Detailinformationen
Brief an Abrahamus Musculus / von Rodolphus Gualtherus Zofingen SB Einzeldokumente Stadtbibliothek Zofingen Signatur: StBZ Pa 14:2,45 (43)
Brief an Abrahamus Musculus / von Rodolphus Gualtherus Zofingen SB ; Einzeldokumente Stadtbibliothek Zofingen
Signatur: StBZ Pa 14:2,45 (43)
Gwalther, Rudolf (1519-1586) [Verfasser], Musculus, Abraham (1534-1591) [Adressat]
Zürich , 7 Novembris. Anno 1575. - 1 Bl., 31,5 x 21,5 cm, Lateinisch. - Autograf, Handschrift, Briefsammlung
Inhaltsangabe: Gwalther entschuldigt sich für die kurze Antwort auf den letzten Brief von Musculus. Neben anderen Dingen war er mit dem Umzug seines Hausrats und der Ordnung seiner Bibliothek beschäftigt. Dankt für die Gratulation zu seinem neuen Amt [als Antistes]. Der Überbringer des gegenwärtigen Briefs ist Ulrich Zwingli [jun.]. Er ist der Neffe von Gwalthers vor zehn Jahren verstorbener Ehefrau [Regula Zwingli]. Sein Grossvater väterlicherseits ist Ulrich Zwingli, mütterlicherseits Heinrich Bullinger. Er ist unterwegs nach Genf zum Studium der Theologie; Musculus möge ihn in diesem Plan bestärken. Von [Niklaus] Metzger ("Lanius") hat Gwalther noch keine Antwort erhalten. In Zürich erwartet man den Ratsboten mit der Antwort des Kurfürsten [Friedrich III.] von der Pfalz [vgl. Pa 14:2,44]. Am Vorabend ist [Peter] Beutterich mit dem Hofmeister ("aulae magister") von [Heinrich I. von Bourbon, Fürst von] Condé in Zürich angekommen. Er hat sich zum Gespräch bei Gwalther angemeldet, ist aber noch nicht gekommen. Einem Brief von [Theodor] Beza hat er entnommen, dass die Genfer gewisse Änderungen verlangen. Gwalther wird nichts ohne Absprache mit den Bernern machen. Gwalther hat von der Feuersbrunst in Saanen gehört. Sie ist, wie Musculus schreibt, als Busse für die Sünden zu deuten. Beutterich spielt die Niederlage des deutschen Reiterheers in Frankreich herunter. Bei der Schlacht sollen auch prominente Franzosen gefallen sein, z.B. der Sohn von [N.] Monius, der vor elf Jahren Hausgenosse von Gwalther war. Er erwartet eine Katastrophe für Frankreich, während der Übertritt von [Heinrich III., François-Hercule, Herzog von] Alençon zu den Franzosen die evangelischen Glaubensbrüder mit Hoffnung erfüllt. Das in Frankreich [in der Bartholomäusnacht] vergossene Märtyrerblut muss gesühnt werden. Die Erklärung von [Simon] Sulzer wird Gwalther zurücksenden, sobald alle Kollegen in Zürich sie gesehen haben; er selbst konnte sie noch nicht lesen. Es gefällt ihm aber, dass Sulzer sich als Parteigänger der Gegner zu erkennen gibt ("Sinon ille se Danaum esse profitetur"). Sendet Grüsse von [Josias] Simler. Bestellt Grüsse an Schultheiss [Hans] Steiger und [Nikolaus] Zurkinden ("Zerchintes"). Er wird diesem zurückschreiben, sobald er Zeit dazu findet.https://swisscollections.ch/Record/991170481316405501 (Katalogeintrag in swisscollections) http://dx.doi.org/10.7891/e-manuscripta-114528 (Online via e-manuscripta)
Bemerkung: Siegelspur
Pfad: Einzeldokumente Stadtbibliothek Zofingen
CH-002121-2-991170481316405501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170481316405501
Modifikation: 09.08.2023