Detailinformationen

Verbandsarchiv Schweizerischer Verband für Berufsberatung Basel UB Wirtschaft - SWA Verbandsarchiv Schweizerischer Verband für Berufsberatung Signatur: SWA PA 533

Funktionen

Verbandsarchiv Schweizerischer Verband für Berufsberatung Basel UB Wirtschaft - SWA ; Verbandsarchiv Schweizerischer Verband für Berufsberatung

Signatur: SWA PA 533


Kanton Zürich , 1902-2007. - 8 Laufmeter (193 Verzeichnungseinheiten/64 Schachteln)

Die Benutzungsbestimmungen richten sich nach dem Archivgesetz des Kantons Basel-Stadt

Biographische Notiz: Der Verband existierte von 1902 bis 2009 mit Sitz in Zürich (zwischen 1992 und 2000 in Dübendorf). Gegründet 1902 von den Vertretern der kantonalen Lehrlingspatronate, hiess er zuerst Verband der Schweizerischen Lehrlingspatronate (SVL). Die Lehrlingspatronate unterstützten Lehrlinge unter anderem finanziell und im Bereich der Lehrverträge. Ziel des Verbands war die Herausgabe eines Lehrstellenanzeigers und der Einsatz für professionell geführte Berufsberatungsstellen. 1916 erfolgte die Umbenennung in Schweizerischer Verband für Berufsberatung und Lehrlingsfürsorge (SVBL). Mitglieder waren die neu entstehenden Berufsberatungsstellen sowie weitere interessierte Organisationen und Personen. Die Berufsberatung als Hilfe bei der Berufswahl stand nun statt des Jugendschutzes im Vordergrund, der Lehrstellenanzeiger wurde unter dem Titel "Berufsberatung und Berufsbildung" zum Verbandsorgan (Titel ab den 1990er Jahren: "Panorama"). Eine erneute Statutenrevision führte 1927 zur Einrichtung eines Zentralsekretariats, das ab 1932 vollamtlich und mit Unterstützung von Pro Juventute geführt wurde. Zudem wurde die Berufsberaterkonferenz in den Verband integriert. Gestützt auf das Bundesgesetz über die Berufsberatung von 1930 erhielt der Verband Bundessubventionen, unter anderem für statistische Aufgaben. Der Verband gab vermehrt Publikationen wie z.B. Berufsbilder heraus, an die Seite des bisherigen Verbandsorgans trat das "Bulletin", das sich vor allem an die Berufsberater und somit an engere Kreise richtete. Wegen Finanzproblemen musste 1938 der umfangreiche Vorstand auf eine Geschäftsleitung verkleinert werden, die aus dem Präsidenten und sechs Vorstandsmitgliedern bestand. Ab 1945 standen auf der organisatorischen Seite der Ausbau des Zentralsekretariats und der finanziellen Basis auf dem Programm, auf der Seite der Aktivitäten die Weiterbildung, das Lobbying, die Verlangsproduktion sowie Öffentlichkeitsarbeit. Die Professionalisierung der Berufsberatung stieg immer weiter an, unter anderen gefördert durch neue Subventionen infolge des Berufsbildungsgesetzes von 1965. 1966 wurden erneut die Statuten revidiert und der Verband in Schweizerischer Verband für Berufsbildung umbenannt. Erstmals wurde ein eigenes Domizil bezogen, nachdem man bisher bei Pro Juventute untergebracht war. Es wurden dem Vorstand unterstellte Fachkommissionen für die Themen Ausbildung und Weiterbildung, Forschung sowie Dokumentation gebildet. Ab 1967 wurden neu gestaltete, dreijährige berufsbegleitende Studiengänge angeboten. Gleichzeitig wurde eine Dokumentationsstelle geschaffen, die 1975 in eine Versandbuchhandlung umgewandelt wurde. Die Organisationsstruktur blieb ab den 1970er Jahren bis zur Auflösung ungefähr gleich: Dem Zentralsekretariat (später Geschäftsleitung genannt) unterstanden die Abteilungen "Weiterbildung" sowie "Information und Verlag". An den Publikationen beteiligten sich beratende Fachkommissionen, die mit Berufsberatenden besetzt waren. Die verschiedenen Berufsstände waren durch Fachgruppen (Fachgruppe für Allgemeine Berufsberatung FAB, Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Akademische Berufsberatung AGAB, Arbeitsgemeinschaft der Lehrkräfte an Berufswahlklassen AGLB, Arbeitsgemeinschaft für die Berufsberatung Behinderter AGBB, Groupe Romand des Orientateurs Professionels GROP) vertreten, welche 1978 durch eine Statutenänderung gestärkt wurden. Dadurch wurde der Verband faktisch zu einer Dachorganisation. Mit den Sparbeschlüssen des Bundes von 1984 verstärkte sich die Tendenz, dass die Berufsberatung immer mehr von einer eidgenössischen zu einer kantonalen Aufgabe wurde. In den 1990er Jahren begann der Verband, auf der Basis von Leistungsaufträgen Aufgaben von Bund und Kantonen zu erfüllen. Dies betraf vor allem die auf Mandatsbasis arbeitende Abteilung "Information und Verlag", die 1994 per Statutenänderung verselbständigt wurde. Unter anderen mangels Einfluss auf das neue Berufsbildungsgesetz (BBG) von 2002 änderte sich das Umfeld, der Verband verlor seine Subventionen und seine wirtschaftliche Funktion. Die Abteilung "Information und Verlag" wurde ins neue Schweizerische Dienstleistungszentrum für Berufsbildung, Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung (SDBB) der Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) überführt. Die verbleibende Rumpforganisation wurde nach einigen Jahren liquidiert. Die Website des Verbands - http://www.svb-asosp.ch - wurde noch bis 2009 betrieben. Der 1976 ins Handelsregister eingetragene Verein wurde dort am 7.9.2011 gelöscht. Die Fachgruppen existierten als eigenständige Verbände weiter (vgl. http://www.berufsberatung.ch). Inhaltsangabe: Der Bestand besteht aus den Geschäftsunterlagen des Verbands (Protokolle, Korrespondenz mit Behörden und kantonalen Berufsberatungsstellen etc.), enthält aber auch vom Verband verantwortete Berufsverzeichnisse (z.B. die Swissdoc-Klassifikation), Merkblätter und Rundschreiben sowie Fotos von Aktivitäten, Personen oder der Geschäftsstelle. Drucksachen wie die Jahresberichte, Verbandszeitschriften (wie Lehrstellenanzeiger bzw. Berufsberatung und Berufsbildung bzw. Panorama oder Bulletin) wurden in den Bibliotheksbestand integriert, die Jahresberichte in die Dokumentensammlung zum Verband (SWA Bv Q 44). Der Bestand gibt einerseits Auskunft über die Aktivitäten des Verbands - Interessenvertretung, Öffentlichkeitsarbeit, Weiterbildung, Herstellung und Vertrieb von Drucksachen etc. -, anderseits auch über die Geschichte und die Methoden der Berufsberatung (unter anderem Psychotechnik) sowie über das Selbstverständnis der Berufsberater und Berufsberaterinnen in der Schweiz.

https://swisscollections.ch/Record/991170431071105501 (Katalogeintrag in swisscollections)

Bemerkung: Zeitraum des Bestehens / Lebensdaten: 1902-2009Firmensitz / Wohnsitz: ZürichTrägermaterial: PapierArchivalienart: Manuskript, Druckschrift, Bildmaterial

Akzession: Geschenk. Herkunft: Schweizerischer Verband für Berufsberatung. Akz.-Nr.: 2008/01. Ordnungszustand: Der Bestand gliedert sich in Unterlagen verschiedener Organe und Gremien, in Unterlagen zu Verbandsgeschäften sowie in Fotos. Die Ordnung orientiert sich an der originalen Struktur. Wo nicht schon vorliegend, wurden Protokollserien gebildet.

Angaben zur Herkunft: Der SVB führte keine eigentliches Archiv, sondern bewahrte nicht mehr benötigte Unterlagen in Neben- oder Kellerräumen auf. Bei verschiedenen Umzügen wurden viele alte Unterlagen entsorgt. 2007/2008 erstellte eine ehemalige Mitarbeiterin des Verbands im Rahmen einer informationswissenschaftlichen Weiterbildung ein Archivkonzept und kontaktierte das SWA. Weitere Publikationen des Verbands (z.B. Berufsbilder) oder auch das Verlagsarchiv wurden dem SWA nicht angeboten; vieles davon ist im Bibliotheksbestand oder in der Nationalbibliothek vorhanden. Der Bestand kam 2008 im Zuge der Auflösung des Verbands ins SWA.

Verwandte Verzeichnungseinheit: Gosteli Archiv Bern, Archiv Bund Schweizerischer Frauenvereine (BSF), Dossiers zur Frauenberufsfragen (Gosteli Bestand 103). Zeitschrift Lehrstellenanzeiger /Berufsberatung und Berufsbildung/Panorama (SWA Zo 175) Zeitschrift Bulletin der Schweizerischen Berufsberaterkonferenz (SWA Zq 2800; auch franz. Ausgabe) Jahresbericht SVBL/SVB siehe SWA Bv Q 44 Schriftenreihe Swissdoc (diverse Signaturen) Dokumentensammlung Verband der Schweizerischen Lehrlings-Patronate (SWA BV Q 43) Dokumentensammmlung Schweizerischer Verband für Berufsberatung (SWA BV Q 44) Dokumentensammlung Berufsberatung und Lehrstellenvermittlung Basel-Stadt (SWA Aemter 9) Dokumentensammlung Berufswahl, Berufsberatung, Berufsbildung (Schweiz und einzelne Kantone) (SWA Vo N I 1a)

CH-002121-2-991170431071105501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170431071105501

Modifikation: 05.08.2023