Detailinformationen

Geistliche SammelhandschriftNiedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek GöttingenHandschriftenSignatur: 4 Cod. Ms. theol. 285

Funktionen

Geistliche SammelhandschriftNiedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen ; Handschriften

Signatur: 4 Cod. Ms. theol. 285


Marquard, von Lindau [Verfasser],Eckhart, Meister [Verfasser],Nicolaus, de Argentina (-1326) [Verfasser]

Augsburg oder Umgebung, 1450-1500 [ca.]. - Ms.; II, 250, I Bl. (29 × 21 cm; geb.), Deutsch. - Verschiedenes, Sammelwerk

Benutzbar.

Inhaltsangabe: Ir-Iv leer, abgesehen von der in Bleistift vermerkten Göttinger Signatur, dem älteren Eintrag 'Aus der bibliothek G. W. Zapf zu Augspurg. 1784'. und der Inhaltsangabe 'Predigten' auf 1r (die letztgenannten beiden Einträge in Tinte und wohl von gleicher Hand); zudem ist auf Iv eingetragen 'herwortin'.1ra-1va Predigt. 'Sanctus Dyonisius spricht von drey liechten, die die sel haben sol vnd můsz, die da bekömen sol in die bekantnussz gotes …' — '… ; diser grif ist ain verstantnüzz dem got im selber offenbar ist vnd, veraint sich in da niemant czů komen mag, als sant Pals spricht. Eya herczen frewnt, es můssz leib vnd sel wagen der da kömen sol in ditz blosz reich.' Der Text ist - in leicht abweichender Variante - gedruckt bei Jostes, Meister Eckhart, Nr. 69, S. 67-69 (der Text der Göttinger Handschrift ist allerdings deutlich kürzer, der übereinstimmende Teil endet bereits ebd., S. 69, Z. 17).1va-3ra Predigt. "Uidimus eum plenum gratia et veritate". 'Der da vol an genaden vnd warhayt ist, der ist erschinen mit seiner gebürd vnd hat alle wellt erfüllet genaden; da von singet hew die cristenhait …' — '… Seyd nun genad so hoh ist so ist not daz man ir wol huͤte; man verluizet sy gar leicht, ain yegliche todsünd tötet den adel der götlichen gnad als ich vor sprach, mit rainem leben nit allain behelt man sy, man meret halt sy das sy sich braytet. Vidimus eum plenum gratia et veritate. Rogemus dominum etc.' ; Parallelüberlieferung: Karlsruhe, Badische Landesbibliothek - Donaueschingen 144, S. 202a-206a; vgl. Vogl, Der 'Spiegel der Seele', S. 17-27.3ra-4rb Predigt. "Hora est iam nos de sompno surgere [Rm 13,11], Ro. xii etc." 'Die czeit ist hie, es ist recht auf der czeit daz wir vns von dem schlaf erschütten …' — '… Auf tausent mannen vindet wol ainen getrewen aber vnder allen weiben kain. Sanctus Gregorius spricht von ainem priester, der was ain hailig man etc.' Der Rest der Spalte ist leer.4va-57ra Marquard von Lindau: Dekalogerklärung (Fassung A1). "Sepcies in die cadit iustus, proverbiorum .24. capitulo etc." 'Also spricht der weys Salomon. Siben stund an dem tag so vellet gerecht; …' — (6rb) "primum preceptum". (9va) "2m preceptum". (13rb) "3m preceptum". (21va) "quartum preceptum". (28rb) "von dem fünften gebote". (33vb) "von dem sechsten gebot". (40va) "von dem sybenden gebot". (45rb) "von dem achtenden gebot". (50rb) "von dem newnten gebot". (53va) "von dem lesten gebot". '… dz du die blossen warheit in czeit gebrauchest und in ymmerwerender sälikait niessest vnd auch mich plinden man an deiner hand die selben wege weysest in ymmerwerender sälikayt. AMEN.' Zu diesem Werk und seiner Überlieferung s. v. Maren, Das Buch der zehn Gebote; 2VL 6, Sp. 89-91; Jahn, Marquard von Lindau, Sp. 584.57rb-58rb Marquard von Lindau: De Nabuchodonosor (dt.), Originalfassung (g), Gruppe C. 'Trahe me post te in odore vngentorum tuorum. Can. primo. Also stat geschriben in der minnenden sele půch, czewch mich nach dir, das wir löffen in den geschmak deiner salben. …' — '… dz sy yetz cze gebieten haben gewaltiklichen allen iren begirden gedenken vnd allen iren krefften gewaltiklichen on alles wider sprechen ez geschihet aber gar dik …' . Der Text bricht mit diesen Worten ab, die Handschrift enthält also nur den Anfang des Werkes; zum Text und seiner Überlieferung s. Horwege, Marquard von Lindau (hier insbesondere S. 14, S. 32-34, S. 47, S. 65 und S. 272 f.; die Edition S. 125-257 mit Berücksichtigung der Göttinger Hs. in den Gruppenlesarten; das Textende ebd., S. 130, Z. 5); s. zudem 2VL 6, Sp. 95-96; Jahn, Marquard von Lindau; Palmer, Latein, Volkssprache, Mischsprache, hier speziell S. 86 und S. 107 zur Göttinger Handschrift. (58v) leer.59ra-78va Passionstraktat 'Do der minnenklich got'. 'Da der minnereich got vnser lieber herre Jhesus Christ got vnd mensch vil arbait hie in diser czeit vnd manigelay pein vnd leiden gelitten hett …' — '… Unser herr gieng gegen Judas seinen verräter vnd gegen seinen veinten mit ainer klainen schar gegen ainer grossen schar und wuste …' (Textabbruch); zu diesem Werk s. - samt Edition mit Berücksichtigung dieser Hs. - Schelb, Die Handschriftengruppe, hier S. 54-58 zur Handschrift, die Edition auf S. 201-376 (der Text der vorliegenden Handschrift bricht ab ebd., S. 229, Z. 21 f.); zudem Schelb, Passionstraktat Do der minnenklich got, hier Sp. 353; Jahn, Passionstraktat Do der minnenklich got.78vb-84rb Allegorische Deutung der 12 Sterne. 'Es ist ain zaichen geschehen an dem himel [Apc 12,1]. Ain frau ist vmbgeben mit der sunnen vnd hat den mon vnder iren füssen vnd auf irem hobt ain kron von zwelf sternen. …' — '… dz wir in demselben himlischen tempel alle werden gefunden in der schar der erwelten, dz erwirb uns die wirdige liebe můter umm dein liebes kind. AMEN.'84rb-87vb Kreuzesholzlegende. 'Da vnser altvater Adam vil jar gelebet hett vnd an sein alter komen wz, da ward er siech vnd krank und er pat seinen sun Seth, dz er gienge zů dem paradyse und im prächte dz öl der erbarmde von lebentigem poume. …' — '… vnd wurdent der zwayr schacher cräutz darczů gelegt vnd wurdent die drey nagel auch tieff in dz ertrich begraben vnd ward ain tempel da gemacht an der stat caluarie in ains abgotz ere, hiess venus etc.' Der Text der Göttinger Handschrift ist ediert bei Miller, Fünf deutsche Prosafassungen, hier S. 312-318; zur Handschrift ebd. S. 310-318; zudem s. Williams-Krapp, Kreuzesholzlegende, Teil 2, Sp. 894; Jahn, Kreuzesholzlegende, sowie Meyer, Die Geschichte des Kreuzesholzes.88ra-rb Marquard von Lindau: Adventsbetrachtung. 'Es sint sechs stuk die ainen yeglichen menschen czů gehörent der gantz berait ist auf dz lauterest daz edel kind der magde ze empfahen nach seiner wirdikait in disem hailigen advent …' — '… so wil daz edel kindelin czů im komen vnd auch bey im wonen vnd beleiben in aller wunne vnd sälikait und vns dz auch beschehe dz verleihe ewch vnd mir de . p[ater] . et . f[ilius] . et s[piritus] . s[anctus] . AMEN.' Zu diesem Text und seiner Zuschreibung an Marquard von Lindau s. Greifenstein, Der Hiob-Traktat, S. 13; 2VL 6, Sp. 94-95.88va-91ra Marquard von Lindau: Maitagspredigt. "Non turbetur cor vestrum [Io 14,1]." 'Es schreibt der adler Johanes dz vnser herre zů seinen jungern also sprach …' — '… in disem wunneklichen garten dz wir alle dar ein kömen, dz verleich mir vnd ewch der vater vnd der sun vnd der heilig gaist, Amen'. Zu diesem Text s. 2VL 6, Sp. 103-104; Jahn, Marquard von Lindau, Sp. 582-585.91ra-100rb Marquard von Lindau: Hiob-Traktat, dt. Originalfassung, Teil II und III. "Nec reprehendit me cor meum in omni vita mea [Iob 27,6]. Iob." 'Ditz spricht czů täutsch also. Mein hertz hat mich nie gestraffet in allen meinen lebtagen …' — '… hierumbe so soltent im billich nit zwir als vil kinder werden gegeben als ander czeitlich gůt dz da gantz verloren wz dz nun das gelassen leben dez künges Iob in vns auch volbracht werde dz verleich ewch vnd mir etc.' Das Werk liegt hier in der so genannten 'Nec-reprehendit-Fassung' vor; vgl. 2VL 6, Sp. 93-95; Edition: Greifenstein, Der Hiob-Traktat, S. 188-213 (die in der Edition nicht berücksichtigte Göttinger Fassung entspricht dort der 8.-11. Distinctio, Z. 427-976; ebd., S. 31-36 zur Göttinger Handschrift); zudem siehe Jahn, Marquard von Lindau, Sp. 582-585.100va-101rb Ermahnungen. '[D]as wäre vns ain sälig leben zu fürent sunder vorcht, sunder layd all czeit vest vnd in froͤden das da kain ding gůt schätzet denn tugent vnd kain ding bös denn vntugent. …' — '… gar uil ist der, die da liechtes bedürffen so noch denn der tag ist aufgegangen, tugent ist frey vnd ist niemant vor beschlossen'; evtl. ein Passus aus bzw. eine Paraphrase zu Prv oder Sir.101rb-111vb Marquard von Lindau: Auszug der Kinder Israel (Teil I). "Noli timere sed descende in Egyptum quia in gentem magnam faciam te ibi et ego descendam tecum illuc. Et ego inde adducam te reuertentem [Gn 46,3]. Gen. xlvi. Cao." 'Also stat geschriben in dem ersten bůch der alten e, dz got sprach zů dem heiligen patriarchen Iacob …' — '… vnd wil dir auch die edlen můter gotes zů ainem exempel darumb dz sy dir dester lieber sey in deinem hertz vnd sider nieman kömen mag gen der himelischen Jerusalem denn durch die gebot, so vach ich an vnd sag dir als verr mein bekennen ist etc.' Zu diesem Text und seiner Überlieferung s. Greifenstein, Der Hiob-Traktat, S. 12-13; 2VL 6, Sp. 91-93; zudem s. Palmer, Latein, Volkssprache, Mischsprache; Jahn, Marquard von Lindau, Sp. 582-585.111vb-113vb Meister Eckhart: Traktat der '9 Fragen'. 'Es sind newn gar nütz frage. Die erst ist wz gottes einsprechen in der sele sey …' — '… die drey künig, die der götlichen anweysung volgeten von oriente bis gen Bethleheim vnd unserm herren vil haimlicher wurdent denn vil ander die bey im woneten vnd sein ler horten vnd seine werk sahent'. Vgl. dazu Brethauer, Neue Eckhart-Texte, S. 241.113vb-114rb "Warumb der mensch gottes nit gewar werde in im". 'Ain maister spricht. Seyt got alle nit allain in allen creaturen ist …' — '… vnd das im all czeit gegenwürtig wäre in seiner vernuft sunder bilde vnd sunder forme; eya dz wär auch besser denn alle czeitliche würkung vnd alle bildeliche schawunge etc.'114rb-114va "Wie ettlich leüt grosse zaichen tünt daz merk". 'Es sint lewt auf ertrich, spricht ain maister, die grösser zaichen tuend dann sant Peter tet oder ander heiligen …' — '… wenn ez von liebe köm oder geschähe denn ob er hundert tausent toten auf stan tete.'114va-114vb "Welhe dez himelreichs erben sint die dar ein köment dz merk hie". 'Es ist ain frag welhes dez himelreiches erben sind, dz sind on zweiuel die kinder dez himlischen vater. …' — '… wann der ain geboren sun dez vaters enhätt noh menshlicher naturen nit auf ertrich da er sein haupt an naigte als er selber spricht.'114vb "Wenn dz ewig wort geboren sey dz merk." 'Denn ist dz ewig wort geboren in der sele …' — '… wann er auch stůnd vor Pylato vnd vor Herodes vnd swaig gar süssikliche, da man in beschuldigete mit mangerlay schulde der er doch aller vnschuldig was.'114vb "Nu merk wie der heilig Augustinus spricht". 'Sant Augustinus spricht. Herr ist in mir kain liebe die mer sůche iren nutze denn mit ainer in fewriger begirde lauterlichen dein lob herre …' — '… wann dez enmag ich nit geleiden, dz mir sey lieb vnd nit dir.'114vb-115ra "Wenn got in der selen sey". 'Denn ist got in die sele komen vnd haltet wirtschafft vnd hochczeit in ir …' — '… dz der dar inne wonet, der da alles gůt an im selber ist; eya dz würckete reich in vns der minniklich süss Crist. Amen.'115ra-115vb "Nun merk waran die lauterkait und rainikait leyt die got geuellet". 'Unser herr Jesus Christ sprichet sälig sind die raines hertzen sind …' — '… dz sechst. si betent, si vastent, si wachent vnder andern lewten also die kind vnd enwais niemant wer sy sint.'115vb-116rb Von der Keuschheit. "Von der käusche". 'Die heiligen sprechent dz die käuschen rainen mägde sind ain tempel …' — '… dz fünft dz sy dankber süllent sein aller götlichen gabe vnd süllent niemant begeren czu gevallen denn got allain.'116rb-116va "Mit fünf dingen behütet der mensch sein lauterkait". 'Fünf ding sol ain mensch haben, da mit er sein käuschait behütet …' — '… dz fünft dz er all czeit gůten siten habe.' Dieser Text ist etwa auch überliefert in München, Universitätsbibliothek, Cod. Ms. 4o 788, fol. 45v; vgl. München UB 1, S. 187-191, hier S. 190; s. ebd. sowie bei Völker, Die deutschen Schriften, S. 13 zu weiterer Parallelüberlieferung.116va "Von üppiger liebe". 'Vier schaden köment von üppiger liebe. Dz erst, dz sein hertz eitel wirt. …' — '… als vil můst du gaistlichs trostes enberen vnd götlicher süssikait mangeln.' Gleichfalls überliefert in: Mainz, Wissenschaftliche Stadtbibliothek Mainz, Hs I 51, 60vb-61rb (vgl. List - Powitz, Die Handschriften, S. 108); ebenso wohl in Freiburg im Breisgau, Universitätsbibliothek, Hs. 63, fol. 86v-87r (vgl. Freiburg 1,4, S. 27-30, hier S. 29).116va-116vb "Vier schäden köment von haimlichait der lewt". 'Vier ander schaden die da köment von haimlichait der lewte. Der erst daz du dester verlassner můst sein an deinem wesen …' — '… Nu merk dz der yeglicher aus also grosser sicherhait vil vnd du noch in also grosser fraise bist, dz sol dich erschreken in rechter diemüttiger vorchte.' Gleichfalls überliefert in: Mainz, Wissenschaftliche Stadtbibliothek Mainz, Hs I 51, 60va-vb (vgl. List - Powitz, Die Handschriften, S. 108).116vb-117va "Von mägdlicher lauterkait". 'Magtům ist ain edel gezierde wann sy vberwindet den veint. …' — '… lange käuschait nach dem valle ist ain widerbringen der lauterkait vnd ain nahvolgen des magtůms.' Gleichfalls überliefert in: Freiburg im Breisgau, Universitätsbibliothek, Hs. 63, 37r-39v (vgl. Freiburg 1,4, S. 27-30, hier S. 28) sowie Mainz, Wissenschaftliche Stadtbibliothek Mainz, Hs I 51, 53vb-55rb (List - Powitz, Die Handschriften, S. 107).117va-117vb Von der Armut. 'Gang in die armůt Christi; wild du kömen in sein ewikait …' — '… vorcht ist ain hůte der tugent aber sicherhait ist genaigt zů vallen. Ieronimus. Wer sich on gebresten achtet der ist blind vnd aller gebresten vol.'117vb-118va "Von den minniklichen zähern". 'O genädikliche czähere dez rüwigen hertzen, dz reich vnd der gewalt ist dein. …' — '… in allen nöten vnd in betrübnüsse in ängsten in smreczen[sic] in begirden götlicher süssikait vnd in hitze götlicher liebe.'118va "Wie sich ain klosner oder ain ainsydel sol halten". 'Ain ainsydel oder ain closner so vier ding an im haben. …' — '… der ainsidele wol kuntschaft sol han vnd sunderlichen czuefügens, dar inne sein sele rwͦe sol han.'118va-118vb "Von der bekorung". 'Die bekorung sint dreyerlay. Die erst ist von der welte …' — '… dz nit bessers für bekorung sey denn ain volkomener sin mit götlichen dingen.'118vb "Die ding machent ainen martrer on blůt uergiessent". 'Das erst ist mässikait in überflüssikait …' — '… dz fünft liebe zu den veinten vnd fleissige vertrugunge etc. der bekorunge'; auch überliefert in: Universitätsbibliothek München, 4o Cod. Ms. 788, fol. 45r (vgl. München UB 1, S. 190; ebd. als 'Fünf Stücke der Selbstüberwindung' bezeichnet).118vb-119ra "Von syben künsten". 'Ain mensch sol lernen got bekennen vnd sol in denn lieb haben. …' — '… vnd gedenk an sein ende vnd sich dar gegen beraite also dz im der tod nit swär sey vnd frölichen sterben müge'; ebenfalls überliefert in: Universitätsbibliothek München, 4o Cod. Ms. 788, fol. 45r-45v vgl. München UB 1, S. 190; ebd. als 'Sieben Stücke der Erkenntnis' bezeichnet.119ra Nikolaus von Straßburg: Predigt-Auszug (?). "Neün stuk sint notturfftig ainem gůten menschen ze halten". 'Das erst ist das er sein gebet spreche …' — '… dz newnd dz er die liebe trag ordelichen'; der Text ist abgedruckt bei Bihlmeyer, Kleine Beiträge, S. 47, Z. 28-34; zur Überlieferung s. München UB 1, S. 124 und S. 190 (ebd. zu folgenden Handschriften: Universitätsbibliothek München, 4o Cod. Ms. 788, fol. 45r; Universitätsbibliothek München, 4o Cod. Ms. 479, fol. 79v-80r, hier mit Angaben zu weiteren Handschriften).119ra-119rb "Dise fünff ding hörent an die inderen menschen". 'Das erst ist, dz er eitel vnd blos funden werd aller gelüsteste …' — '… Das fünft dz er sich selber löse als ain frömdes ding dz sein nit ist etc'. Eine leicht abweichende Variante des Textes ist abgedruckt bei Bihlmeyer, Kleine Beiträge S. 47, Z. 20-27.119rb "In disen drey auswendigen zaichen sol der mensch bekennen wie uil er got lieb habe". 'Das erst als vil er peinlich ding leiden mag durch got …' — '… dz drit ain gütig antlütz, dz vierd ain sänft geberde.'119rb-119vb Sieben tägliche Gedanken. "Von gůten gedenken; vnd wie der menschen gedenken sol". 'Der mensch sol alletag sybenlay gedenke han …' — '… ain lautere sele mit grossem gelauben vnd mit volkommener liebe'; außer hier und im Codex Universitätsbibliothek München, 4o Cod. Ms. 788, fol.

Zapf, Georg W. (1747-1810) [Vorbesitzer]

Literaturhinweise: Die Handschriften in Göttingen, Bd. 2: Universitäts-Bibliothek: Geschichte, Karten, Naturwissenschaften, Theologie, Handschriften aus Lüneburg, beschrieben von W. Meyer, Berlin 1893 (Verzeichniss der Handschriften im Preussischen Staate, Abt. 1: Hannover, Bd. 1: Die Handschriften in Göttingen, Teil 2), S. 469-471

Editionshinweise: Bl. 1ra-1va Predigt: Jostes, Meister Eckhart, Nr. 69, S. 67-69., Bl. 57rb-58rb Marquard von Lindau: De Nabuchodonosor (dt.): Horwege, Marquard von Lindau, S. 125-257 mit Berücksichtigung der Göttinger Hs. in den Gruppenlesarten., Bl. 59ra-78va Passionstraktat: Schelb, Die Handschriftengruppe, S. 201-376., Bl. 84rb-87vb Kreuzesholzlegende: Miller, Fünf deutsche Prosafassungen, hier S. 312-318., Bl. 91ra-100rb Marquard von Lindau: Hiob-Traktat, dt. Originalfassung, Teil II und III: Greifenstein, Der Hiob-Traktat, S. 188-213 (Göttinger Fassung entspricht dort der 8.-11. Distinctio, Z. 427-976)., Bl. 119ra-119rb "Dise fünff ding hörent an die inderen menschen": leicht abweichende Variante bei Bihlmeyer, Kleine Beiträge S. 47, Z. 20-27., Bl. 119vb-120ra Die zwölf Räte Jesu Christi: Werlin, Die zwölf Räte Jhesu Christi, S. 156-168., Bl. 136vb-139rb Drei Stücke eines geistlichen Menschen: Preger, Geschichte der deutschen Mystik, S. 411-415., Bl. 145ra-250rb Das Buch von geistlicher Armut: Denifle, Das Buch von geistlicher Armuth.

https://diglib.hab.de/?db=mss&list=ms&id=goe-sub-theol-285&catalog=Wolfinger (Handschriftendatenbank der HAB Wolfenbüttel)http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?DE-611-HS-3749511 (Digitalisat)

Bemerkung: Seitennummerierung: Bleistiftfoliierung (modern): 1-250.Lagenstruktur: 4 VI (48). VI-1 (59). 15 VI (239). VI-1 (250); die zwei fehlenden Blätter waren offenkundig leer, da im ersten Fall Textanschluss gegeben und im zweiten gleichfalls kein Textverlust feststellbar ist; zudem zwei Vorsatzbl. (eines alt, eines modern) und ein Nachsatzbl. (modern); Falz der ersten zwei Lagen mit Pergamentstreifen verstärkt; Reklamanten am Ende, Kustoden zu Beginn der einzelnen Lagen (in der Form: 2us, 3us ...; unten vielfach abgeschnitten, bisweilen gänzlich weggefallen);Seiteneinrichtung: Schriftraum: 22-23,5 × 14-15 cm, durchgehend zweispaltig, 38 Zeilen;Hände: von einer Hand geschrieben; Bastarda;Zusatzmaterial: Fragment, bestehend aus zwei zusammengeklebten Teilen - vermutlich desselben Textes: ein Doppelblatt, Pergament, ca. 26 x 20 cm, sowie ein schmaler Pergamentstreifen, ca. 4,4 x 20 cm; aus dem Buchdeckel ausgelöst (VS?) und nun als eigenes Bl. nach dem modernen Vorsatzbl. eingeklebt; 12. Jh., klein und in Carolino-Gothica geschrieben; ohne Zierelemente, teilweise jedoch mit Unterstreichungen in normaler Tinte; beidseitig beschrieben, auf einer Seite durch ehemalige Klebung allerdings weitgehend Textverlust. Kommentar zu lateinischer Aristoteles-Übersetzung bzw. zu 'De interpretatione', wohl in der Übersetzung des Boethius und vielleicht mit Einarbeitung von dessen Kommentar (s. Verbeke – Minio-Paluello, De interpretatione, S. 35, Z. 11-12 u. Z. 14-17). Die Aristoteles-Zitate sind unterstrichen, der lesbare Text setzt (auf erhaltener Textseite) ein mit '… constat … ex oppositis; paria sunt … und bricht ab mit … quod falsa est humum salis …' .ausführliche und aktuelle Beschreibung nur in der Handschriftendatenbank der HAB Wolfenbüttel  (zwecks Onlinestellung wurden die wesentlichen Angaben im Juli 2021 übernommen)    

Illustrationen: Am Rand teilweise mitlaufende alphabetische und/oder numerische Zählung von Kapiteln und anderen Textteilen, zudem Notavermerke und Angaben zu Zitaten, Autoritäten u. dgl.; teilweise rubriziert; schlichte Lombarden (bisweilen nicht ausgeführt, so etwa 45r, 59r, 137v, 138r) in Rot; nur auf 1r und 192v Zierinitialen mit anspruchslosem Binnenfleuronnée in roter und schwarzer Tinte.Material: PapierEinbandbeschreibung: Brauner Ledereinband des 15. Jhs. (restauriert bzw. altes Leder auf neue Deckel aus Pappe geklebt); Streicheisenlinien und Blindstempel aus der zwischen 1467 und 1476 nachweisbaren, so genannten Werkstatt 'Wappen der Stadt Augsburg' (vgl. EBDB w002368); sechs Einzelstempel (1.: Rosette - mit zwei Blattkränzen - fünfblättrig - Blätter breit, gebuchtet; EBDB s015839; 2.: Rosette - mit einem Blattkranz - sechsblättrig - Blätter spitzoval, EBDB s015843; 3.: Palmette - Herzblattpalmette, EBDB s015838; 4.: Adler - heraldisch, einköpfig - mit Krone, EBDB s015833; 5.: Adler - heraldisch, einköpfig - ohne Attribute, EBDB s015834; 6.: Ornamente, geometrische - Kreuzform - Zentrum zur Raute erweitert und gefüllt, EBDB s015841); ehemals zwei Metallschließen (und mittiger Metallbeschlag auf Vorder- und Rückseite?).Wasserzeichen: Ochsenkopf (WZIS DE3270-theol285_3); Ochsenkopf (WZIS DE3270-theol285_6; Variante 1429); Ochsenkopf (WZIS DE3270-theol285_155); Ochsenkopf (WZIS DE3270-theol285_141); Ochsenkopf (WZIS DE3270-theol285_96; Varianten 1421-1427); Ochsenkopf (WZIS DE3270-theol285_115; Varianten 1430-31); Ochsenkopf (WZIS DE3270-theol285_250); Ochsenkopf (WZIS DE3270-theol285_220; Varianten 1433-1439); Ochsenkopf (WZIS DE3270-theol285_II; Varianten 1430-1433 bzw. zw. 1420/40).Erhaltungszustand: teilweise von Insektenfraß beschädigt

Erwerbungsgeschichte:Provenienz:Die Wasserzeichen sprechen für eine Entstehung der Handschrift ca. in den 1430er-Jahren, allerdings stammt der Einband aus einer Werkstatt, die in Augsburg zwischen 1467 und 1476 nachgewiesen ist; die Handschrift befand sich im 18. Jahrhundert im Besitz bzw. in der Bibliothek des Historikers und Bibliographen Georg Wilhelm Zapf; von ihm erwarb sie 1784 - gemeinsam mit mehreren anderen Handschriften - die Georgia Augusta bzw. die Universitätsbibliothek.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Handschriften / Theologie / Pastoraltheologie

[Cod. Ms. theol. 285 (Frühere Signatur), 4 Theol. 285 (Frühere Signatur), Theol. 285 (Frühere Signatur)]

DE-611-HS-3749511, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3749511

Erfassung: 10. August 2021 ; Modifikation: 2. Dezember 2021 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T14:25:44+01:00