Detailinformationen
Brief an Josua Kessler / von [Simon] Sultzerus St. Gallen KB Vadiana Vadianische Briefsammlung Signatur: VadSlg Ms 36:169
Brief an Josua Kessler / von [Simon] Sultzerus St. Gallen KB Vadiana ; Vadianische Briefsammlung
Signatur: VadSlg Ms 36:169
Sulzer, Simon (1508-1585) [Verfasser], Keßler, Josua (1527-1580) [Adressat]
Basel , 22 Octob[ris] Anno 1551. - 1 Bl., 2 S. beschrieben, 31 x 22,2 cm, Lateinisch. - Autograf, Handschrift, Briefsammlung
Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal
Inhaltsangabe: Sulzer hat auf seinen letzten Brief [vom 15. Juni?] keine Antwort erhalten und auch nichts von Kesslers erkranktem Kollegen gehört. Er hat zwar für eine Unterkunft für diesen gesorgt, doch ist eine Verschiebung der Reise wegen der Pest angeraten. Die Pest ist allerdings nicht so schlimm, dass jemand aus Basel geflohen wäre. Die beiden St. Galler Studenten [Joachim Geissberger und Uriel Appenzeller] sind wohlauf. Sie üben täglich ihr Latein und haben in Griechisch grosse Fortschritte gemacht. Joachim [Geissberger] unterrichtet bereits Grammatik, und sie können sich auch schon mündlich auf Griechisch ausdrücken. Mit dem Unterricht in Hebräisch hat Sulzer begonnen. Rhetorik und Dialektik hören sie an der Universität und üben sie zuhause. Das Studium der Theologie soll zurückgestellt werden, bis sie eine solide Grundbildung haben. Beide sind für das Theologiestudium geeignet. Auch Uriel sollte dieses Studium betreiben und nicht, wie vor seiner Abreise aus St. Gallen geplant, bei einem Schreiber ("scriptor") in die Lehre gegeben werden. Bittet Kessler und dessen Vater [Johannes], sich beim Rat für das Theologiestudium Appenzellers einzusetzen. Wenn es in St. Gallen keine Stelle für ihn gibt, benötigen doch andere Gemeinden tüchtige Pfarrer. Aus Basel nichts Neues. Der Kaiser [Karl V.] will nach Innsbruck ziehen. Besser wäre es, er zöge in den Himmel. Magdeburg wird noch immer [von Georg von Mecklenburg] belagert. Ein Friedensschluss könnte schlimme Folgen für die [evangelische] Kirche haben. Auch der Franzose [Heinrich II.] wütet gegen die Evangelischen. Dies hat er im Edikt ("libellus") [von Châteaubriant, 27. Juni 1551] klargemacht, das allerdings nur auf Französisch vorliegt. So macht er gemeinsame Sache mit dem Kaiser gegen Gott und Christus. Grüsst und bestellt Grüsse an Kesslers Vater [Johannes], den Präfekten [N.] Hess und David Wetter.https://swisscollections.ch/Record/991170513008105501 (Katalogeintrag in swisscollections) https://han.stadtarchiv.ch/inhalt/VadSlg_Ms_36_169.pdf (Digitalisat)
Bemerkung: Adressat: Viro literis et pietate praestantiss[imo] D. Josua (!) Kesslero, servo dei, fratri et amico ex animo dilectissimo suo. Absender: Tuus [Simon] Sultzerus totus. Siegelrest
Pfad: Vadianische Briefsammlung / Vadianische Briefsammlung, Bd. 7
[Epistolae Tom. VII:169 (Frühere Signatur)]
CH-002121-2-991170513008105501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170513008105501
Modifikation: 09.08.2023