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Stammbuch des Adam Kael (Adamus Calvus) , 1574Staatsbibliothek BambergStammbücher und Stammbuchblätter der Staatsbibliothek BambergSignatur: Her.o.13

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Stammbuch des Adam Kael (Adamus Calvus) , 1574Staatsbibliothek Bamberg ; Stammbücher und Stammbuchblätter der Staatsbibliothek Bamberg

Signatur: Her.o.13


Würzburg, 1574. - 8* Blätter, 433 Seiten, 1 Seite, 2° Blätter, 15,9 x 10,6 cm, Latein Deutsch Griechisch. - Dokument, Stammbuch

Inhaltsangabe: Im Druckwerk (Stammbuchdruck/ Stammbuchvordruck/ Blankobuch): Christian Egenolff der Jüngere: Flores Hesperidvm. Pvlcherrimae Plerorvmqve Graeciae Comicorum Sententiæ, cum duplici earum versione Latina, tum alijs, tum præcipuè literarum studiosis, qui amicis petentibus scriptum aliquod memoriæ causa (vt nunc vulgò fit) relinquere cupiunt, profuturæ [=] Stamm[m] oder Gesellenbuch. Mit vil schönen Sprüchen/ auch allerley offnen vnd Bürgerlichen Schildten vnd Helmen. Allen Studenten/vnd sonst guten Gesellen/so entweder jre Wapen/Reimen oder Sprüch / zur gedechtnuß einander verlassen wöllen / zu dienst vnd gefallen zusammen getragen. Gedruckt zu Franckfurt am Mayn / bey Georg Raben / in verlegung Matthes Harnisch/ Bürgers vnd Buchführers zu Heydelberg. M. D. LXXIIII. [Frankfurt am Main/ Heidelberg 1574, VD16 E 578]. Enthält außerdem Beiträge von Konrad Weiß, Johannes Weiß, Georg Rab dem Jüngeren.Auf Titelblatt Besitzvermerk: "Sum Adami Calvi Herbipolitani". Eröffnungsseite Blatt 8*v mit drei lateinischen Distichen "·Ad amicum· Quisquis in hunc cupiet sua nomina scribere librum Ut sit perpetuae pignus amicitiae Is mihi charus erit, semper quoque dulcis amicus. Hocque mihi poterit gratius esse nihil. Hoc mihi syncero, si quis praestabit amore, Hunc contra gratus tempus in omne colam.", darunter "Adamus Calvus Herbipolitanus" mit redendem Wappen: in blauem Feld Büste eines naturfarbenen kahlköpfigen Mannes.Von den Wappenvordrucken sind 15 Wappen ausgemalt, davon sind den ersten 8 Wappen (zwischen den Seiten 5-57) keine Widmungen, sondern lediglich Namensvermerke von jeweils gleicher Hand (wohl der Kaels) beigegeben; 7 Wappen mit Stammbucheinträgen aus Würzburg (sämtlich "die Innocentum" [28.12.] 1574). Der Besitzer/Stammbuchhalter wird stets als "hospes" apostrophiert (außer auf Seite 65) wodurch eine Verwandtschaft des Albums mit einem Gästebuch besteht.Biographisches zum Stammbuchhalter: geboren am 28.06.1539 in Würzburg als Sohn des Domvikars und Kapitelsschreibers Bartholomäus Kael (Kahl) und der Elisabeth Pflüger, 1561 Sekretär der bischöflichen Kanzlei in Würzburg, 1568 bischöflicher Botenmeister, 1577 Bürgerrecht, 1582-1587 als "Baubefehlshaber" Rechnungsführer bei der Errichtung der Echterschen Universität, 1585 (mit 46 Jahren!) immatrikuliert in Würzburg für Rhetorik. verheiratet in Würzburg Iin 1. Ehe am 26.02.1565 mit Magdalena Schmierer, in 2. Ehe am 05.02.1567 mit Barbara Herbart, in 3. Ehe 1586 mit einer Margaretha, gestorben am 14.08.1594 in Würzburg. Von Johannes Posthius, offenkundig übertreibend, als Maler und Dichter gerühmt. [Quellen: Staatsarchiv Bamberg, Rep. A 231I, Nummer 1813I, Blatt 231r; Nummer 1814I, Blatt 268v (Bezug von Büchern und Kupferstichen über Kael durch Fürstbischof Ernst von Mengersdorf, 1589/1590); Posthius, Johannes: Parergorum poeticorum pars prima, Würzburg 1580, Seite 90; Endres, Heinrich/ Engel, Wilhelm: Der Würzburger Bürger Adam Kahl (1539-1594) und sein Tagebuch (1559-1574), Würzburg 1952; Reuschling, Heinzjürgen N.: Die Regierung des Hochstifts Würzburg 1495-1642. Zentralbehörden und führende Gruppen eines geistlichen Staates, (Forschungen zur Fränkischen Kirchen- und Theologiegeschichte, 10), Würzburg 1984, Seite 299-300; Soder von Güldenstubbe, Erik: Kleruslisten des Würzburger Landkapitels Gerolzhofen im Reformationszeitalter bis 1575, in: Zeitschrift für bayerische Kirchengeschichte Jahrgang 54 (1985), Seite 78 und 81; Wendehorst, Alfred: Das Stift Neumünster in Würzburg, (Germania Sacra, Neue Folge, 26, Band 4), Berlin/ New York 1989, Seite 706-707; Karrer, Klaus: Johannes Posthius, Wiesbaden 1993, Seite 148-149 und 155-156] Porträt-Kupferstich des 32jährigen Kael im Kupferstichkabinett Berlin, Inventar-Nummer 529-7. Seine Büchersammlung ist in der Forschungsbibliothek Gotha. Ein weiteres Stammbuch von Adam Kahl befindet sich ebenfalls in der Staatsbibliothek Bamberg, Inc.typ.Ic.II.49 (1562-1654).

Kahl, Adam (1539-1594) [Dokumentiert]

Literaturhinweise: Klose, Wolfgang: Corpus Album Amicorum. CAAC. Beschreibendes Verzeichnis der Stammbücher des 16. Jahrhunderts, Stuttgart 1988, Seite 81; Taegert, Werner: Stammbücher und Stammbuchblätter des 16. Jahrhunderts in der Staatsbibliothek Bamberg, in: Klose, Wolfgang (Herausgeber): Stammbücher des 16. Jahrhunderts, Wolfenbüttel 1989, Seite 157-170 (hier Seite 167).

https://raa.gf-franken.de/de/suche-nach-stammbuechern.html?permaLink=1574_kael (RAA-Datenbank)https://gateway-bayern.de/BV008180065 (Druckwerk)http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3746261 (älteres Stammbuch Kaels von 1562-1564 [Bamberg, Staatsbibliothek, Inc.typ.Ic.II.49])

Illustrationen: Das Druckwerk, als Blanko-Stammbuch beziehungsweise Stammbuchvordruck, ist mit zahlreichen (sich wiederholenden) Holzschnitten illustriert, diese zeigen leere Wappen, jeweils aus Schild und Oberwappen, Schildformen und Helme sind sehr unterschiedlich gestaltet, die Helme sind sowohl Kolbenturnierhelme (Spangen- oder Bügelhelme) als auch Stechhelme welche mit den "allerley offnen vnd Bürgerlichen Schildten vnd Helmen" des Titels gemeint sein dürften, daruner findet sich auch ein seltener Helmtyp aus Kübelhelm mit einem auf dem Sehschlitz aufgelegten Steg, der vor allem in patrizischem Kontext verbreitet war (vergleiche Retsch, Christopher: Sprechendes Metall? Die Rüstung als Objekt und Bedeutungsträger in Gesellschaft und Kunst des Spätmittelalters. Bamberg 2022, Seite 252-254); Blatt 1*v: Holzschnitt mit Wappen mit zwei Kolbenturnierhelmen Ludwigs von Sayn-Wittgenstein (1532-1605); Blatt 8*v: Miniatur mit Wappen des Stammbuchhalters in blauem Feld Büste eines naturfarbenen kahlköpfigen Mannes umgeben von Girlanden und Früchten (siehe dort); 15 ausgemalte Wappen mit und ohne Stammbucheinträgen (siehe dort); Blatt 1°v: Holzschnitt mit Wappen des Verlegers Matthäus Harnisch, silbernes(?) Feld mit aufsteigender beziehungsweise eingepropfter schwarzer(?) Spitze mit Harnisch (Halbharnisch mit Tapulbrust, geschobenen Beintaschen, geschlossenem Helm, kleinen Schultern ohne Armzeug), Stechhelm mit Wulst und Helmdecke, als Helmzier zwei wachsende, geharnischte Arme mit Druckerwerkzeug (Druckerballen und ?) in den Händen; Blatt 2°v: Holzschnitt mit Verlegermarke/ Druckermarke Matthäus Harnischs, zwei aus Wolken kommende Hände ein Füllhorn haltend, darüber Sonne mit hebräischer Inschrift, auf Rahmung: "DITAT SERVATA FIDES.MATHE. HARNISCH".Einbandbeschreibung: Pergamentband, auf Vorderdeckel in Tintenschrift: "Quisquis amat dictis absentum [!] rodere amicum / huic libro valeat deliteatque diu" (vergleiche Horaz: Satiren 1,4,81), darunter: "15 AK 74" (Initialen ligiert) und Kaels Devise: "Pios fovet Dominus", vormaliger Vermerk auf Rücken nicht mehr entzifferbar, 2 Schließbänder fehlend.

Erwerbungsgeschichte:Provenienz:M. Georg Neidleins (Klebespuren des vormals über Kaels Besitzeintrag aufgeklebten Exlibrisstreifens, dieser wohl wie bei Inc.typ.Ic.II.49). - Banz, Benediktinerabtei, 1709.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Stammbücher und Stammbuchblätter der Staatsbibliothek Bamberg

DE-611-HS-3729964, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3729964

Erfassung: 26. Mai 2021 ; Modifikation: 4. März 2024 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T16:09:15+01:00