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Brief an Abrahamus Musculus / von Joannes Huldricus Herlinus Zofingen SB Einzeldokumente Stadtbibliothek ZofingenSignatur: StBZ Pa 14:2,124 (122)

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Brief an Abrahamus Musculus / von Joannes Huldricus Herlinus Zofingen SB ; Einzeldokumente Stadtbibliothek Zofingen

Signatur: StBZ Pa 14:2,124 (122)


Basel , 3 Feb[ruarii] 1590. - 1 Doppelbl., 3 S. beschrieben, 32 x 21 cm, Lateinisch. - Autograf, Handschrift, Briefsammlung

Inhaltsangabe: Um den von Amtsgeschäften überhäuften Musculus nicht zu stören, hat Herlin die Gründe für seine Reise mit [Balthasar] Seelmatter ausführlich Peter Hübner dargelegt. Um Musculus' Anspruch auf Information gerecht zu werden, teilt er ihm trotzdem kurz die Gründe persönlich mit. In Basel kann er die Vorlesungen des hervorragenden Theologen [Johann Jakob] Grynaeus hören, während er in Leipzig die Schriften verstorbener Gelehrter studieren musste. Herlin kann die Aussage von Hieronymus nur bestätigen, dass der lebendigen Stimme des Lehrers eine verborgene Kraft eigen ist. Er will möglichst schnell den Grad des Magisters in Philosophie ("suprema laurea in philosophia") erlangen, damit er von der nächsten Frankfurter Messe mit den Kaufleuten nach Leipzig oder Wittenberg zurückkehren kann, wo er aufgrund des Titels einen Lebensunterhalt erwerben zu können hofft. Allerdings fehlt es ihm nun an einem Gefährten, der mit ihm die Kosten teilt. Diese sind mittlerweile so hoch, dass es ihn reut, die Reise unternommen zu haben. Seelmatter hatte ihm zugesagt, gemeinsam mit ihm zu studieren und die Kosten mit ihm zu teilen. Nun ist dieser verhindert, weil er bereits ein Schulamt [in Zofingen] angenommen hat, das allerdings seinem Talent angemessen ist. Dazu kommt, dass Herlin vor dem Magistergrad das Baccalaureat absolvieren muss. Trotzdem möchte er eigentlich nicht unverrichteter Dinge nach Leipzig zurückkehren, das er nicht aus eigenem Antrieb verlassen hat. Herlin hat drei Möglichkeiten: Alles zu unternehmen, um den ursprünglichen Plan zu verwirklichen, oder ohne Titel nach Leipzig, Jena oder Wittenberg zu reisen, oder bis zum Juli zu warten, wenn drei Basler Studenten ebenfalls die Magisterprüfung ablegen werden. Bittet um den Rat von Musculus. Herlins Vater ist zwar bereit, sein Studium zu finanzieren, aber nur so weit, wie es für eine Anstellung als Schulmeister oder Pfarrer nötig ist. Wahrscheinlich hofft er, dass er bald eine solche Stelle erhält, damit er im Alter eine Stütze hat. Nach der Ansicht von [Girolamo] Zanchi, [Zacharias] Ursinus und anderen ist für eine höhere Bildung die Disputationskultur notwendig, wie sie an auswärtigen Universitäten gepflegt wird. Herlin hofft, dass Musculus ihm noch etwas Zeit für ein Studium an den deutschen Universitäten gewährt. Er wird sich aber auf jeden Fall dessen Entscheidung unterwerfen. Sendet Segenswünsche. PS: Da die Stipendien für das Universitätsstudium in Zukunft geringer sein sollen, bittet Herlin, dass man ihm ein Stipendium in der Höhe dessen von Seelmatter gewährt.

https://swisscollections.ch/Record/991170481694405501 (Katalogeintrag in swisscollections)http://dx.doi.org/10.7891/e-manuscripta-114565 (Online via e-manuscripta)

Bemerkung: Siegelabdruck

Pfad: Einzeldokumente Stadtbibliothek Zofingen

CH-002121-2-991170481694405501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170481694405501

Modifikation: 09.08.2023