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Archiv Erica PedrettiSchweizerisches Literaturarchiv (SLA)Archiv Erica PedrettiSignatur: SLA-EPED

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Archiv Erica PedrettiSchweizerisches Literaturarchiv (SLA) ; Archiv Erica Pedretti

Signatur: SLA-EPED


Pedretti, Erica (1930-2022) [Bestandsbildner]

1950 bis 2006. - 10 Laufmeter

Konsultation nur im Lesesaal SLA. Einschränkungen vor allem aus urheber- und persönlichkeitsrechtlichen Gründen..

Biographische Angaben: Erica Pedretti wurde am 25.2.1930 in Sternberg Nordmähren (heute Tschechien) geboren. Sie kam 1945 als Flüchtling in die Schweiz, wo sie an der Schule für Gestaltung in Zürich eine Ausbildung als Silberschmiedin absolvierte. Nach einer vorübergehenden Emigration in die USA kehrte sie 1952 in die Schweiz zurück. Nach ihrer Heirat mit dem Maler Gian Pedretti zog sie ins Engadin, wo sie 22 Jahre verbrachte. 1974 richtete sie sich mit ihrer Familie in La Neuveville ein; 2015 kehrten sie ins Engadin zurück. Erica Pedretti starb am 14. Juli 2022 in Tenna in Graubünden.Erica Pedretti ist sowohl Schriftstellerin als auch bildende Künstlerin. Die wechselvolle Geschichte ihres Landes sowie der eigenen Biographie, in der dunkle Kindheitserinnerungen einem scheinbar heilen Leben in der Schweiz gegenüberstehen, hat ihr gesamtes Werk geprägt. Grundlegend ist dabei das "unerzogene Auge", das Wagnis eines von Normen befreiten Blickes auf die Welt. Ihr Stil wird in tastender Erkundigung bestimmt von der Schwierigkeit, verletzende Erinnerungen zu formulieren. Diese Haltung der Unsicherheit, des Zweifelns, des Fragens hat ihre politische Dimension: sie ist identisch mit Widerstand gegen alles Plakative, gegen Ideologien und starre Fronten, deren zerstörerische Wirkung die Autorin Zeit ihres Lebens immer wieder beobachten konnte. Erica Pedretti hat zahlreiche Preise erhalten, u.a. den Preis der Schweizerischen Schillerstiftung (1975), den Ingeborg-Bachmann-Preis (1984), den Grossen Literaturpreis des Kantons Bern (1990), Berliner Preis & Bobrowski-Medaille (1994), den Marie-Luise-Kaschnitz-Preis (1996) und den Mitteleuropäischen Vilencia Preis (1999). 2003 erhielt sie die Ehrenbürgschaft ihrer Geburtsstadt Sternberg. Neben dem Literaturpreis des Kantons Bern 2010 für "fremd genug", ihrer bislang letzten literarischen Arbeit, erhielt sie 2013 den Schweizer Literaturpreis für ihr Gesamtwerk. Umfang und Inhalt der Dokumente: Das Archiv umfasst Skizzen, Notizen und Manu- sowie Typoskripte ihrer literarischen Werke, Übersetzungen, Agenden, ausgewählte Korrespondenzen, Reden, Rezensionen zum Werk, Presseartikel zu ihrer Person; ausserdem eine Auswahl an Werken aus der bildenden Kunst, namentlich die Collage-Zyklen "Von Hinrichtungen und Heiligen" (2001), "Heute. Ein Tagebuch" (2001) und "Szenenwechsel" (2005).

https://www.helveticarchives.ch/archivplansuche.aspx?ID=203197 (Bestandsbeschreibung in HelveticArchives)http://nbn-resolving.org/urn:nbn:ch:bel-90961 (Online-Inventar des Schweizerischen Literaturarchivs)

Erwerbung: Ankauf, 2006

Bevorzugte Zitierweise: Schweizerisches Literaturarchiv (SLA), Archiv Erica Pedretti

CH-000015-0-203197, http://kalliope-verbund.info/CH-000015-0-203197

Erfassung: 2008-07-25 ; Modifikation: 2022-08-30