Detailinformationen

Materialsammlung für Veit Ludwig von Seckendorffs „Historia Lutheranismi“, Band 2 Forschungsbibliothek GothaNachlass Veit Ludwig von SeckendorffSignatur: Chart. A 452

Funktionen

Materialsammlung für Veit Ludwig von Seckendorffs „Historia Lutheranismi“, Band 2 Forschungsbibliothek Gotha ; Nachlass Veit Ludwig von Seckendorff

Signatur: Chart. A 452


431 gezählte Blätter; 34 x 20 cm

Inhaltsangabe: Der Sammelband enthält fast ausschließlich Abschriften und Exzerpte, die von mehreren Händen um 1688 für die Veit Ludwig von Seckendorffs „Historia Lutheranismi“ angefertigt wurden. Die Schriftstücke stammen vorwiegend aus dem Zeitraum zwischen 1518 und 1546. Die wenigsten sind früheren (Bl. 2r-3v) bzw. späteren Datums (Bl. 329r-332bv). Seckendorff kollationierte offenkundig jede Abschrift mit der Vorlage und machte eigenhändige Korrekturen und Ergänzungen in der Transkription an den Stellen, wo der Schreiber Wörter übersehen gehabt oder nicht hatte entziffern können. Zudem fügte er häufiger Angaben zum Verfasser, Empfänger, Ort und Datum sowie zur Signatur hinzu. Er schrieb gelegentlich auch knappe Inhaltsanagaben und Kommentare. Ein französischer Brief (Bl. 185r-v) schrieb Seckendorff selbst ab. Mit rotem Stift unterstrich er teilweise Signaturen und markierte unter anderem Stellen, die er in der „Historia Lutheransimi“ zitieren wollte. Fast alle Quellen stammten aus den folgenden Beständen des Ernestinischen Gesamtarchivs in Weimar: Registrande E (Reichstage), H (Schmalkaldischer Bund), N (Religionswesen), O (Wittenberg, Jena, Spalatin, Ehesachen), Q (Landtage, Landgebrechen) und JJ (Kirchen- und Schulvisitation, Bewidmung). Waren Dubletten in der Form von zeitgenössischen Abschriften (Bl. 216r-219v, 221r-234av, 292r-295v, 368r-394av) im Archiv vorhanden, erhielt Seckendorff diese, anstatt neue Abschriften davon anfertigen lassen zu müssen. Darüber hinaus erhielt Seckendorff eine Quelle von Samuel von Pufendorf in Berlin über Adam Rechenberg in Leipzig (Bl. 76v-77v). Schließlich enthält der Handschriftenband den Auszug eines Briefes aus dem Jahr 1711, also nach Seckendorffs Lebensende, von Johann Christian Breithaupt an Fr. Ad. Carpzov in Gotha (Bl. 255r-v).

Literaturhinweise: Friedrich Jacobs und Friedrich August Ukert (Hrsg.): Beiträge zur ältern Litteratur oder, Merkwürdigkeiten der Herzogl. öffentlichen Bibliothek zu Gotha, Bd. 3, Leipzig 1838, S. 333f. (mit Inhaltsangaben); CR 1, S. XCVI, Nr. 32; Gustav Kawerau: Die Bemühungen im 16., 17. und 18. Jahrhundert, Luthers Briefe zu sammeln und herauszugeben, in: Mitarbeiter der Weimarer Lutherausgabe (Hrsg.): Lutherstudien zur 4. Jahrhundertfeier der Reformation, Weimar 1917, S. 1-28, hier S. 15; WA Br 14, S. 60, Nr. 124; Maria Mitscherling: Die Lutherhandschriften der Forschungsbibliothek Gotha, Gotha 1983, S. 209.

Hinweis zu Herkunft und Bearbeitung: Der Handschriftenband ist im Zusammenhang mit Veit Ludwig von Seckendorffs „Historia Lutheranismi“ um 1688 entstanden. Er gelangte später im Besitz des in Gotha und Dresden wirkenden Polyhistors Wilhelm Ernst Tentzel. Nach Tentzels Tod 1707, spätestens 1710, gelangte dieser und andere Bände aus Tentzels Nachlass in den Besitz des Gothaer Medailleurs Christian Wermuth (siehe Besitzvermerke auf Bl. 2r, 431r), der Tentzels numismatische Arbeiten fortsetzte und 1714 herausgab. Im gleichen Jahr erhielt die Hofbibliothek auf Schloss Friedenstein Tentzels Nachlass (siehe Vermerk in Chart. A 451, Bl. 1r-2v).

Pfad: Nachlass Veit Ludwig von Seckendorff / Werke und Manuskripte

DE-611-BF-128690, http://kalliope-verbund.info/DE-611-BF-128690

Erfassung: 3. Dezember 2024 ; Modifikation: 3. Dezember 2024 ; Synchronisierungsdatum: 2025-01-27T16:38:02+01:00