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Stammbuch des Michael WaltzStaatsbibliothek BambergStammbücher und Stammbuchblätter der Staatsbibliothek BambergSignatur: Art.o.17-b

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Stammbuch des Michael WaltzStaatsbibliothek Bamberg ; Stammbücher und Stammbuchblätter der Staatsbibliothek Bamberg

Signatur: Art.o.17-b


Magdeburg, Wittenberg, 1584-1590. - 411 neu gezählte Blätter (inklusive der eingeschossenen Blätter, da der Druck [208 Blätter] keine Zählung aufweist, jedoch nur jedes fünfte Blatt nummeriert), 15,2 x 10,2 cm, Deutsch Latein Altgriechisch. - Dokument, Stammbuch

Inhaltsangabe: Im durchschossenen Druckwerk: Bibliorvm Vtrivsqve Testamenti Icones, Svmmo Artificio Expressae, Historias Sacras Ad Vivvm Exhibentes, & oculis summa cum gratia repræsentantes: adeoq́ doctis & venustis Carminibus exornatæ, vt pius Lector verè sacrorum hîc Emblematvm thesaurum possit agnoscere. In omnium, qui pietatis & literarum amantes sunt, gratiam, per candidum Studiosorum fautorem in lucem nunc primùm æditæ, Francofvrti Ad Moenvm, M.D.LXXI. [Frankfurt am Main 1571, VD16 ZV 15463]. Zum Bucheinband: Schweinslederband mit Blindprägung, Platten- und Rollenstempel; Plattenstempel auf Vorderdeckel (in Schwarzprägung darüber: "M W H", darunter: "1584"): Markgraf Joachim Friedrich von Brandenburg (1567-1598 Administrator des Erzstifts Magdeburg, 1598-1608 Kurfürst) in Halbfigur, mit reich geätztem Prunkharnisch, Kommandostab und seltener Form der Sturmhaube mit ungewöhnlich großer Aussparung für die Ohren (ähnliche Sturmhauben im ab 1537 in vielen Auflagen gedruckten Musterbuch "Ein frembds vnd wunderbars kunstbüchlin" Heinrich Vogtherrs [VD16 V 2178], einige ähnliche erhaltene Originale in Madrid, Real Armería, zum Beispiel Inventarnummern A.239, D.5 und D.30 [siehe Calvert, Albert: Spanish Arms and Armour. Being a Historical and Descriptive Account of the Royal Armoury of Madrid, London 1907, plate 106, 120-121 und 129]), in der Ohrenaussparung der Sturmhaube "CK", unter der Halbfigur zweizeilige Inschrift: "IOCHIM∙FRIDERICH∙MARG∙BR // AN∙ATMINISTRA∙ZV∙MAGDEBVR" (Einbanddatenbank Nummer p000968); Plattenstempel auf Rückdeckel: Wappen Markgraf Joachim Friedrichs von Brandenburg als Administrator des Erzsiftes Magdeburg, Schild unter drei Kolbenturnierhelmen, als Helmzier auf Helm 1 (mittig) ein Spitzhut mit Hermelin-Krempe, besetzt mit einem Pfauenfederstoß, in die Krempe zwei geteilte Fahnen gesteckt für das Erzstift Magdeburg, Helm 2 (heraldisch rechts) ein Flug auf dem gekrönten Helm für die Markgrafschaft Brandenburg, Helm 3 (heraldisch links) ein Hut mit Hermelin-Krempe, darauf ein gekrönter wachsender Löwe zwischen mehrfach gestückten Büffelhörnern für die Burggrafschaft Nürnberg, der Schild mit dem Herzschild des Erzstiftes Magdeburg ist rechts und links begleitet von Blattranken, unter dem Schild, links und rechts der Spitze: "C K" (Einbanddatenbank Nummer p000969);Die selben beiden Plattenstempel finden sich auf Vorder- und Rückdeckel dreier Bände der Staatsbibliothek Berlin (Signaturen: Ebd 81-5B [Druckwerk: Lyon 1581]; Ebd 81-6 B [Sammelband mit vier Druckwerken: Basel 1560; Frankfurt am Main 1564; Wittenberg 1569; Köln 1591]; Ebd 81-7B [Druckwerk: Breviarium Magdeburgense, Nürnberg 1514]), nur den Plattenstempel mit dem Portrait Joachim Friedrichs von Brandenburg trägt ein Band der Marienbibliothek Halle (Signatur unbekannt, Einbanddatenbank k005240 [Druckwerk: Magedburg 1589], im Katalog der Marienbibliothek nicht aufgeführt, eventuell Verwechslung mit ähnlichen, ebenfalls in Magdeburg gedruckten Titeln des Autors von 1591 oder 1598?).Für das "CK" der beiden Plattenstempel (Einbanddatenbank Nummern p000968 und p000969) bestehen Zuschreibungen an zwei unterschiedliche Werkstätten in Wittenberg oder Magdeburg. Bei Konrad Haebler findet sich eine Zuschreibung des Plattenstempels mit Joachim Friedrich von Brandenburg an die weitergeführte Werkstatt des 1571 gestorbenen Wittenberger Buchbinders Caspar Kraft des Älteren durch dessen 1584 erst 15-jährigen Sohn Caspar Kraft den Jüngeren [siehe: Haebler, Konrad: Rollen- und Plattenstempel des XVI. Jahrhunderts. Unter Mitwirkung von Dr. Ilse Schunke, Band 1, Leipzig 1928, Seite 213-218 (hier Seite 217, Nummer VII), die Identifizeriung mit dem Plattenstempel des Vorderdeckels ist jedoch nicht zweifelsfrei, da die Inschrift bei Haebler leicht abweichend wiedergegeben ist (möglicherweise bereits ein Lesefehler bei Semler, Johann Salomo: Sammlungen zur Geschichte der Formschneidekunst in Teutschland; Erstes Stück, Leipzig 1782, Seite 47, Nummer 42, der eventuell einen der beiden Bucheinbände Coburg, Landesbibliothek, Cas A 4174(1/2) oder Cas A 4174(4/5) beschreibt); der Plattenstempel mit dem Administratoren-Wappen ist bei Haebler nicht aufgeführt]. Der Plattenstempel mit dem Administratoren-Wappen Joachim Friedrichs wird in der Einbanddatenbank dahingegen mit einer unsicher nach Magdeburg lokalisierten Werkstatt (Nummer w000478) in Verbindung gebracht, obwohl beide Stempel auf den drei oben genannten Bänden gemeinsam verwendet wurden. Die Motive der beiden Plattenstempel, die Verbindung von immerhin zwei Druckwerken nach Magdeburg sowie die Anwesenheit des Stammbuchhalters selbst 1584 in Magdeburg könnten eine Lokalisierung der Buchbindewerkstatt nach Magdeburg anstatt Wittenberg wahrscheinlicher machen, wenn auch ein Zusammenhang der Magdeburger Werkstatt "CK" mit der Wittenberger Werkstatt der beiden Caspar Krafts möglich bleibt, etwa in der Zeit zwischen dem Tod Caspar Crafts des Älteren und der Aufnahme eines eigenen Werkstattbetriebs Caspar Crafts des Jüngeren.33 Einträge aus Magdeburg (1584-1586) und Wittenberg (1588-1590). Darunter Adressierung des Stammbucheigners in der zweiten Person (Blatt 194v und 244v), als Eigenkompositionen ausgewiesene lateinische (Blatt 341r) und griechische (Blatt 272v, 304v und 347v) Verse, beigefügtes Monogramm aus Namen und Herkunftsort des Eintragenden (Blatt 113v und 272v) sowie Einträge mit roter Tinte zur Hervorhebung ganzer Zeilen oder von Einzelworten beziehungsweise Namen (Blatt 186v, 194v, 294v, 349r und 359v), untere Blattpartien mit Widmungsformeln, Orts- und Datumsangaben ausgeschnitten (Blatt 81r, 294v, 298v, 363r, 405v).Biographisches zum Stammbuchhalter: aus Hildburghausen, bereits im März 1581 immatrikuliert in Wittenberg ("Michael Waltz Hilperhusanus"), aber wohl erst 1584-1586 Besuch des Gymnasiums in Magdeburg (siehe im Stammbuch Blatt 349v: Eintrag Georg Bayers aus Scheinfeld von 1584 mit der Bezeichnung Michael Waltz' als "condiscipulo"), 1588-1590 erneut in Wittenberg, jedoch nicht im Immatrikulationsverzeichnis eingetragen, nach der Ordination in Coburg am 04.10.1590 Pfarrer in Ermershausen, verheiratet am 04.05.1602 in Coburg mit Amelay Volckenand, gestorben 1603 in Coburg (vor 02.02., dem Tauftag des Sohnes).[Quellen: Evangelisch-Lutherisches Pfarramt Coburg, St. Moriz, Kirchenbücher 1590, 1602 und 1603; Krauß, Johann Werner: Beyträge zur Erläuterung der Hochfürstl. Sachsen-Hildburghäusischen Kirchen- Schul- und Landes-Historie [...] Zweyter Theil, Hildburghausen 1752, Seite 383 (Jahreszahl dort fehlerhaft); Dannheimer, Wilhelm/ Zahn, Wilhelm/ Kuhr, Georg: Ritterschaftliches Pfarrerbuch Franken, Neustadt an der Aisch 1979, Seite 344.]

Waltz, Michael (-1603) [vermutlich] [Dokumentiert],Borsch, Georg (-1710) [Vorbesitzer]

Literaturhinweise: Klose, Wolfgang: Corpus Album Amicorum. CAAC. Beschreibendes Verzeichnis der Stammbücher des 16. Jahrhunderts, Stuttgart 1988, Seite 126; Taegert, Werner: Stammbücher und Stammbuchblätter des 16. Jahrhunderts in der Staatsbibliothek Bamberg, in: Klose, Wolfgang (Herausgeber): Stammbücher des 16. Jahrhunderts, Wolfenbüttel 1989, Seiten 157-170 (hier Seite 168, Nummer 19).

https://raa.gf-franken.de/de/suche-nach-stammbuechern.html?permaLink=1584_waltz (RAA-Datenbank)https://gateway-bayern.de/BV012819401 (Druckwerk)

Bemerkung: Michaëli Walzio; Michaeli Waltz; Michaeli Waltzio Hilperhusano

Illustrationen: Im Druckwerk zahlreiche Holzschnitte von Jost Amman, davon einige teilweise in rot-braunen, grünen und ockernen Farbtönen koloriert unter anderem auf Blatt 5v das Wappen Johann Fischarts (jedoch nicht das erst um 1580 entstandenen Wappen mit einem Delphin [vgl. Seelbach, Ulrich/ Mensger, Ariane: Das Wappen des Juristen und Dichters Johann Fischart. Zu einem Neufund in Karlsruhe, in: Daphnis, Band 41 (2012), Seite 111-130], sondern in braunem Feld eine rote Kugel, begleitet von drei [2:1] goldenen Löwenköpfen, auf dem rot-goldenen, gekrönten Kolbenturnierhelm mit rot-goldener Helmdecke nochmals die hier braune Kugel zwischen einem [offenen] rot-goldenen Flug, beiderseits mit einem sechszackigen, roten Stern belegt); die teilkolorierten Holzschnitte im vorderen Teil des Druckwerks (bis Blatt 36r) und im hinteren Teil (ab Blatt 285r), mit der Ausnahme des Holzschnittes Blatt 203r (David und Batseba im Bade) der relativ aufwändig, unter anderem auch mit blauer Farbe, koloriert ist, die (teil-)kolorierten Holzschnitte zumeist im Zusammenhang mit Stammbucheinträgen [siehe zu den Holzschnitten: Seling, Gero/ Bartrum, Giulia/ Leesberg, Marjolein: The New Hollstein German Engravings, Etchings and Woodcuts, 1400-1700. [8]. Jost Amman: book illustrations, part 3, Rotterdam 2002, Seite 258-267, Nummer 74,1-200]; Blatt 337v: neben der Widmung kleine farbige Federzeichnung eines von zwei Pfeilen durchbohrten Herzens.Einbandbeschreibung: Schweinslederband mit Blindprägung, Platten- und Rollenstempel auf Vorder- und Rückdeckel (siehe dazu ausführlich unter Inhaltsbeschreibung), auf Vorderdeckel in Schwarzprägung über dem Plattenstempel: "M W H" (für "Michael Waltzius Hilperhusanus"), darunter: "1584"; Rotschnitt.Erhaltungszustand: partiell wasserrandig; Blätter ausgeschnitten, komplett: vorderes fliegendes Blatt, je eines nach Blatt 335, 404 und 410, teilweise: Blatt 81r, 294v, 298v, 363r, 405v; Blatt 326 und 327 eingerissen; obere Ecken abgeschnitten: Blatt 249-252.

Erwerbungsgeschichte:Provenienz:Melchior Oltsch. - M. Georg Borsch.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Stammbücher und Stammbuchblätter der Staatsbibliothek Bamberg

DE-611-HS-3728133, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3728133

Erfassung: 19. Mai 2021 ; Modifikation: 25. April 2024 ; Synchronisierungsdatum: 2024-04-26T01:57:54+01:00