jetzt ganz gleichgültig. Ich lasse sie künftig in Frieden und begehre nur, dass sie mich auch in Frieden lasse."  "Ueber Nietzsche urtheilen Sie also sehr milde. Mir recht. Was mein Urtheil betrifft, so gebe ich Ihnen zu bedenken, dass Nietzsche, indem er mich postum angreift, als mein Feind aufgetreten ist, und dass ich eben deshalb weil er mein Feind ist, und zwar mein todter Feind, durch die wittwelichen Kampfesweise gegangen bin, ihm alles Gute zuzubilligen, was ich überhaupt für ihn aufbringen und erdenken kann. Immerhin, wenn Sie Ihn einen edlen Menschen trotz aller Schwächen nennen, so muss ich dazu doch ein grosses Fragezeichen setzen. Sie sind überhaupt, liebe Freundin, mit dem Prädicat edel etwas zu freigiebig. Edel ist[,] wer seinem Feinde verzeiht, wer isch niemals rächt, wer über persönliche Anschuldigungen hinweggeht und wohlwollend handeln kan, demselben gegenüber, der ihn verletzt hat. Solche Menschen giebt es Gottlob aber sie sind viel seltener als Sie glauben. Wenn dagegen Nietzsche zeitlebens nie die kleinsten Verletzungen seiner Eitelkeit verzeiht, sondern sich giftig dafür rächt (so nicht bloss an mir und Widmann, sondern auch an Brahms und Wagner), wenn er tückisch und hinterlistig ist, wenn er lügt, so ist das kein edler Mensch." 

Pfad: Nachlass Carl Spitteler / Briefe / Briefe von Carl Spitteler / Spitteler, Carl an Klinckerfuss, Margarete; Korrespondenz

CH-000015-0-1206316, http://kalliope-verbund.info/CH-000015-0-1206316

Erfassung: 2018-04-19 ; Modifikation: 2023-01-17