Detailinformationen
Brief an Johannes Thomę / von A[ugustinus] B[larerus] St. Gallen KB Vadiana Vadianische Briefsammlung Signatur: VadSlg Ms 39:106b
Brief an Johannes Thomę / von A[ugustinus] B[larerus] St. Gallen KB Vadiana ; Vadianische Briefsammlung
Signatur: VadSlg Ms 39:106b
Blarer, Augustin (1533-1585) [Verfasser], Thomae, Johannes (1536-1602) [Adressat]
Leutmerken , in vespera salutationis angelicae. XXIIII Martii die. Anno a conceptu et partu virginis et reparatae per Christum humanae salutis MDLXXIXº . - 2 Doppelbl., S. 5-7, 32,5 x 21 cm, Lateinisch. - Autograf, Handschrift, Briefsammlung
Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.
Inhaltsangabe: Augustin hat durch seine ehrenvolle Erwähnung in Thomaes Brief an den Bruder Albert [Blarer] festgestellt, dass sich dieser noch freundschaftlich an ihn erinnert. Leider kann er zur Zeit wegen seiner Beschäftigungen nicht angemessen antworten, versichert ihn jedoch seiner beständigen Freundschaft. Bittet ihn, den Neffen [Johann Thomas] von Landenberg wie bisher zu unterrichten und ihn zugleich von dessen Trunksucht ("pernitiosa oinopotia") zurückzuhalten. Dieses Übel grassiert zur Zeit und gefährdet die Studien [der jungen Menschen]. Augustin ist sicher, dass Thomae mit seinem pädagogischen Geschick viel Gutes bewirken kann. Johann Thomas soll besonders die Religion ("pietas"), dann die Wissenschaften ("literae et rerum cognitio") und dann die guten Sitten ("mores atque civilitas") studieren. Erst dann soll er das Fachstudium ergreifen, das am besten zu ihm passt. Nach Augustins Vorstellung soll er eine juristische bzw. diplomatische Laufbahn ("cancellariorum et oratorum munia") wählen, während er für dessen Brüder [Johann Jakob und Ulrich von Landenberg] die Ausbildung als Pfarrer ("theologia") bzw. als Arzt ("medicina") vorsieht. Augustin bemüht sich, sein Amt als Pfarrer bestmöglich auszuüben ("sub pastorali pedo spartam exornare"). Erinnert an die gemeinsame Studienzeit in Hornbach ("Cornifluenses Musae"), bittet um briefliche Antwort, wenn Thomae Zeit dafür findet, und bestellt Grüsse an alle alten Freunde. Segenswünsche. PS ("corollarium"): Augustin schickt [Johannes Thomae] von Bergzabern ("Tabernomontanus") eine Kopie des Briefs mit, den er dem Neffen Johann Thomas von Landenberg ("Latoregiomontanus") schickt, damit er Bescheid über seine Kritik an jenem weiss und pädagogisch auf dessen charakterlichen Mängel einwirken kann. Dies ist umso wichtiger, als die Zeit des Reiches Gottes bevorsteht. Dessen Errichtung muss man unterstützen, indem man sich an Gottes heiliges Gesetz hält. - Es folgt in hebräischer Sprache und Schrift eine aus diversen Bibelstellen zusammengesetze [Judith 2,6 ; Deut 22,21; Deut 12,25] Anweisung zum gottgefälligen Handeln, gefolgt von deren lateinischen Übersetzung.https://swisscollections.ch/Record/991170478834805501 (Katalogeintrag in swisscollections) https://han.stadtarchiv.ch/inhalt/VadSlg_Ms_39_106.pdf (Digitalisat)
Bemerkung: Adressat: Doctissimo viro D. Johanni Thomę Tabernomontano, rectori gymnasii Hornbachensis in Palatinatu Dipontino, integerrimo amico suo. Absender: Augustinus Blarerus Constanciacus, pastor Lütmercanus et Griessenbergeus, in ag[r]o Turgoïco, secus patriam urbem Constantiam, amicus, frater et collega tuus. Rückenvermerk von späterer Hand zu einem Briefbündel: Augustini Blareri (BL) Ad Rhelingerum affinem, fratrem Thomam, Joh[annem] Thom[am] Landenbergium nepotem. Eiusdem nepotis commendatio ad Joh[annem] Thomae Hornbachem paedagogum. Juditium von des wilden postill.
Ausreifungsgrad: Abschrift
Pfad: Vadianische Briefsammlung / Vadianische Briefsammlung, Bd. 10
[Epistolae Tom. X:106b (Frühere Signatur)]
CH-002121-2-991170478834805501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170478834805501
Modifikation: 09.08.2023