Detailinformationen

Brief an Augustinus Blarerus / von Albertus Bl[arerus] St. Gallen KB Vadiana Vadianische BriefsammlungSignatur: VadSlg Ms 39:139

Funktionen

Brief an Augustinus Blarerus / von Albertus Bl[arerus] St. Gallen KB Vadiana ; Vadianische Briefsammlung

Signatur: VadSlg Ms 39:139


Blarer, Albert (1526-1592) [Verfasser], Blarer, Augustin (1533-1585) [Adressat]

Sankt Gallen , 23 Febr[uarii] Anno [15]83.. - 1 Bl., 2 S. beschrieben, 30 x 20,5 cm, Lateinisch. - Autograf, Handschrift, Briefsammlung

Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.

Inhaltsangabe: Am Vortag hat Kaspar ("Gaspar") Schirmer Augustins Brief zusammen mit den vom Vater [Thomas] annotierten [Konstanzer] Ratsbeschlüssen überbringen lassen. Albert freut sich, dass es Augustins Familie gut geht, und hofft, dass der Vetter ("sobrinus") Achior [von Ulm] bald genesen wird. Bestellt Grüsse an diesen, falls er sich noch bei Augustin aufhält, und an die Familie in Griesenberg. Die Nachricht über die Zahlung vom Schwager ("affinis") [N.] von Landenberg ("Landenbergus") beunruhigt Albert. Wenn er das Geld bis Ostern ("festum paschatis") nicht erhalten hat, wird er die Schuld bei Peter Fels nicht begleichen können. Augustin würde sich auch zu nachteiligen Konditionen Geld ausleihen, wenn er wüsste, von wem. Bittet um Augustins Rat in dieser Sache. Fels hat neben den 100 Gulden ("floreni"), die er vom Schwager [N.] in Girsberg ("Vulturinum") erhalten soll, Anspruch auf weitere 118 Gulden. Zudem muss Albert der Witwe von Maximilian Seemann auf die bevorstehende Frankfurter Messe ("nundinae Francofurtanae") 70 Gulden bezahlen, vorausgesetzt, diese erhält von Alberts Ehefrau den von dieser geschuldeten Anteil. Hofft, dass er diese Summe Fels oder [Lukas] Stöcklin ("Stockelius") übergeben kann, bevor diese nach Frankfurt reisen. Wenn von Landenberg ("Landenbergius") 200 oder 100 oder 150 [Gulden] rechtzeitig namens der Schwester bezahlen könnte, wäre das Problem gelöst. Albert wird aber kein Geld annehmen oder ausgeben, wenn es zum Nachteil der Schwester Margarethe ("Margarithis") oder ihrer Kinder wäre. Er ist bereit, diesen einen jährlichen Zins ("annuus census") zu bezahlen. Die Frage, die Albert im letzten Brief gestellt hat, ist leicht zu lösen, wenn die Regel ("generale praeceptum") der gegenseitigen Liebe ("mutua charitas") beachtet wird. Es gibt jedoch Gründe, mit denen die Flucht [vor der Pest] entschuldigt werden kann. Manche Theologen wagen sogar zu behaupten, es bedeute Gott zu versuchen, wenn man trotz gegebener Möglichkeit die Ansteckungsgefahr ("corruptus aër") nicht vermeide. Gerne möchte er Augustins Meinung dazu erfahren. - Dass der Vetter Achior von einem Hund gebissen wurde, lässt darauf schliessen, dass dessen Fleisch eigentümlicherweise für Tiere besonders anziehend ist. Vor einigen Jahren war er nämlich in Heidelberg von einem übermütigen ("lasciviens") Pferd gebissen worden. Er soll sich diesbezüglich künftig in Acht nehmen. - Vor etwa 14 Tagen hat Kaspar ("G[aspar]") Schirmer erzählt, Augustin werde bald St. Gallen besuchen. Da dieser in seinem Brief nichts davon erwähnt, nimmt Albert an, dass er den Besuch vorerst verschoben hat, vielleicht bis nach der Schneeschmelze. Zu jeder Zeit wird er ihm ein willkommener Gast sein. Grüsst und bestellt Grüsse an Augustins Familie. Albert würde dem Schwager Peter Schär ("Scherus") schreiben, wenn er wüsste, dass sich Achior noch bei Augustin aufhält. Falls Augustin an Schär schreibt, möge er diesen und dessen Ehefrau und Kinder in Alberts Namen grüssen.

https://swisscollections.ch/Record/991170492887805501 (Katalogeintrag in swisscollections)https://han.stadtarchiv.ch/inhalt/VadSlg_Ms_39_139.pdf (Digitalisat)

Bemerkung: Adressat: Domino Augustino Blarero Constantiensi, Lutmercensis ecclesiae in Turgoia pastori, fratri suo germano plurimumque dilecto. Lutmercken im Thurgöw Absender: Albertus Bl[arerus], frater t[uus] germanusSiegelspur

Pfad: Vadianische Briefsammlung / Vadianische Briefsammlung, Bd. 10

[Epistolae Tom. X:139 (Frühere Signatur)]

CH-002121-2-991170492887805501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170492887805501

Modifikation: 09.08.2023