Detailinformationen
Schwabenspiegel Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen Handschriften Signatur: 2 Cod. Ms. jurid. 390
Schwabenspiegel Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen ; Handschriften
Signatur: 2 Cod. Ms. jurid. 390
Schwaben (Kirchheim unter Teck ?), 1460 [ca.]. - Ms.; 192 Bl. (31,5 × 22-22,3 cm; geb.), Deutsch. - Verschiedenes
Benutzbar.
Inhaltsangabe: Ir-v Vermerke: auf dem Vorsatzblatt am oberen Seitenrand die an der UB Göttingen geschriebenen Einträge: 'Schwaebisches Land und Lehenrecht' und ('vid. Man. 1798.' S. 91) (Verweis auf den Eintrag im Manuale der Göttinger UB bzw. des Bibliotheks-Archivs); darüber der Eintrag 'N 5.' (oder N S.?); an das Blatt vorne unten angeklebt ein früher wohl loses kleines, ma. Blatt mit inhaltlichen Verweisen bzw. Seitenangaben zu einzelnen Themen. 1ra–188rb Schwabenspiegel (Langform IIa). 'I. Die vorrede …' — '… der ist vor gotte verdampnot an libe vnd an sele. Gott durch alle sine gůtte der geb vns die genäde das wir also mit dem rechten vmbe gen süllen in diszer welte das wir sin da geniessen da sich lib vnd sele schaiden. Amen. Deo gratias. Hye hat disz lechenrecht Bůch ain ende das vns got allen vnsern kummer wende. Martinus Rauenspurger Scriptor in Kircheim Amen.' (Schwäbisches Landrecht in 361 Artikeln.) Zu dieser Fassung des Schwabenspiegels Eckhardt, Schwabenspiegel Langform Z, S. 15-20; zudem Oppitz 1, S. 37; allgemein zum Schwabenspiegel ebd., S. 34-42 sowie D. Buchhester - M. Müller, Art. Schwabenspiegel; 2VL 8, Sp. 896-907. 189r-190v Drei Stücke über die Leihe von Zehenten, Mühlen und Lehen. "Von zehenden." 'Wer einen zehenden köfft der sol den ordenlichen sameln vffheben vnd einfüren vnd von stunden vsztreschen vnd die gült dauon dem herren antworten dann er bedarff nit …' — '… Fürsten vnd mechtig herschafften bedürffen nit vil sorg noch form gen iren meyern dann in irem gewalte steet recht vnd vnrecht.' Druck: siehe etwa Unger, Des Richtes Stig, S. 107-111.; die drei Texte sind sonst mehrfach als Anhang zur deutschen Bearbeitung des 'Ordo Antequam' überliefert; Lit.: 2VL 11, Sp. 1083-1090 (hier unter Nr. III,b bzw. Sp. 1087-1088) sowie Stintzing, Geschichte, hier S. 219.Rauenspurger, Martinus [Schreiber], Ittner, Joseph Albrecht von (1754-1825) [Vorbesitzer]
Literaturhinweise: Die Handschriften in Göttingen, Bd. 1: Universitäts-Bibliothek: Philologie, Literärgeschichte, Philosophie, Jurisprudenz, beschrieben von W. Meyer, Berlin 1893 (Verzeichniss der Handschriften im Preussischen Staate, Abt. 1: Hannover, Bd. 1: Die Handschriften in Göttingen, Teil 2), S. 392
Editionshinweise: (auch nach dieser, mit der Sigle Zg bezeichneten, Handschrift): Eckhardt, Schwabenspiegel Langform Z; zu dieser Fassung des Schwabenspiegels ebd., S. 15-20., 189r-190v: Druck: siehe etwa Unger, Des Richtes Stig, S. 107-111.
https://diglib.hab.de/?db=mss&list=ms&id=goe-sub-jurid-390&catalog=Wolfinger (Handschriftendatenbank der HAB Wolfenbüttel) http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?DE-611-HS-3753327 (Digitalisat)
Bemerkung: Seitennummerierung: Bleistiftfoliierung modern: 1-190; zudem beim Haupttext bzw. auf 11r-188r ma. Blattzählung in roter Tinte (1-178); Lagenstruktur: Lagen: VI+1 (102!). 15 VI (190); vorne an die erste Lage angeklebt sind ein altes Vorsatzblatt (als Bl. I gezählt) sowie ein kleines ma. Notizblatt, auf dem Stellenverweise zu einzelnen Themen eingetragen sind; zudem sind die letzten beiden Bl. dieser Lage nicht eigens bzw. nur mit Unternummern gezählt (101-2); daran anschließend einheitlich Sexterniones; am Ende der Lagen durchgehend Reklamanten, die Falze mit schmalen Pergamentstreifen verstärkt; Seiteneinrichtung: Schriftraum: 20,5 × 13,8-14,1 cm; 24-33 Zeilen in Teil I bzw. 39-42 in Teil II; Hände: gesamter Haupttext in Bastarda von einer geübten Hand und relativ groß geschrieben; nur wenige Korrekturen, jedoch an den Seitenrändern zahlreiche spätere Einträge bzw. Ergänzungen von einer weiteren Hand - vielleicht derselben, die auf den zwei ursprünglich leeren Blättern am Ende der letzten Lage drei kurze Texte nachgetragen hat. ausführliche und aktuelle Beschreibung nur in der Handschriftendatenbank der HAB Wolfenbüttel (zwecks Onlinestellung wurden die wesentlichen Angaben im Juli 2021 übernommen)
Illustrationen: Haupttext gleichmäßig rubriziert, Namen sowie Textzitate und -verweise rot unterstrichen (bei den Nachträgen auf 189r-190v hingegen fehlt die Rubrizierung); zwischen Textabschnitten bisweilen einfache Blatt- und Rankenmotive als Trennelemente; schlichte Lombarden bzw. Initialen in Rot (2-zeilig), bisweilen mit Ansätzen zu Ranken- und Blattwerk oder cadellenartigen Fortsätzen. Nur zu Beginn des Haupttextes auf 1r sowie am Anfang des Teils zum Lehnrecht größere Initialen mit reicheren Zierelementen: 6-zeilig, mit Fleuronnée bzw. ausgeprägterem Blüten- und Rankenwerk (ornamental gestaltet im Binnenfeld der Initiale) samt eingebundener Darstellung eines Kopfes bzw. Gesichts auf 1r; auf 135v 4-zeilig, Ansätze von Fleuronnée und eine analog zu 1r gestaltete, aber auf dem Rücken bzw. Hinterkopf liegende Gesichts-Darstellung. Material: Papier Einbandbeschreibung: Neuer Papp-Einband mit Stoffbezug; darauf geklebt die Reste des spätma., hellen Ledereinbandes; dieser ursprünglich mit zwei Metallschließen; die Innenseite der Einbanddeckel zur Gänze modern, spätma. Überreste derselben nicht vorhanden; auf dem Rücken aufgeklebt ein modernes rotes Titelschildchen mit der Aufschrift 'Schwabenspiegel'. Wasserzeichen: Horn (WZIS DE3270-jurid390_157); Horn (WZIS DE3270-jurid390_159; ähnliche Wasserzeichen in den 1460er-Jahren belegt); Horn (WZIS DE3270-jurid390_13; ähnliche Wasserzeichen in den 1460er-Jahren belegt); Horn (WZIS DE3270-jurid390_12); Ochsenkopf (WZIS DE3270-jurid390_31; ähnliche Wasserzeichen: WZIS DE0480-PO-59787 - 1462, Augsburg; WZIS DE8085-PO-59642 - 1460, Achstetten; WZIS DE4680-PO-59650 - 1460/61, Konstanz); Ochsenkopf (WZIS DE3270-jurid390_74; ähnliche Wasserzeichen: WZIS DE4680-PO-59724 - 1462, Konstanz; WZIS DE8085-PO-59718 - 1462, Mainz).
Erwerbungsgeschichte: Provenienz: Der Schrift nach zu urteilen, dürfte die Handschrift in der 2. H. des 15. Jahrhunderts angefertigt sein, die Wasserzeichen deuten auf eine Entstehung um 1460; bereits die Schreibsprache (Südalemannisch, nördlicher Bodensee) spricht für eine Herkunft aus dem schwäbischen Raum; zudem besagt das Kolophon, dass der Haupttext von einem sonst nicht nachweisbaren Martinus Rauenspurger Scriptor in Kircheim geschrieben wurde, also wohl einem Berufsschreiber, dessen Name auf die schwäbische Stadt Ravensburg unweit des Bodensees verweist; mit dem im Kolophon erwähnten Kircheim dürfte Kirchheim unter Teck gemeint sein, da die übrigen bekannten Orte dieses Namens deutlich kleiner bzw. im Mittelalter keine Städte waren und somit als Wirkungsort und Bezugspunkt der Selbstbezeichnung eines Berufsschreibers weniger wahrscheinlich sind; im 18. Jh. befand sich die Handschrift im Besitz des Schriftstellers, Juristen und Diplomaten Joseph Albrecht von Ittner; von diesem wurde sie 1798 der Bibliothek der Universität Göttingen geschenkt, an der er studiert hatte.
Objekteigenschaften: HandschriftPfad: Handschriften / Jurisprudenz / Deutsches Privatrecht
[Cod. Ms. jurid. 390 (Frühere Signatur), 2 Jurid. 390 (Frühere Signatur), Jurid. 390 (Frühere Signatur)]
DE-611-HS-3753327, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3753327
Erfassung: 20. August 2021 ; Modifikation: 25. November 2021 ; Synchronisierungsdatum: 2025-05-22T16:06:01+01:00