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Brief an UnbekanntFranz-Michael-Felder-Archiv (Bregenz)Sammlung AutographenSignatur: AU : 16 : 28

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Brief an UnbekanntFranz-Michael-Felder-Archiv (Bregenz) ; Sammlung Autographen

Signatur: AU : 16 : 28


Karlsbad, 18.09.1845. - 1 Bl., 2 S. beschr., Tinte. - Brief

Inhaltsangabe: An einen Herrn Doktor: "[...] die Redakteure, diese Fürsten auf der Reise durch die Wildnis der Journalistik sind schlimm daran - allenthalben lauern ihnen desperate Poeten auf, setzen ihnen ein scharfgeladenes - Manuscript auf die Brust und sprechen mit tödlicher Entschlossenheit: Honorar oder Tod! - Auch ich sehe mich gezwungen, Sie dermaßen anzufallen, doch finden Ew. Wohlgeboren in mir einen Menschen von etwas minderer Innocität: indem ich nämlich bloß anfrage, ob das Manuskript-pistol, das ich Ihnen vorhalte und das das Fabricat eines meiner Freunde Robert Kühn ist [...] würdig wäre, in dem Auslagskasten Ihres Journals zu glänzen? Robert Kühn ist, wie ich schon gesagt habe, ein Freund von mir - ein grundgescheuter Mensch, was sie zwar nicht aus seiner Pistole erkennen werden, ich Ihnen aber versichern kann - warum sollt' ich es nicht sagen, ich bin bisher nicht! Es ist übrigens sein erstes Werkchen in dieser Gattung, und er ist so weit entfernt, damit zufrieden zu sein, daß er vielmehr fürchtet, dadurch in Ihren Augen an Werth zu sinken. Er hat übrigens so viel, um Essen und Trinken zu können, da aber ein Poet manches daneben braucht, hat er sich entschließen müssen Sie [...] um ein Honorar anzusprechen. Eingewickelt ist dies Pistol in zwei Maculaturblättern mit Gedichten von mir beschrieben: einer dritten Orientalen und einem kurzen Gedichte. Mögen sie Ew. Wohlgeboren nicht ganz mißfallen! - Ich habe hier in Carlsbad viel weniger geschrieben, als ich mir vorgenommen hatte, doch habe ich manches aus einem größeren Gedicht vollendet, und auch einen Theil einer Novelle, die fast ein Roman heißen könnte wenn man nur den Umfang berücksichtigt. Morgen will ich nach Dresden und Leipzig abreisen - ganz allein. Sollt ich auch keinen anderen Literaten besuchen, so doch Ludwig Tieck, den ich schon seit mehreren Jahren kenne [...]" - Selten so früh.

Ausreifungsgrad: Abschrift

Pfad: Sammlung Autographen

DE-611-HS-3833111, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3833111

Erfassung: 5. März 2012 ; Modifikation: 12. Dezember 2014 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T15:09:51+01:00