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Brief von Ernst von Stockmar an Amelie Sohr, 23.05.1877Universitätsbibliothek LeipzigAutographensammlung KestnerSignatur: Slg. Kestner/II/A/IV/2149/Nr. 2

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Brief von Ernst von Stockmar an Amelie Sohr, 23.05.1877Universitätsbibliothek Leipzig ; Autographensammlung Kestner

Signatur: Slg. Kestner/II/A/IV/2149/Nr. 2; Mappe 2149; Blatt Nr. 2


Stockmar, Ernst von [Verfasser],Sohr, Amelie (1815-) [Adressat]

Friedrichroda, 23.05.1877. - 4 Bl. (6 hs. S.) / 1 Umschlag, Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: "Ihre freundliche Zuschrift hat mich hier erreicht, wo ich immer den Sommer (wär er nur erst da!) zubringe. Sie erweckt unser aufrichtiges Bedauern, daß es Krankheit war, die Sie an dem beabsichtigten Ausflug nach Berlin verhinderte, bei welchem Sie uns das Vergnügen Ihre persönliche Bekanntschaft zu machen, hatten gönnen wollen. Möge die Besserung eine recht rasche und vollständige sein. Wir bleiben bis zum October hier. Wenn Sie also von mir irgendwelche mündliche Erläuterung betreffend Heinr. Rückert wünschen und in den nächsten Monaten wünschen, so müßten Sie Sich schon berbeilassen einen Abstecher nach Friedrichroda zu machen. Meine Nichte Elisabeth Hettner kann Ihnen sagen, daß es ganz hübsch hier ist und wenn Sie mit einem einfachen Stuebchen, einer bescheidenen Häuslichkeit fürlieb nehmen, so würde ich Ihnen vorschlagen uns, damit Sie nicht übermüden, ein paar Tage zu schenken. Von Gotha hierher geht jetzt eine Eisenbahn. Zwischen dem 10 und 19ten Juni würden Sie meine Frau nicht finden, da sie in dieser Zeit die Hochzeit Ihres Sohnes in Königsberg feiert. Ihre Stelle wird solange von einer alten Freundin unseres Hauses, Frl. Rieck aus Jena vertreten. Der Frau Kronprinzessin gab ich den ersten Band zu lesen, indem ich sie besonders auf den Aufsatz über Strauss aufmerksam machte. Sie gab mir den Band mit den Worten zurück, es sei das Beste was sie noch über Str. gelesen. Sie hat immer viel Interesse für H. R. an den Tag gelegt und ich will auf alle Fälle Ihre Kais. Hoheit von Ihrer Absicht ihr das Buch brieflich zu überreichen verständigen. Die Antwort wird dann wohl sein, daß I. K. H. es gerne entgegennehmen werde und daß Sie es nur an mich schicken können. Ich werde vorschlagen, daß Sie dann einen ganz einfach gehaltenen Brief an die Kronprinzessin beilegen. Das Zweckmäßigste wär wohl den 2ten Band abzuwarten.Was die Kaiserin betrifft, so würde ich es allerdings angemessen finden ihr ein Exemplar brieflich zu überreichen. Sie hat aus Theilnahme für den Namen R., auch für Heinrich persönlich, (dessen Gesch. der Neuzeit sie selbst mit Ihrer Tochter der Großherzogin zu deren Besten durchgelesen hat) in den 60er Jahren die Gehaltserhöhung für H. R. durchgesetzt. Ob Verständnis und Theilnahme für den Inhalt des Buchs zu vermuthen, ist eine andere Frage. Aller Wahrscheinlichkeit nach würde die Kaiserin nie Zeit finden es aufzuschlagen. Aber, wie dem auch sei, R´s Freunde erfüllen meines Erachtens eine Pflicht der Dankbarkeit und Höflichkeit, wenn sie der hohen dame 1 Exemplar darbieten. Das Sicherste wird sein, daß ich bei der Kaiserin persönlich anfrage. Die Antwort wird sein wie bei der Kronprinzessin und das weitere Verfahren ebenso, d. h. es wird alles durch mich gehen können. Schreiben Sie dann an die Kaiserin, so würde ich rathen den Brief möglichst kurz, einfach, sachlich, objectiv zu halten. Sie erhalten also von mir noch Nachricht sowohl was die Kronprinzessin als die Kaiserin betrifft." Gruß von der Frau des Absenders; Hoffnung die Adressatin in Friedrichroda oder Berlin zu sehen.

Begleitmaterial:Briefumschlag mit Wachssiegel.

Bemerkung: Mit hs. Anmerkung "von Fräulein Sohr erhalten 1877".

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Autographensammlung Kestner / Merkwürdige Deutsche (Slg. Kestner/II/A/IV)

[Slg. Kestner/II/A/IV/1789a (Frühere Signatur)]

DE-611-HS-3061289, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3061289

Erfassung: 28. Oktober 2016 ; Modifikation: 19. Dezember 2019 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T16:06:18+01:00