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BriefStadtgeschichtliches Museum Leipzig ; Sammlung Autographe Stadtgeschichtliches Museum <Leipzig>

Signatur: A/1580/2009


Gerhard, Wilhelm Christoph Leonhard [Verfasser],Gerhard, Caroline (1797-1879) [Verfasser],Gerhard, Similde (1830-1903) [Adressat]

Leipzig, 1851/1851. - 1 Bl., 21,3 x 26,7 cm. - Brief, Handschrift

Inhaltsangabe: Der Vater rügt seine Tochter liebevoll: "Mein liebes, lebenslustiges Simildchen, Sein oder Nichtsein? Ja wohl! Das ist die Frage. Ob es besser sei die alten Kleider vor Flecken und Rissen zu hüten, da wo sie der Leichtsinn oder Mangel an Ordnungsliebe schüzt, säubern und ausbessern, oder neue kaufen und damit in Gesellschaften glänzen. Nun, dießmal wollen wir Sein statt Nichtsein gelten laßen. Ich habe dir selbst heute bei Stecner das wunderschöne Kleid ausgesucht, welches duu hirbei empfängst."; Verf. empfiehlt der Adr. ein Tagebuch zu führen und alle ihre Erlebnisse hineinzuschreiben; Verf. teilt sein Unverständnis über die Antipathie der Hamburger gegen Österreich mit, "ohne dessen kräftige lebensfrische Politik Deutschland ein verlorner Staat, eine Beute der Communisten geworden wäre."; Verf. äußert: "In der Politik gilt kein Liebäugeln mit den Partheien, sondenr nur ein entschiedenes Auftreten. Und so hoffe ich die guten Hollsteiner werden noch einsehen, daß die Oestreicher als ihre Schutzengel zu betrachten sind."; Verf. bittet um Nachricht von Hamburger Bekannten; Verf. möchte Burchard Dank für seine Bemühungen um die Adr. aussprechen und fragt an, ob dieser vielleicht Interesse an einem der Werke des Verf. für die Hausbibliothek hat; Verf. berichtet ferner von einem Lied aus Burn's Gedichten, dass David vertont hat und welches von Livia Frege hervorragend interpretiert wurde, was für Furore sorgte; Verf. hat nichts dagegen, wenn die Adr. sich wieder im Singen übt, da sie genug musikalisches Gehör besitzt; Verf. beschwert sich, dass das junge Ehepaar noch nicht geschrieben hat; Verf. erinnert sich an seinen Jugendfreud Dürfeldt, der ihm vor 40 Jahren einen Blanko-Kredit gab, als er noch ein Anfänger war; Verf. empfiehlt der Adr. Plattdeutsch als einen der "gemüthlichsten deutschen Dialecte" zu lernen und rät ihr ein bischen Spanisch zu studieren; Verf. möchte nähere Einzelheiten zu einem Schauspieler vom Thaliatheater, der der Adr. ein Liebesgedicht geschrieben hat: "Äußerlich hat der junge Mann viel Einnehmendes und man sollte gar nicht denken, daß er einmal geisteskrank war. ... es wäre mir interressant ... wie er zu dem Irrsinn gekommen etwa Näheres zu hören."; Die Mutter rät der Tochter zur Anfertigung des neuen Kleides: "Ich rathe, kurze Ermel, ausgeschnittene Taillie, und keine Falbeln, sondern lieber ein Jäckchen dazu!"

Steckner, ... <Kaufmann> [Erwähnte Person],Dirks, ... [Erwähnte Person],Jaques, ... de [Erwähnte Person],Soltau, ... <Frau> [Erwähnte Person],Soltau, ... <Herr> [Erwähnte Person],Burchard, Heinrich [Erwähnte Person],David, Ferdinand (1810-1873) [Erwähnte Person],Frege, Livia (1818-1891) [Erwähnte Person],Burns, Robert (1759-1796) [Erwähnte Person],Kistner, Friedrich (1797-1844) [Erwähnte Person],Sausterre, ... [Erwähnte Person],Hühn, ... [Erwähnte Person],Gerhard, Bernhard (1824-1906) [Erwähnte Person],Gerhard, Mathilde (1831-1899) [Erwähnte Person],Dürfeldt, ... [Erwähnte Person]

Thalia-Theater <Hamburg> [Erwähnte Körperschaft]

https://www.stadtmuseum.leipzig.de/document/objekt/Z0073467 (Digitalisat)

Material: Papier

Pfad: Sammlung Autographe Stadtgeschichtliches Museum <Leipzig>

DE-MUS-853418-Z0073467, http://kalliope-verbund.info/DE-MUS-853418-Z0073467

Erfassung: 09.03.2017 ; Synchronisierungsdatum: 2024-02-09T07:24:22+01:00