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BriefStadtgeschichtliches Museum Leipzig ; Sammlung Autographe Stadtgeschichtliches Museum <Leipzig>

Signatur: A/1704/2009


Friccius, Karl Friedrich (1779-1856) [Verfasser],Friccius, Friederike [Adressat]

Hinsdorf, 1813/1813. - 2 Bl., 24,1 x 38,8 cm. - Brief, Handschrift

Inhaltsangabe: Verf. entschuldigt sich, dass er der Adr. lange nicht geschrieben hat, aber "das Geschäft des Schreibens wird bei unserer fortwährenden herumziehenden Lebensart sehr erschwert."; Verf. erzählt die Neuigkeiten seit seinem Aufenthalt in Seyda, z. B. von der Belagerung von Wittenberg: "... und lagen ohngefähr 8 Tage davor; wir beschlossen es auf eine schreckliche und graumsame Weise, die Besatzung erwiderte es tapfer."; Verf. berichtet, dass er vor vier Tagen den Befehl erhalten hat, mit einem anderen Bataillon, das ebenfalls unter sein Kommando gestellt wurde, nach Coswig zu marschieren, die Schweden dort abzulösen und das Elbufer zu befestigen: "Dort blieb ich bis gestern und weil ich mir in diesen Tagen selbst überlassen war, ich für mich allein operiren konnte und einen größeren Wirkungskries hatte, so sind dieß die vergnügtesten Tage meines militärischen Lebens gewesen. Dieses ehrenvolle Commando verdanke ich dem Obristen v Boyen, Chef des General Staabes bei Bülow ein sehr würdiger Mann und mein früherer uraltener Freund."; Verf. freut sich zu erwähnen, dass er in Coswig Ferdinand Meier, den Bruder seiner Frau, getroffen hat und es diesem sehr gut geht; Verf. teilt mit, dass Blücher gestern die Franzosen bei Wittenberg "sehr nachdrücklich geschlagen hat", woraufhin diese die Gegend verlassen haben und sich nach Leipzig retiriert haben; Verf. äußert weiter, dass sein Korps sich mit dem von Blücher vereinigt hat und "wahrscheinlich wird es bei Leipzig oder bei Erfurt noch zu einer Schlacht kommen und sind wir alsdann glücklich so werden wir bis tief in Deutschland hineinmarschiren, wir würden den Hauptzweck des Krieges erreicht haben wenn nicht die unglücklichen Festungen wären."; Verf. berichtet, dass ihm Dessau, wo er heute durchmarschiert ist, sehr gut gefallen hat; Verf. äußert sich zur Verleihung des Eisernen Kreuzes: "Du wünschest Nachricht zu haben, ob ich das eiserne Kreuzt erhalten habe. Dieß ist noch nicht der Fall, daß ich es aber verdient habe, daß in der ganzen Division darüber nur eine Stimme ist, und daß ich es auch gewiß erhalten werde, kann ich dich versichern. Nur durch die Infamie des Herrn Gr. v K.[linckowström] ist es mir für die Schlacht bei Gr Beeren nicht zu Theil geworden, weil er meiner in seinem Berichte gar nicht besonders erwähnt hat, wohl aber hat er es 5 andern des Regiments und sich selbst verschafft, die es vielleicht am wenigsten verdient haben. ... Trotz der Niederträchtigkeit d H. Grf. v K.[linkowström] wird es ihm aber doch wohl nicht gelingen, es mir für die Schlacht bei Dennewitz zu entziehen."; Verf. teilt mit, dass er auch erfahren hat, dass er wohl zum Schwedischen Schwertorden vorgeschlagen ist

Boyen, Hermann von (1771-1848) [Erwähnte Person],Bülow von Dennewitz, Friedrich Wilhelm (1755-1816) [Erwähnte Person],Meier, Ferdinand [Erwähnte Person],Buddenbrock, ... von <Major> [Erwähnte Person],Blücher, Gebhard Leberecht von (1742-1819) [Erwähnte Person],Friccius, Friederika Elisabeth [Erwähnte Person],Friccius, Lina [Erwähnte Person],Klinckowström, Friedrich von (1780-1844) [Erwähnte Person],Friedrich Wilhelm <Preußen, König, III.> (1770-1840) [Erwähnte Person],Ballhorn, ... <Kammergerichtsrat> [Erwähnte Person],Meier, Amalie [Erwähnte Person]

https://www.stadtmuseum.leipzig.de/document/objekt/Z0073718 (Digitalisat)

Material: Papier

Pfad: Sammlung Autographe Stadtgeschichtliches Museum <Leipzig>

DE-MUS-853418-Z0073718, http://kalliope-verbund.info/DE-MUS-853418-Z0073718

Erfassung: 12.01.2017 ; Synchronisierungsdatum: 2024-02-09T07:24:22+01:00