Brief  Stadtgeschichtliches Museum Leipzig ; Sammlung Autographe Stadtgeschichtliches Museum <Leipzig>

Signatur: A/4241/2009

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Oberaudorf, 1910/1910. - 1 Bl., 22,1 x 28,7 cm. - Brief, Handschrift

Inhaltsangabe:   Verf. setzt seine Rückkehr nach Leipzig auf den 18. September fest und äußert, dass er dann bereit ist, mit Frau Höttges einige Lieder durchzunehmen; Verf. teilt mit, dass er bis 3. Oktober dafür Zeit hat, da er danach verreist und quasi schon mitten in der Konzertsaison steckt; Verf. berichtet von den gesundheitlichen Problemen,der Familie im Allgemeinen und seinem Arbeitsschaffen bzw. den Kritikern: "Bei uns ist nicht alles so, wie es sein soll ! Meine Frau hatte wieders o einen Gallenvorfall u. muß jetzt behütet werden wie ein 'rohes Ei' ! Die Kinder gedeihen gut, sind nudldick geworden u. höchst fidel; meiner 'Behäbigkeit' gehts gut; ich hab' zum Ärger aller guten Musikanten wieder so manches verbrochen - manche Menschen in ihrer Verblendung sagen: 'komponirt' -, so daß balde das Reichsgericht für musikalische Dinge mich wegen musikalischen Hofverrat zur Rechenschaft ziehen wird. Das gibt dann eine Affaire 1. Güte u. alle Federfuchser können dann ihrer gerechten Entrüstung gegen mich freien Lauf lassen; ich werde dann auf die Insel der Taubstummen verbannt, damit meine schreckliche Musik keinen Schaden mehr anrichtet und unser liebes Vaterland kann dann ruhig sein bei Nessler, Reinecke, Max Bruch u. Gernsheim. Ja, ja; R. Strauss wird nach Sibirien verbannt u. die Herren Niemann u. Göhler geben dann ein musikalisches 'Strafgesetzbuch' heraus. § 1: Mit dem Tode wird bestraft, der etwas schreibt, was obengeannten Herren nicht genehm ist; § 2, § 3, § 4 § 5 heißen wie § 1."

https://www.stadtmuseum.leipzig.de/document/objekt/Z0078601 (Digitalisat) 

Material: Papier 

Pfad: Sammlung Autographe Stadtgeschichtliches Museum <Leipzig>

DE-MUS-853418-Z0078601, http://kalliope-verbund.info/DE-MUS-853418-Z0078601

Erfassung: 22.09.2016 ; Synchronisierungsdatum: 2024-02-09T07:24:22+01:00

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