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Online-Ansicht des Findbuchs Lieder aus Rückwandererlagern

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    Lieder aus Rückwandererlagern

    Signatur: S 0296

    Lieder aus Rückwandererlagern

    1 kleine Archivbox. - Archivbestand

    Inhaltsangabe: Es handelt sich um handschriftliche Vorlagen zu den Signaturen A 172677 bis A 172790 des DVA, sämtlich Lieder, die "im Auftrag des deutschen Volksliedarchivs [durch Breslauer Musikstudentinnen] in Umsiedlungslagern aufgezeichnet" wurden (so der Eintrag im Zugangsbuch der A-Signaturen des DVA; signiert am 08. März 1944). Die Lieder waren im Sommer 1941 "aus dem Munde von Buchenländern" (John Meier) in verschiedenen Lagern in Niederschlesien aufgezeichnet worden, darunter Lager in Mittelsteine, Bad Langenau und Obernigk und Frankenstein.Ein handschriftlich mit Tinte beschriebener Zettel (jetzt mit Wasserschäden, Tinte verwaschen) notiert: "Originale der 1941 in Flüchtlingslagern im Auftrag des DVA aufgezeichneten Lieder (mit A-Nummern versehen)".Die Originale sind nach ihren Aufzeichnerinnen in kleinere Konvolute gebündelt und enthalten von John Meier, dem Gründer und Leiter des DVA, beschriebene handschriftliche Anweisungen für die Anfertigung von maschinenschriftlichen Kopien für die Signierung zu A-Nummern durch die Angestellten des DVA. Zumeist sind in rotem Bleistift darauf die jeweiligen A-Nummern angegeben. Zum Teil sind die Lieder in Liederhefte notiert. Alle Aufzeichnungen enthalten detaillierte Angaben der Aufzeichnerinnen über ihre Gewährspersonen u. Ort und Datum der Aufzeichnung.Aufzeichnerinnen (sämtlich stud. phil. aus Breslau) sind:- Gisela Großkopf- Ursula Krause- Elisabeth Donat- Gulla Siegmerud-Schultze- Katharina Marinka- Hella Siegmund-Schultze- Gertrud Malcherczyksowie die beiden männlichen Studenten Hans Gresser und Werner Sorge.Zwischen den verschiedenen Konvoluten liegt ein hs. Brief von "Barth" an Prof. Dr. John Meier, datiert 16.10.1940.Beigelegt ist ein Original des Aufrufes zur "Sammlung deutscher Soldatenlieder" des Deutschen Volksliedarchivs vom April 1940 (Halbblatt-Format, A6), der rückwärtig zielführende Fragen den Kontext der Lieder betreffend enthält (Fragen nach besonders beliebten Liedern, Popularisierungswegen, Millieu-Zugehörigkeit der Sänger, Rolle gedruckter Liederbücher, Performanz und Singanlässen, Mehrstimmigkeit, Urhebern, Verbreitungsradius, "Sitz im Leben" der Lieder nach eigener Beobachtung oder eigenen Erlebnissen).Die Sammlung enthält auch hs. Bearbeitungsvermerke von Dr. Susanne Schedtler (2001-2002 Musikwissenschaftlerin am DVA), deren Interesse den enthaltenen Soldatenliedern galt.

    Bemerkung: Liegt gemeinsam mit den Kleinbeständen S 0297 bis S 0300 in einer kleinen Archivbox.Signierung und Erfassung: Mai 2013.

    Angaben zur Herkunft:Ab Ende Oktober 1939 wurden wichtige Bestände des DVA kriegsbedingt im Gerichtsgefängnis in Pfullendorf (Oberschwaben) ausgelagert. Der Rücktransport wurde im Januar 1946 durch das französische Militär besorgt. Das hier vorliegende Original-Material ist in eine Banderole mit der Aufschrift "Mitverpacken" eingeschlagen und war vermutlich nach dem Luftangriff auf Freiburg im November 1944 ebenfalls für die Verbringung nach Pfullendorf vorgesehen. Nach der Rückkehr des Materials aus Pfullendorf (unklar bleibt, ob diese Sammlung tatsächlich dort ausgelagert war) wurde es vermutlich vergessen bzw. unbearbeitet gelassen. Zur Auslagerung siehe Otto Holzapfel: Das Deutsche Volksliedarchiv Freiburg i.Br. Bern u.a. 1989, S. 65 (Studien zur Volksliedforschung 3).

    [Standort: Magazin]

    DE-611-BF-34670