Detailinformationen
Brief an Albertus Blaurerus / von Joh[annes] Jacobus a Breiten Landenberg St. Gallen KB Vadiana Vadianische Briefsammlung Signatur: VadSlg Ms 39:229
Brief an Albertus Blaurerus / von Joh[annes] Jacobus a Breiten Landenberg St. Gallen KB Vadiana ; Vadianische Briefsammlung
Signatur: VadSlg Ms 39:229
Landenberg, Johann Jakob von [Verfasser], Blarer, Albert (1526-1592) [Adressat]
Basel , 25. Feb[ruarii] anno s[alutis] 1587.. - 1 Doppelbl., 3 S. beschrieben, 29 x 19,5-20 cm, Lateinisch. - Autograf, Handschrift, Briefsammlung
Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.
Inhaltsangabe: Johann Jakob hat am Vortag den Brief und das Packfass ("vasculum") erhalten. Er freut sich besonders, dass es allen Angehörigen gut geht. Ihm selbst geht es ebenfalls gut, ausser mit dem Studium des Rechts ("studium juridicum"), worin er zu wenig Fortschritte macht. Grund dafür sind die Professoren, deren einer seine Vorlesung nur ganz selten hält, der andere ohne jede Methode lehrt. Immerhin pflegt er den Umgang mit dem Bruder Christoph [Freispach], der ihm privat die Institutionen [Justinians] ("Institutionum libri") erklärt. Auch in Basel herrscht eine Teuerung ("annonae caritas"), so dass jene, die von Genf gekommen sind, zurecht sagen können, dass sie vom Regen in die Traufe geraten sind ("evitata Charybdi inciderint in Scyllam"). Wegen der Teuerung hat sie der Hauswirt ("hospes") vom Essen ausgeschlossen. Da sie keine andere und billigere Gelegenheit finden konnten, bot er ihnen die Verpflegung zu 27 Batzen ("batio") pro Woche an. So reichen aber 2 Gulden ("florenus") für Kost und Unterkunft nicht aus. Die Mutter von Christoph hat deshalb angeboten, sie beide in Heidelberg aufzunehmen, wo sie billiger leben und mit besserem Erfolg studieren könnten. Sie sollten mit den Kaufleuten reisen, welche die nächste Messe in Frankfurt ("nundinae Francofurttenses") besuchen. Johann Jakob hält dies für eine gute Lösung. Er braucht nun die Erlaubnis des Verwandten ("agnatus") Johann Rudolf [von Landenberg] sowie die von seiner Mutter [Margarethe von Landenberg] und von Albert. Er ist sicher, dass die beiden letzteren sein Vorhaben unterstützen. Den Verwandten mögen Albert und der Bruder [Johann Thomas], falls er noch bei ihm ist, im persönlichen Gespräch überzeugen. Die Trennung von Christoph wäre ein schwerer Nachteil für den Erfolg von Johann Jakobs Studium. Was Johann Rudolf mit seinem Sohn Johann Jakob plant, weiss er nicht. Er möchte auch die Gemeinschaft mit diesem vermeiden, da er einen negativen Einfluss auf sein Studium hätte. Für die Übersiedlung nach Heidelberg benötigt er so schnell wie möglich die ganze Geldsumme, die der Bruder in Landenberg [Turbenthal] für ihn in Empfang genommen hat. Neben dem Kostgeld braucht er auch dringend neue Kleider, da er mit den jetzigen Kleidern kaum mehr aus dem Haus zu gehen wagt. Weiteres wird Christoph schreiben. Bittet um baldige Antwort. Segenswünsche. Bestellt Grüsse an alle Verwandten und Freunde. - PS: 2 Aufstellungen ("catalogus") von 28 bereits erhaltenen bzw. von sieben Büchern, die Albert nach Heidelberg schicken möge.https://swisscollections.ch/Record/991170495826105501 (Katalogeintrag in swisscollections) https://han.stadtarchiv.ch/inhalt/VadSlg_Ms_39_229.pdf (Digitalisat)
Bemerkung: Adressat: Pietate doctrinaque ornatissimo viro d[omino] d[octori] Alberto Blaurero, ecclesię Lütmercensis pastori vigilantiss[imo], avunculo suo reverenter colendo. Lütmerck. Absender: Joh[annes] Jacobus a Breiten Landenberg, nepos ex sorore obediens tuus. Antwortvermerk von Albert Blarer unter der Adresse: 9. Martii anno [15]87. Respondi per Martinum Inhaltsvermerk unter der Adresse: Catalogus librorum; Lesermarginalien von derselben Hand auf S. 1: Studia privata; caritas annonae; reditus Heydelbergam; Rudolphus, cognatus. Siegelspur
Pfad: Vadianische Briefsammlung / Vadianische Briefsammlung, Bd. 10
[Epistolae Tom. X:229 (Frühere Signatur)]
CH-002121-2-991170495826105501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170495826105501
Modifikation: 09.08.2023