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Brief an Gabriel Bilwiler / von Heinrich Gutberleth St. Gallen KB Vadiana Einzeldokumente Kantonsbibliothek Vadiana St. GallenSignatur: VadSlg Ms 108:51

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Brief an Gabriel Bilwiler / von Heinrich Gutberleth St. Gallen KB Vadiana ; Einzeldokumente Kantonsbibliothek Vadiana St. Gallen

Signatur: VadSlg Ms 108:51


Gutberleth, Hendrik (1572-1635) [Verfasser], Billwiller, Gabriel (1564-1629) [Adressat]

Herborn , den 30ten Julii anno 1612. - 1 Doppelbl. + 1 Bl., 5 S. beschrieben, 32 x 19,5 cm, Deutsch. - Autograf, Handschrift, Briefsammlung

Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.

Inhaltsangabe: Gutberleth bedauert, dass er Billwiller eine traurige Nachricht übermitteln muss. Billwillers Sohn Felix ist im Mai erkrankt. Deswegen konnte er nicht mehr an der gemeinsame Verköstigung [der Studenten] ("sein ordentlicher tisch") teilnehmen und musste in seiner Unterkunft ("losement") bleiben, wo er vom Arzt ("medicus dieses ortts") behandelt wurde. Trotz aller Bemühungen des Arztes und des Kostgebers ("hospes"), einem Apotheker, die in einem beiliegenden Schreiben aufgeführt sind, verschlimmerte sich die Krankheit. Die Diagnose der Krankheit, eine "lungensucht" bzw. "hectica febris", ist ausführlich im beiliegenden, mit "A" bezeichneten Brief dargelegt. Felix ist schliesslich am 14. Juli 1612 nach dem alten Kalender abends um 6 Uhr gestorben und am folgenden Tag unter zahlreicher Teilnahme der Bürgerschaft und der Schulen bestattet worden. Die Leichenpredigt basierte auf dem ersten Brief an die Korinther. - Das mit "B" bezeichnete Dokument enthält ein Verzeichnis der Besitztümer von Felix. Die vorgefundenen 23 Reichstaler hat der Kostgeber an sich genommen und damit einen Teil der beiliegend ausgewiesenen Schulden beglichen. Danach sind noch Rechnungen im Betrag von 29 Gulden ("florin"), 8 Batzen und einem halben Kreuzer offengeblieben. Diese hat der Kostgeber auf eigene Rechnung beglichen, so dass Billwiller nur noch diesem die genannte Summe schuldet. Die weitere Habe, Bücher, Textilien ("leinwad") und anderes, ist in einem Inventar ("specificirte insignation") verzeichnet, das im Beisein von Gutberleth aufgenommen wurde. Der Kostgeber bittet, dass Billwiller ihm die geschuldete Summe über die Frankfurter Messe ausbezahlen lasse. Billwiller möge bei dieser Gelegenheit auch mitteilen, wie er mit der Habe des Verstorbenen verfahren soll. Der Kostgeber, dessen Ehefrau und die Bediensteten hoffen, dass sich Billwiller auch für den während Felix' Krankheit geleisteten zusätzlichen Aufwand erkenntlich zeigen wird. - Gutberleth, der diese Mitteilung aufgrund seines Amts [als Rektor] machen muss, hat entschieden, diesen Brief mit einem besonderen Boten zu schicken, damit Billwiller ihn sicher vor der nächsten Frankfurter Messe [Mitte August] erhält und auf diesen Termin Bescheid geben kann. - Gutberleth sendet Segenswünsche und wünscht, dass Billwiller den Tod des Sohnes in christlicher Geduld ertragen möge.

https://swisscollections.ch/Record/991170521725805501 (Katalogeintrag in swisscollections)https://han.stadtarchiv.ch/inhalt/VadSlg_Ms_108_51.pdf (Digitalisat)

Bemerkung: Adressat: Dem ehrnhafften und vornehmen Gabriel Bilwiller, burger und handelsman zue Sangallen in der Schweitz, unsserm insonders lieben herrn und freundt Absender: E[uer] e[hren] williger Heinrich Gutberleth, in der löblichen gräfflichen Nassauwischen schuelen zue Herborn professor und itziger zeitt rector (manu propria) Siegelspur

Pfad: Einzeldokumente Kantonsbibliothek Vadiana St. Gallen

CH-002121-2-991170521725805501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170521725805501

Modifikation: 26.09.2023