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Verslegende der hl. Margarethe von Antiochien [Bl. 1r-23r] Gebetsformeln für eine leichte Geburt [Bl. 23r-24r] Johannes evangelista: Evangelium 1,1-14 [Bl. 24r-25v] Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek GöttingenHandschriftenSignatur: 8 Cod. Ms. theol. 199

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Verslegende der hl. Margarethe von Antiochien [Bl. 1r-23r]Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen ; Handschriften

Signatur: 8 Cod. Ms. theol. 199


Gebetsformeln für eine leichte Geburt [Bl. 23r-24r]. Johannes evangelista: Evangelium 1,1-14 [Bl. 24r-25v]

Unbekannt [Verfasser],Johannes, Evangelist, Heiliger [Verfasser]

Altmark (?), 1490 [ca.]. - Ms.; II, 27, I Bl. (14,6-14,8 × 10,2-10,5 cm; geb.), Deutsch. - Werk

Benutzbar.

Inhaltsangabe: Ir-v leer.1r-23r Margareta von Antiochien (dt. Verslegende I). 'Et scholen alle frowen/die martir gerne schouwen/ horen vnde lezen …' — '… vor vullet is dat ertrick/ mit dyner czirheit vnde dat hemmelrick./ Hir het dat bokelin eyn ende./ Got mote vns syne hulpe senden/ vnde geue vns allen samen/ dat ewyge hemelricke. Amen.' Die Abfolge der Verse weicht in der Göttinger Handschrift von der üblichen Fassung ab bzw. ist gestört.23r-24r Gebetsformeln für eine leichte Geburt. "Vota ad partum mulieris ut pariat absque graui dolore. Et dic hec verba subsequentia." Neben dieser Überschrift auf 23r ist von frühneuzeitlicher - zweifellos protestantischer Hand (siehe zur Geschichte der Handschrift) - angemerkt 'O Superstitionem!' Zudem ist von derselben Hand im Text der Überschrift 'paraeat' korrigiert zu 'pariat'. 'Vr non bur a plantatur furnum puerum plantancium...' — '… Inmensus pater, inmensus filus, inmensus spiritus sanctus. Eternus pater, eternus filius, eternus spiritus sanctus. Pater noster et credo debet dici.'24r-25v Johannes evangelista: Evangelium 1,1-14 (dt.). "Sancti Johannis ewangelium". 'In deme Ambegin was dat wort, vnde dat wort was bie gode vnde got was dat wort, dat was in den anbeginne …' — '… syne ere, dy ere alzo des eygen geborns van dem vater vul gnaden vnde warheit; dorch dat ewangelium vorgeue vns got alle vnsze mizdath. Amen.'

Literaturhinweise: Die Handschriften in Göttingen, Bd. 2: Universitäts-Bibliothek: Geschichte, Karten, Naturwissenschaften, Theologie, Handschriften aus Lüneburg, beschrieben von W. Meyer, Berlin 1893 (Verzeichniss der Handschriften im Preussischen Staate, Abt. 1: Hannover, Bd. 1: Die Handschriften in Göttingen, Teil 2), S. 420-421

Editionshinweise: Düwel - Mueller - Lehmberg, Die Margaretenlegende.

https://diglib.hab.de/?db=mss&list=ms&id=goe-sub-theol-199&catalog=Wolfinger (Handschriftendatenbank der HAB Wolfenbüttel)http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?DE-611-HS-3757986 (Digitalisat)

Bemerkung: Seitennummerierung: Bleistiftfoliierung modern: 1-27 (auf 11r die fälschlich eingetragene Blattzahl 12 korrigiert zu 11);Lagenstruktur: Außer zwei neueren Vorsatzbl. (eines wohl 18.-19. Jh., das andere 20 Jh.) und einem wohl gleichfalls neueren Nachsatzbl. (ebenfalls 18.-19. Jh.) besteht die Handschrift aus folgenden Lagen: 2 VI (24). 3 (27);Seiteneinrichtung: Schriftraum: 10,7-11,5 × 7-8,2 cm; einspaltig, 15-17 Zeilen;Hände: gesamter Haupttext in Bastarda von einer Hand geschrieben; wenige Korrekturen, teilweise in Rot; die einzelnen Verse der Margaretenlegende abgesetzt in je eigener Zeile geschrieben.Von frühneuzeitlicher Hand des 17. oder 18. Jhs. (viell. des Johann Gottfried Olearius, dessen Name unten rechts am VS vermerkt ist) auf dem Buchrücken, dem VS, auf 1r und 23r Einträge zum Inhalt, zu Parallelüberlieferung und Bemerkung zum 'abergläubischen' Geburtssegen in der Handschrift.ausführliche und aktuelle Beschreibung nur in der Handschriftendatenbank der HAB Wolfenbüttel  (zwecks Onlinestellung wurden die wesentlichen Angaben im Juli 2021 übernommen)  

Illustrationen: Durchgehend rubriziert, gerade auch die Anfangsbuchstaben der einzelnen Verszeilen; beim Text der Verslegende einfache Lombarden bzw. Initialen in Rot (zwei- bis dreizeilig); zu Beginn des Johannesevangeliums auf 24r eine fünfzeilige, cadellenähnliche Initiale in normaler und roter Tinte; die Oberlängen in der ersten Zeile der Seiten vielfach gelängt, ebenso die Unterlängen der letzten beiden Zeilen; auf 8r und 25r Rahmungen einzelner Wörter bzw. Textstellen mit normaler oder roter Tinte.Material: PapierEinbandbeschreibung: Koperteinband aus Pergament (mit Schmutzflecken): eine mittige Schließe (Zweitverwendung?) aus Messingblech mit geprägtem floralem Muster; im 18. oder 19. Jh. Erneuerung der Bindung, dabei wurden die alten Bünde entfernt und die Lagen der Handschrift an Papierstreifen angebunden, die an den Pergamentumschlag geklebt sind (die Schlitze an den Seiten des Pergamentumschlags, durch welche die beiden ursprünglichen Bünde gezogen waren, sind noch gut sichtbar und zeigen die originale Breite des Rückens an); zudem wurde dabei jeweils ein neues Vorsatz- und Nachsatzbl. eingefügt.Wasserzeichen: Sechsberg(WZIS DE3270-theol199_3; Varianten 1489 bzw. um 1485/1492); Sechsberg (WZIS DE3270-theol199_16; Varianten 1487-1490 bzw. um 1485/1492).Erhaltungszustand: Das Papier ist an mehreren Stellen der Handschrift gebrochen oder gerissen und deshalb teilweise mit durchsichtigem, dünnem Papier zusammen- bzw. überklebt.

Erwerbungsgeschichte:Provenienz:Nach den Wasserzeichen dürfte die Handschrift Ende des 15. Jhs. entstanden sein (Ende 1480er-/Anfang 1490er-Jahre), die Schreibsprache verweist dabei auf eine Herkunft aus dem sprachlichen Mischgebiet zwischen dem Ostfälischen, Südmärkischen und Ostelbischen (also etwa dem Gebiet zwischen Elbe und Aller; vielleicht aus dem näheren oder weiteren Umkreis von Salzwedel und Stendal); sie scheint für eine konkrete Person bzw. eine Frau namens Anna geschrieben worden zu sein (wenn nicht sogar von derselben); auf unbekanntem Weg gelangte sie offenbar in die Bibliothek des lutherischen Theologen Johann Gottfried Olearius (1635-1711); die Handschrift dürfte zuerst an seinen Sohn, den Polyhistor Johann Christoph Olearius (1668-1747) übergegangen, von diesem dann als Erbe an dessen Sohn Johann Christian Olearius gelangt sein (1699-1776), als dieser verstarb, an seine Schwester Johanna Sophia Schuhmann; kurz nach deren Tod im Jahr 1780 wurde die Handschrift nämlich auf einer Auktion in Arnstadt versteigert, wo sie für die UB Göttingen erworben wurde; im April 1880 wurde die Handschrift offenbar an Prof. Steyskal in Znaim ausgeliehen.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Handschriften / Theologie / Heiligengeschichte

[Cod. Ms. theol. 199 (Frühere Signatur), 8 Theol. 199 (Frühere Signatur), Theol. 199 (Frühere Signatur)]

DE-611-HS-3757986, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3757986

Erfassung: 2. September 2021 ; Modifikation: 25. November 2021 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T14:25:44+01:00