Brief an Dalberg  Stadtarchiv Konstanz ; Korrespondenz Ignaz Heinrich von Wessenberg

Signatur: S 2144 5

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Berchtesgaden, 26.03.1801. - Brief

Inhaltsangabe:   Nach der Abtretung des linken Rheinufers und dem Beschluss über die Entschädigung der Erbfürsten stehen die politische Existenz und die Gerechtsame der geistlichen Reichsstände und der übrigen hohen Geistlichkeit in der Gefahr, "beträchtlich geschmälert, wo nicht ganz aufgeopfert zu werden". Bischöfe und Kapitel müssen sich angesichts dessen zusammenschließen. Sein Regensburger Kapitel hat sich schon mit Schreiben an ihn gewandt, "sein Interesse mit dem meinigen gemeinschaftlich zu besorgen". Das werden vermutlich alle Domkapitel so machen und davon ihre Erhaltung erhoffen. Um diesen Bestrebungen mehr Nachdruck zu verleihen, erscheint es ihm notwendig, "auf dem ohnehin schon zwischen den Erz- und Bischöfen bestehenden Verband gegründete Assoziation unter der obersten Leitung S.kfstln.Gn. von Maynz als ersten Erzbischofens und Kurfürsten, als Reichskanzlern und als Custode Legum Imperii nun durch offene und vertraute Mittheilung über die zur Wohlfahrt des ganzen hohen Klerus und den Bedürfnissen jedes Individuums desselben angemessensten Grundsätze und Maßregeln übereinzukommen und in Gemäßheit dieses Einverständnisses die Gesamtwünsche und das Anliegen des gefährdeten hohen Klerus auf die schicklichste Art S.kai.Mt. allerunterthänigst darzulegen und anzuempfehlen. Nach Gott dem Allmächtigen, der seine Kirche noch nie verlassen hat, halte ich in der jetzigen bedrängten Lage mein ganzes Vertrauen auf das von den edelen und patriotischen Gesinnungen der Herren Erz- und Bischöfe zu erwartende innige Zusammenwirken hochderselben und glaube, mir davon versprechen zu dürfen, was von der Wirkung vereinzelter Bemühungen vergebens erwahrtet würde. In der Zuversicht, dass E.L. nicht nur vermög der zuständigen hohen Praerogativen als erster kreisausschreibender Fürst in Schwaben und Coadjutor der hohen Erz- und Domstifter Mainz und Worms und des damit verbundenen, auf das Ganze des Reichs sich erstreckenden Einflusses, als auch und wahrnehmlich, vermög des durch hochdero persönliche Eigenschaften und Verdiensten erworbenen allgemeinen Zutrauens zur Beförderung dieser Angelegenheiten vozüglich viel beyzuwirken im Stande seyn werden, finde ich es geziemend, vor allen anderen meiner übrigen geistlichen Mitstände E.L. um hochdero Rath und Beystand zu erbitten, und bin entschlossen, mir ganz vorzüglich hochdero erleuchteten Ermessen in Betreff der zur Erhaltung und Rettung der gefährdeten Interessen des hohen Klerus zu beobachtenden Maßregeln zur Richtschnur zu nehmen". Will selbst den Fortgang der Dinge nach Kräften unterstützen. Bis jetzt ist ihm über das Schicksal seiner Hochstifte "nicht das mindeste Legale zur Wissenschaf gekommen"; er wird es melden, sobald das geschieht. RV: "mit diesseitiger Antwort und einer Beylage".

Bemerkung:   dt. 

Ausreifungsgrad: Ausfertigung 

Pfad: Korrespondenz Ignaz Heinrich von Wessenberg / S

DE-611-HS-1768790, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-1768790

Erfassung: 12. August 2003 ; Modifikation: 13. Juli 2020 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T13:22:29+01:00

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