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Medinger Gebetbuch Niederdeutsche Kichengebete Orationale : Weihnachten Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek GöttingenHandschriftenSignatur: 8 Cod. Ms. theol. 242

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Medinger GebetbuchNiedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen ; Handschriften

Signatur: 8 Cod. Ms. theol. 242


Niederdeutsche Kichengebete. Orationale : Weihnachten

[Kloster Medingen], 1480-1500 [ca.]. - Ms.; 337, I Bl. (13,9-14,6 × 10-10,8 cm; geb.), Niederdeutsch. - Verschiedenes

Benutzbar.

Inhaltsangabe: Niederdeutsche Kirchengebete für Nonnen, für die Feste vom 1. Advent bis Mariae Lichtmess (2. Februar)2r-14r Maria Empfängnis (8. Dez.).15v-41r Advent.41v-193r Weihnachten.193r-v St. Stephani.193v-199r St. Johannis.199r-202v Innocentium.202v-205r St. Thomae.205v-239r Neujahr.239v-292v Hl. 3 Könige.297r-312v Maria Reinigung.313r-337r Maria Lichtmess.

Unbekannt [Schreiber],Baring, Daniel Eberhard (1690-1753) [Vorbesitzer]

Literaturhinweise: Die Handschriften in Göttingen, Bd. 2: Universitäts-Bibliothek: Geschichte, Karten, Naturwissenschaften, Theologie, Handschriften aus Lüneburg, beschrieben von W. Meyer, Berlin 1893 (Verzeichniss der Handschriften im Preussischen Staate, Abt. 1: Hannover, Bd. 1: Die Handschriften in Göttingen, Teil 2), S. 448, [Weitere Angaben s. Handschriftencensus, http://www.handschriftencensus.de/16104]

http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?DE-611-HS-3551429 (Digitalisat)

Bemerkung: Lagen: VII (14). VI (26). 6 VIII (122). IX-2 (138). 3 VIII (186). IX-2 (202). 3 VIII (250). IX-2 (266). XI-4 (284). VII-2 (296). VIII (312). XIV-3 (337); auf dem letzten Bl. der Lagen auf der Versoseite rechts unten jeweils Kustoden in römischen Zahlzeichen (I-XVIII). Die Handschrift besteht im Wesentlichen aus drei Teilen (I: Bl. 1-14; II: Bl. 15-250; III: Bl. 251-337).Bleistiftfoliierung (modern): 1-337. Schriftraum: 9,8-11,5 × 6,6-7,5 cm, einspaltig, 17-20 Zeilen. Hände: Die Schriftformen in den verschiedenen Teilen der Handschrift bewegen sich an der Grenze zwischen Textualis und anspruchsvollerer schleifenloser Bastarda und ähneln einander stark, sodass die ersichtlichen Unterschiede auch durch unterschiedliche Schriftniveaus oder durch zufällige Entscheidungen bedingt sein können, somit nicht auf unterschiedliche Schreiberinnen zurückzuführen sein müssen. Da jedoch auch Abweichungen in der Sprache oder Orthographie sowie der Einrichtung der Seiten erkennbar sind, dürften am ehesten zwei bis drei Hände zu unterscheiden sein. Hand 1: 2r-14r (identisch mit Hand 3?); Hand 2: größere und aufwändigere Schrift als in Teil I und im Großteil von Teil III, die mit Seitenlinierung arbeitet und sich durchgehend auf 15v-250v findet; zudem wohl auch auf 254r-v und viell. 267r-284v und/oder 313r-327r; Hand 3 (identisch mit Hand 1?): in der Regel etwas kleiner und etwas rundere Formen; zudem v.a. keine Linierung der Seiten; von ihr stammen wohl einzelne kleinere Abschnitte.Fragmente: Zwei Fragmente als Spiegel- und Schmutzbl. im Einband eingeklebt; Fragment I (VS); Pergament; in später karolingischer Minuskel (2. H. 12. Jh.?); jeweils ca. 14,2 x 10 cm groß (heutiger Zustand; dabei fehlen durch Beschnitt nicht nur weite Teile der Seitenränder, sondern beinahe die gesamte zweite Spalte sowie die untere Hälfte des Blattes; deshalb auch massiver Textverlust); Schriftraum: zweispaltig; eine Spalte ca. 8,5 cm breit und ursprünglich mehr als 12,2 cm bzw. 18 Zeilen hoch (Tintenlinierung); rubriziert; Initialen in Rot und Blau. Fragment II (Nachsatzblatt und HS); auf dem Kopf stehend eingebunden bzw. -geklebt; Pergament; in später karolingischer Minuskel (um 1200?); ca. 14,5 x 10 cm. groß (heutiger Zustand; an den Rändern wohl ein wenig abgeschnitten); Schriftraum: 11 x 8,5 cm, 16 Zeilen (Tintenlinierung), einspaltig. Es handelt sich wohl um Blätter aus einem Homiliar; das Nachsatzbl. enthält Passagen aus Beda Venerabilis, Homiliae, 1,6-7.ausführliche und aktuelle Beschreibung nur in der Handschriftendatenbank der HAB Wolfenbüttel  (zwecks Onlinestellung wurden die wesentlichen Angaben im Dezember 2021 übernommen)     

Illustrationen: Beinahe durchgehend rubriziert, wenn auch in unterschiedlicher Intensität; jedoch keine Rubrizierung am Ende des ersten Teils bzw. auf 12v-14r, Korrekturen oder Streichungen in Rot; x-förmige Einfügungszeichen (in normaler oder roter Tinte); die Anfänge von Sätzen oder Teilsätzen des Öfteren rubriziert; ebenfalls in roter Tinte Neumen. Durchgehend einfache Lombarden oder Initialen in Rot. Hinzu kommen Lombarden und Initialen in Blau, Blau-Rot, Grün, Braun, Blau-Braun - vorrangig in Teil II, wo die Initialen des Öfteren auch mit Silber geschmückt sind. Die Initialen in diesem Abschnitt sind mit Fleuronnée geschmückt, das vorrangig in Blätter, Blüten, Sterne (?) oder Eicheln ausläuft (zumeist grün, braun, blau). Über diese Vogeldarstellungen hinaus weitere Illustrationen (passend zum Thema der Texte dabei): auf 41v Christuskind (?), stehend auf grünem Untergrund bzw. Gras, mit grünem Kranz/Laubkrone auf dem Haupt und leerem Schriftband; 126r: Christuskind, gleichfalls stehend auf grünem Untergrund bzw. Gras und mit leerem Schriftband, in diesem Fall jedoch mit hellbrauner Krone auf dem Haupt.Material: PapierEinbandbeschreibung: Spätmittelalterlicher Einband aus der bekannten Werkstatt 'Medingen'; rotes Leder über Holzdeckeln; ursprünglich zwei Metallschließen; Streicheisenlinien und sechs Blindstempel (Rosette, Lilie, Schrift, Blüten). Das Leder an der Außenseite des hinteren Deckels ist stärker abgerieben. Den VS und HS bilden zwei wiederverwertete ältere Pergamentblätter.Wasserzeichen: Buchstaben, Dreiberg, Wappen, Hand, Ochsenkopf

Erwerbungsgeschichte:Provenienz:Wie bereits Parallelen zu anderen Handschriften im Inhalt und in der Ausstattung nahelegen, wurde die Handschrift im Frauenkloster Medingen angefertigt. So wie die zahlreichen anderen spätmittelalterlichen Handschriften aus Medingen wurde wohl auch diese frühestens um den Beginn der Klosterreform geschrieben, d.h. nicht vor 1478/79. Die Wasserzeichen sind aufgrund ihrer Fragmentierung zwar kaum eindeutig zu identifizieren, doch sprechen die nachweisbaren Motive und Motivgruppen für eine Entstehung in der Zeit ca. zwischen 1480 und 1500. Die deutsche Sprache sowie Parallelen mit anderen Medinger Handschriften legen nahe, dass dieses Orationale für und/oder von Konversen- bzw. Laienschwestern geschrieben wurde. Im Jahr 1722 wurde die Hs. laut einem Vermerk auf 1r dem Historiker und hannoverschen Bibliothekar Daniel Eberhard Baring von der damaligen Äbtissin des Klosters Medingen geschenkt. Nach dem Tod von D. E. Baring wurde der Band von der Georgia Augusta am 11. März 1755 auf der Nachlass-Auktion in Hannover erworben.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Handschriften / Theologie / Liturgik

[Cod. Ms. theol. 242 (Frühere Signatur), Theol. 242 (Frühere Signatur), 8 Theol. 242 (Frühere Signatur)]

DE-611-HS-3551429, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3551429

Erfassung: 8. Januar 2020 ; Modifikation: 15. Dezember 2021 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T14:25:44+01:00