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Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 13.03.1808 Universitätsbibliothek Leipzig Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel Signatur: Rep. III 1a/1/137
Brief von Friedrich Justin Bertuch an Christian Gottfried Schütz, 13.03.1808 Universitätsbibliothek Leipzig ; Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel
Signatur: Rep. III 1a/1/137
Bertuch, Friedrich Justin (1747-1822) [Verfasser], Schütz, Christian Gottfried (1747-1832) [Adressat]
Weimar, 13.03.1808. - 2 Bl. (4 hs. S.), Deutsch. - Brief
Inhaltsangabe: Mein Bester! Leider bin ich noch nicht von meiner Gicht befreyt, und der Sturm dauert dießmal länger und stärker, als sonst gewöhnlich. Doch kämpfe ich nach allen Regeln der Kunst mit dem Feinde, und hoffe ihn nun bald besiegt zu haben. Wenigstens sollen Sie mich in der Oster Woche - die nun Frd. [Johann Jacob] Grießbach zu unsrer Conferenz in Jena bestimt hat, und auch Ihnen wie ich höre gelegen ist - gewiß gesund in Jena finden. Es bleibt also dabey, Lieber, daß Sie zwischen d. 17 u. 24 April nach Jena kommen, und etliche Tage da bleiben, damit wir unsre A.L.Z. Geschäfte völlig ins Reine bringen, und zu einem festen Abschluße darüber kommen können. Bis dahin habe ich Alles beym Alten gelaßen. Die Berechnung welche Sie unterm 4n: dies. Frd. Griesbach u. mir über den Gang und KostenAufwand der A.L.Z. im Jan. und Febr. einschickten, giebt au pis aller doch wenigstens die sichre Hoffnung, daß wir für heuer noch Schadenfrey durchkommen werden. Da Sie nun dabey noch das alte Honorar von 20 rh. angenommen haben, und Frd. Griesbach sehr wünschet daß wir es dabey laßen möchten, so bin ich es auch zufrieden daß es beym Alten bleibe. Was aus der verwirrten Wirthschaft in Cassell werden [sic], weiß Gott allein. Kein Mensch ist an seinem rechten Platze, kein Mensch kann ordentlich wirken; Alles ist gespannt, und gelähmt; der Hof treibt einen un-geheuren Luxus, und eine überspannte Etiquette, und hat - kein Geld; das Land wird geschunden, und es entsteht ein allgemeines Mißvergnügen und eine Gährung. - Dieß sind meine Nachrichten die ich daher habe. Geben Sie Acht, es bekomen die Profeßoren nirgends und auf allen 6 Universit. nicht eher Besoldungen ausgezahlt, als bis Alles erst regulirt ist, und das kann noch lange dauern. [Friedrich August] Wolf geht also nach Halle ordentlich zurück, oder kommt er nur um die Bibliothek zu übergeben? Dieß möchte ich wißen. Vergeßen Sie nur meine Forderung an die Bib. nicht zu urgiren. Der Minister Stein [Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein] ist nun seit d. 2n: dies. in Berlin, mit Vollmacht vom Könige Alles mit den Franzosen vollends zu reguliren. Man versichert mich aufs Neue gewiß, daß die projectirte Universit. in Berlin noch zu Stande komme, und Stein sehr für dieß Project sey. Für die Galerie Preuß. Charactere danke ich sehr. Es ist viel Härte u. Bitterkeit aber auch viel viel Wahrheit darinne, und ein starkes Vesicatorium. Daß Ihr H. Sohn sich von dem Schufte Oehmigke, noch hat losmachen können, und die Teutonia noch fortgehen wird, freut mich sehr, obgleich sie mir beynahe einen Mißverstand oder falsche Nachricht über [Johann Georg] Sulzers Theor. d. Sch. Wißensch. und Dr. [Johann Gottfried] Grubers ästhet. WörterBuche durch üble Händel mit der Weidmann. Buchhand. in Leipzig gemacht hätte. wer ist denn der neue Verleger davon? Unsern [Ludwig Friedrich von] Froriep gehts ganz leidlich in Berlin, bey seiner Praxis, die ihn unterstützt: und er hat ganz gute Hoffnung. Leben Sie wohl, Lieber! Ganz Ihr FJB.Bemerkung: FJB.
Objekteigenschaften: HandschriftPfad: Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel / Christian Gottfried Schütz, Briefwechsel, Briefe von Friedrich Justin Bertuch
DE-611-HS-2939183, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-2939183
Erfassung: 23. November 2015 ; Modifikation: 30. November 2015 ; Synchronisierungsdatum: 2024-09-27T17:24:35+01:00