Detailinformationen

Bestand Arnim-BrentanoGoethe- und Schiller-Archiv / Klassik Stiftung WeimarBestand Arnim-Brentano

Bestand Arnim-BrentanoGoethe- und Schiller-Archiv / Klassik Stiftung Weimar ; Bestand Arnim-Brentano


Arnim, Ludwig Achim von (1781-1831) [Bestandsbildner], Arnim, Bettina von (1785-1859) [Bestandsbildner], Arnim, Freimund von (1812-1863) [Bestandsbildner], Arnim, Anna von (1824-1848) [Bestandsbildner], Arnim, Claudine von (1804-1876) [Bestandsbildner], Arnim, Siegmund von (1813-1890) [Bestandsbildner], Arnim, Friedmund von (1815-1883) [Bestandsbildner], Oriola, Maximiliane von (1818-1894) [Bestandsbildner], Flemming, Armgart von (1821-1880) [Bestandsbildner], Grimm, Gisela (1827-1889) [Bestandsbildner], Grimm, Herman (1828-1901) [Bestandsbildner], Brentano, Clemens (1778-1842) [Bestandsbildner], Brentano, Franz (1765-1844) [Bestandsbildner], Brentano, Georg (1775-1851) [Bestandsbildner], Brentano, Christian (1784-1851) [Bestandsbildner], Brentano, Lujo (1844-1931) [Bestandsbildner], Bordes, Ludovica des (1787-1854) [Bestandsbildner], Guaita, Meline von (1788-1861) [Bestandsbildner], Verschiedene Familienangehörige [Bestandsbildner]

46 Archivkästen

Einleitung: Das Familienarchiv Arnim befand sich bis 1929 im Besitz der Arnimschen Familie in Schloss Wiepersdorf. Die wertvollsten Teile dieses Archivs, die Nachlässe des Dichterehepaares Ludwig Achim und Bettina von Arnim und ein im Arnimschen Familienarchiv überlieferter Teilnachlass Clemens Brentanos, gelangten im Februar und März 1929 zur Versteigerung. Außer den Handschriften, die das Freie Deutsche Hochstift/Frankfurter Goethe-Museum erwarb, und der bedeutsamen politischen Korrespondenz Bettinas mit König Friedrich Wilhelm IV., die das Reichsarchiv (heute Bundesarchiv, Abt. Potsdam) kaufen konnte, gelangten zahlreiche kostbare Archivalien, unter ihnen der originale Briefwechsel Bettinas mit Goethe, zu den unterschiedlichsten Besitzern. Über Umfang und Bedeutung der Manuskripte und Korrespondenzen informieren die Versteigerungskataloge 148 und149 des Berliner Auktionshauses Karl Ernst Henrici, das mit der Versteigerung beauftragt worden war. Diejenigen Handschriften, die auch nach einer zweiten, im Juli 1929 veranstalteten Auktion (vgl. Katalog 155) nicht verkauft werden konnten, kamen nach Schloss Wiepersdorf zurück, wo sie zusammen mit dem umfangreichen Familien- und Gutsarchiv bis zum Ende des 2. Weltkrieges verblieben.Nach 1945 stellte die Akademie der Künste zu Berlin dieses Archiv sicher. Es umfasste noch immer erhebliche Teile der Dichternachlässe sowie die Nachlässe von Familienangehörigen. Während das Gutsarchiv sowie Teile des Familienarchivs ins Brandenburgische Landeshauptarchiv nach Potsdam gelangten, wurden die Dichternachlässe und auch größere Teile der Nachlässe von Familienangehörigen zunächst im Archiv der Akademie der Künste in Berlin verwahrt. Gertrud Meyer-Hepner, die den Bestand betreute, hat 1954 in einem Aufsatz in der Zeitschrift "Sinn und Form" nachdrücklich auf die wissenschaftliche Bedeutung der in diesem Familienarchiv vereinigten, zum großen Teil unveröffentlichten literarischen und historischen Quellen hingewiesen.Im Jahre 1954 wurde der Bestand dem für Dichternachlässe des 18. und 19. Jahrhunderts zuständigen Goethe- und Schiller-Archiv übergeben, wo er durch weitere Erwerbungen ergänzt werden konnte. Zu bemerken ist, dass die zum Familienarchiv Arnim gehörende wertvolle Bibliothek heute in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek aufbewahrt wird. Da bei der Trennung der beiden Komplexe - persönliche, insbesondere Dichternachlässe einerseits und Gutsarchiv andererseits - kein ausreichender Überblick über die Gesamtüberlieferung bestand und auch keine klaren Prinzipien zugrunde gelegt worden waren, stellte sich im Zuge der Erschließung bald heraus, dass die im Goethe- und Schiller-Archiv und die im Brandenburgischen Landeshauptarchiv (ab 1952 Staatsarchiv Potsdam) aufbewahrten Bestände jeweils Archivalien aus dem fremden Komplex enthielten. So waren Teile der persönlichen Nachlässe Arnims, Bettinas und ihrer Kinder ins Landeshauptarchiv gelangt, während Bestandteile des Gutsarchivs und des Familienarchivs im engeren Sinne (d. h. der auf die Gesamtfamilie bezüglichen Unterlagen) in die Akademie der Künste und von dort ins Goethe- und Schiller-Archiv gekommen waren. Im Jahre 1991 konnte zwischen beiden Archiven ein Bestandsaustausch vorgenommen werden.Die vollzogene Bestandsabgrenzung ging von den damaligen archivgesetzlichen Zuständigkeitsregelungen aus. Danach verwahrte das Goethe- und Schiller-Archiv Nachlässe (Persönliche Archive) von Dichtern, Schriftstellern und Künstlern, während das Brandenburgische Landeshauptarchiv für Gutsarchive aus der Provinz Brandenburg zuständig war. Als kompliziert stellte sich dabei die Abgrenzung der Nachlässe einzelner Familienangehöriger heraus. Im Goethe- und Schiller-Archiv wurde der Hauptteil der Nachlässe von Bettina und Achim von Arnim sowie der Nachlässe ihrer Kinder aufbewahrt. Dazu kamen Teilnachlässe von Enkeln, Vorfahren und weiteren Verwandten. Im Brandenburgischen Landeshauptarchiv befanden sich das Gutsherrschafts- und Gutswirtschaftsarchiv sowie ein Familienarchiv im engeren Sinne, das in seiner die Gesamtfamilie betreffenden Zusammensetzung eng mit den anderen Bestandteilen verbunden war. Probleme hinsichtlich einer sauberen Abgrenzung ergaben sich insofern, als ein Teil der persönlichen Archive von Familienangehörigen sowohl mit den Hauptnachlässen Achim und Bettina von Arnims als auch mit dem Gutsarchiv verflochten ist. Über die Konsequenzen, die sich aus der Situation ergaben, bestanden zwischen beiden Archiven unterschiedliche Auffassungen (vgl. Christa Rudnik: Bestandsabgrenzungen und Bestandsaustausch zwischen dem Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar und dem Staatsarchiv Potsdam, in: Archivmitteilungen 3/91, S. 136 f.). Beide Archive schlossen eine Vereinbarung, in der die besonderen Bedingungen der vorliegenden Überlieferung und die Interessen der Benutzer Berücksichtigung fanden. Wichtig war für das Goethe- und Schiller-Archiv, dass die Dokumentation der engen Verbindung zwischen den Eltern, besonders der Mutter, und den Kindern, die sich in sehr umfangreichen Korrespondenzen widerspiegelt, nicht durch getrennte Aufbewahrung erschwert oder unmöglich wurde. Bei den Enkeln und Vorfahren hingegen, wo diese Verbindung wesentlich loser ist, bestehen andererseits starke Zusammenhänge mit dem Gutsarchiv. Deshalb wurde die Bestandsabgrenzung in folgender Weise vorgenommen:Das Goethe- und Schiller-Archiv verwaltet die Nachlässe von Ludwig Achim und Bettina von Arnim sowie die ihrer Kinder und deren Ehegefährten.Das Staatsarchiv Potsdam (jetzt wieder: Brandenburgisches Landeshauptarchiv) verwaltet das Gutsherrschafts- und Gutswirtschaftsarchiv sowie das Familienarchiv im engeren Sinne (Angelegenheiten der Gesamtfamilie) und die persönlichen Nachlässe der übrigen Familienangehörigen.Diese Aufteilung führte dazu, dass neben dem Rest an Gutsherrschafts- und Gutswirtschaftsakten, die versehentlich ins Goethe- und Schiller-Archiv gekommen waren, umfangreiche Teilnachlässe der Enkel - insbesondere des Malers Achim von Arnim-Bärwalde -, ein Teilnachlass von Arnims Bruder Karl Otto von Arnim sowie Teilnachlässe der Eltern und Vorfahren von Weimar nach Potsdam abgegeben wurden. Im Gegenzug wurde das persönliche Archiv des Dichterehepaares im Goethe- und Schiller-Archiv durch einige originale Schriftstücke ergänzt. Außerdem konnten Korrespondenzen der Kinder und Schwiegerkinder um wesentliche Teile erweitert werden. Hervorzuheben ist auch, dass eng zusammengehörige Archivalieneinheiten, die bisher getrennt lagen, nun zusammengeführt wurden. So wurden beispielsweise die Papiere aus dem Staatsdienst Siegmund von Arnims im Goethe- und Schiller-Archiv vereinigt, während die Tagebücher über ein- und ausgegangene Briefe von Arnims Bruder Karl Otto, die bei dieser Aktion zum ersten Mal richtig bestimmt werden konnten, zusammenhängend im Brandenburgischen Landeshauptarchiv Aufbewahrung fanden.Von großer Bedeutung ist die ebenfalls im Jahre 1991 vollzogene Bestandsabgrenzung mit dem damaligen Zentralen Staatsarchiv (heute: Bundesarchiv, Abt. Potsdam). Die politische Korrespondenz Bettinas, die das Reichsarchiv seinerzeit erworben hatte, bildete dort einen geschlossenen Teilnachlass Bettina von Arnim, der im Zuge eines Austausches mit anderen Nachlässen, die zuständigkeitshalber ins Zentrale Staatsarchiv gehören, als Ganzes vom Goethe- und Schiller-Archiv übernommen werden konnte.Clara Freifrau von Arnim hat den Verbleib eines Teils der Archivalien des Bestandes im Goethe- und Schiller-Archiv durch die Rücknahme ihrer Anträge auf Rückübertragung des Schlosses Wiepersdorf und der einst dort befindlichen beweglichen Gegenstände gesichert. Hierfür erhielt sie im Jahre 1999 die Maecenas-Ehrung des AsKI e. V. Als weitere wichtige Aufbewahrungsstätten für bedeutende Teile des Arnim-Archivs sowie für umfangreiche Korrespondenzen der Hauptbestandsbildner sind zu nennen:Freies Deutsches Hochstift / Frankfurter Goethe-Museum, Frankfurt (Main) Goethe-Museum, Düsseldorf Universitätsbibliothek Heidelberg Staatsbibliothek zu Berlin. Preußischer Kulturbesitz (z.T. auf Grund von Kriegsauslagerungen in der Biblioteka Jagiellonska Kraków) Pierpont Morgan Library New YorkAls das Arnim-Archiv 1954 an das Goethe- und Schiller-Archiv übergeben wurde, fand nur eine listenförmige Bestandsaufnahme statt. In Weimar wurden die Archivalien geordnet und verzeichnet. Ein erstes Ergebnis dieser Erschließungsarbeiten ging in das von Karl-Heinz Hahn publizierte Bestandsverzeichnis von 1961 ein, Eva Beck erarbeitete 1967 ein vorläufiges Findbuch. In dem vorliegenden Findbuch wird der Bestand nach den Bestandsabgrenzungen von 1991 unter konsequenter Anwendung der Ordnungs- und Verzeichnungsgrundsätze des Archivs - insbesondere der Einhaltung des Provenienzprinzips - völlig neu verzeichnet. Es wurde 1994/95 von Christa Rudnik erarbeitet und von Cornelia Jahn geschrieben.

https://ores.klassik-stiftung.de/ords/f?p=401:70:::::p70_region,p70_seite,p_bnr:2,1,3 (Bestand Arnim-Brentano in der Online-Archivdatenbank des Goethe- und Schiller-Archivs)

DE-2060-BE-3, http://kalliope-verbund.info/DE-2060-BE-3

Modifikation: 29. April 2005 ; Synchronisierungsdatum: 2022-05-04T14:21:50+01:00