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Stammbuch des Johann Georg Scipio (Johann Georg Bengel)Staatsbibliothek BambergStammbücher und Stammbuchblätter der Staatsbibliothek BambergSignatur: MvO.Msc.59

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Stammbuch des Johann Georg Scipio (Johann Georg Bengel)Staatsbibliothek Bamberg ; Stammbücher und Stammbuchblätter der Staatsbibliothek Bamberg

Signatur: MvO.Msc.59


Marburg, Fronhausen-Sichertshausen, Treis a. d. Lumda, Kitzingen, Schweinfurt, Leipzig, Wittenberg, Coburg, Jena, Maßbach [vermutlich], 1604-1632. - III (neu gezählte) Blätter, 260 (alt gezählte) Blätter, davon die Blätter 259 und 260 jedoch neu gezählt, 17,0 x 11,6 cm, Latein Altgriechisch Deutsch Französisch Italienisch Hebräisch Aramäisch. - Dokument, Stammbuch

Inhaltsangabe: Blatt Iv-IIIr, Eröffnungsseiten:Blatt Iv: "Sunt duo quae talem commendant commoda librum.Pignus amicitiæ, scriptaq[ue] digna legi."Blatt IIr: Zitat aus Marcus Tullius Cicero: Pro Plancio (XXXIII, 81), über das jedermann eingewurzelte Gedenken an Erzieher und Lehrer: "Cicero in oratione pro Plan. Quis est nostrum liberaliter educatuscui non educatores, cui non Magistri sui atq[ue] doctores, cui non loc[us] ille mut[us], ubi ipse alitus aut doct[us] est, cum grata recordatione in mente versetur?."Blatt IIIr: Wappen des Besitzers, darüber "IOANNES GEORGIVS SCIPIO", darunter "HAMMELBVRGENSIS FRANCVS. A[NN]O. 1604."Blatt 22r-258v:99 Stammbucheinträge, unter den Einträgern Verwandte, Professoren, Kommilitonen, Geistliche, Lehrer; auf Blatt 124r 2 Einträge; auf den Blätterm 153r, 173r, 233r biographische Notizen; auf Blatt 185r ein Sterbevermerk; auf Blatt 214r ein "Votum Anagrammaticum"; der Eintrag auf Blatt 224r in Hebräisch (Psalm 120,5-7), Syrisch-jakobitisch (ostaramäische Sprache) (Hebräer 13,5), Latein und Deutsch; auf den Blättern 227v, 236r und 253r die Datierung in Form von Chronostichen; auf Blatt 237r ein lateinisches Gedicht auf den Besitzer in Kalligraphie.Blatt 259-260: Register mit 75 Namen (nach Vornamen: A-P, Rest fehlend), dazu biographische Notizen. Da das Register nicht vollständig ist, fehlt möglicherweise ein weiteres Blatt 261, was jedoch bedeuten würde, dass auch zwischen Blatt 258 und 259 ein Blatt fehlen würde. Das Register wurde mit derselben Tinte angelegt, die auch zur Paginierung bis Blatt 258 verwendet wurde. Die nur anfangs nach Seiten sortierten Eintragungen im nach Vornamen sortierten Register sowie unterschiedliche Tinten verdeutlichen, dass das Register von Johann Georg Scipio während der ersten Nutzungsphase bis 1609 angelegt wurde. Die Stammbucheinträge von 1631 und 1632 wurden nicht mehr im Register vermerkt.Von den fehlenden Blättern 169, 170, 189, 194, 216 und 217 wiesen laut Register folgende Blätter Einträge auf: Blatt 169: "Johannes Frideli[us] Cobürg: LL stŭ Lipsiæ", Blatt 217: "Conrad[us] Piricier. LL Stŭd:"Das Stammbuch wurde zunächst von 1604 bis 1609 geführt, erfuhr jedoch eine spätere Reaktivierung im Zusammenhang mit der Schwedenzeit (Einzüge Gustav Adolfs in Schweinfurt am 02.10.1631, 10.03. und 20.10.1632): 5 der 7 Einträge stammen von Hof- beziehungsweise Feldpredigern in schwedischen Diensten, darunter Blatt 118r von dem Feldsuperintendenten und Beichtvater des Königs Jacobus Fabricius, dazu Blatt 128r der Eintrag des königlichen Agenten und Rats Balthasar Henckell, datiert 20.10.1632 "praesente Gustavo Adolpho" (zur Zeitgeschichte siehe: Gartenhof, Kaspar: Die Politik der Reichsstadt Schweinfurt im Dreißigjährigen Kriege. Würzburg 1907).Biographisches zum Stammbuchhalter: geboren am 20.02.1586 in Hammelburg als Sohn des Ratsverwandten Georg Scipio und der Anna, geborene Rüffer, Schule in Hersfeld (1 Jahr), 1603 immatrikuliert in Marburg, von dort 1606 für ein halbes Jahr an die Universität Leipzig, 1606 immatrikuliert in Wittenberg (1607 Magister), 1606 Theologisches Privatkolleg bei dem Schweinfurter Pfarrer Johannes Schröder (dessen Eintrag im Stammbuch auf Blatt 199r), 1611 wohl Hauslehrer für die beiden Brüder Heinrich Ernst und Philipp Christoph von Maßbach in Maßbach (siehe die beiden Stammbucheinträge auf den Blättern 86r und 87r), 1611 bis 1616 Pfarrer in Eichfeld bei Volkach (Grafschaft Castell), 1616 Diakon in Schweinfurt, 1623 Archidiakon, verheiratet am 17.09.1611 in Eichfeld mit Walburgis Ammon, gestorben am 12.01.1633 in Schweinfurt. Die deutsche Namensform "Bengel" im Stammbuch auf Blatt 178r.[Quellen: Schrickel, Benedictus: Christliche Leichpredigt Aus den Worten Sap. 5. vers. 16. 17. Die Gerechten werden ewiglich leben [...] Bey der [...] Leichbegängnis Des [...] M. Johannis Georgii Scipionis [...] Diaconi der [...] Gemeind in des H. Reichs Stadt Schweinfurth / so den 12. Januarij [...] 1633. entschlaffen/ und den 14. Tag gedachten Monats [...] zur Erden bestattet worden, Schleusingen 1633; Dannheimer, Wilhelm/ Zahn, Wilhelm/ Kuhr, Georg: Ritterschaftliches Pfarrerbuch Franken, Neustadt an der Aisch 1979, Seite 307; Braun, Dietger: Die Geschichte und der Stammbaum der Familie Scipio und Rüffer, in: Familienchroniken und Stammbäume der Stadt Schweinfurt, Ahnenforschung, www.schweinfurtfuehrer.de, ohne Jahr; Braun, Dietger: Johann Georg Scipio, in: Bedeutende Bürgerinnen und Bürger der freien Reichsstadt Schweinfurt, www.schweinfurtfuehrer.de, ohne Jahr]

Literaturhinweise: Fischer, Hans: Katalog der Bibliothek des Freiherrn Emil Marschalk von Ostheim. 2. Abteilung, Bamberg 1911, Seite 1224; Oeller, Anton: Schweinfurter Studentenstammbücher, in: Schweinfurter Heimatblätter, Schweinfurter Tagblatt, Jahrgang 1954, Nummer 13-Jahrgang 1955, Nummer 4, ohne Paginierung (hier Nummer 13 und 14, 4.12. und 18.12.1954); Haebler, Konrad: Rollen- und Plattenstempel des XVI. Jahrhunderts. Unter Mitwirkung von Dr. Ilse Schunke, Band 1, Leipzig 1928, Seite 330-331 (die Stempel sind dort jedoch noch nicht aufgelistet).

https://raa.gf-franken.de/de/suche-nach-stammbuechern.html?permaLink=1604_scipio (RAA-Datenbank)https://www.schweinfurtfuehrer.de/persönlichkeiten-familienchroniken-stammbäume/bedeutende-bürgerinnen-und-bürger-der-freien-reichsstadt-schweinfurt/johann-georg-scipio/ (Text von Dietger Braun [08.2024])https://www.schweinfurtfuehrer.de/persönlichkeiten-familienchroniken-stammbäume/familienchroniken-und-stammbäume-der-stadt-schweinfurt-ahnenforschung/die-geschichte-und-der-stammbaum-der-familie-scipio-und-rüffer/ (Text von Dietger Braun [08.2024])

Bemerkung: IOANNES GEORGIVS SCIPIO; Johanni Georgio Scipioni; J. Georgij Scipionis; Joanni Georgio Scipioni; Johann: Geõrg: Bengeln; Johan Georgi Scipio

Illustrationen: vier Wappenminiaturen: Blatt III (Johann Georg Scipio), Blatt 130v (Petrus Scipio, zusammen mit Blatt 131r), 178r (Balthasar Rüeffer), 215r (Johannes Dhünerus, zusammen mit Blatt 214v); Blatt 176r: zerlumpter Mann auf Rasenstück unter goldfarbiger Inschrift "Poenitere" (Reue empfinden) zum Eintrag auf Blatt 175v des Christoph Liphard aus Freyburg an der Unstrut; Blatt 214v: Dame mit Taschentuch zum Eintrag auf Blatt 215r des Johannes Dhünerus; das herausgetrennte Blatt 169r war ebenfalls mit Malerei versehen (siehe kolorierte Blattreste und Erwähnung auf Blatt 168v) Einbandbeschreibung: brauner Kalbslederband mit abgeriebener ornamentaler Goldprägung sowie ovaler, negativ gestochener Plattenstempel mittig auf Vorder- und Rückdeckel mit Orpheus sitzend mit Harfe/ Leier/ Lyra unter Baum und neben Brunnen vor zahlreichen wilden Tieren spielend (Einbanddatenbank p001797), der Stempel wird in der Einbanddatenbank der Werkstatt Hans Pfisters aus Nürnberg zugeschrieben, welcher jedoch bereits 1600 verstarb, daher wird der wohl 1603/ 1604 hergestellte Einband entweder von einem Werkstattnachfolger oder von einer Werkstatt, die den Stempel aus dem Nachlass Pfisters kaufte, hergestellt worden sein, möglicherweise wurde auch der Rollenstempel r003282 der Werkstatt Hans Pfisters auf vorliegendem Einband verwendet; je 2 Schließbänder fehlend; reich punzierter GoldschnittWasserzeichen: erkennbar jeweils am unteren Blattrand im Buchfalz Teile des Wasserzeichens DE4215-PO-20781 (zwei Schilde übereinander begleitet von den Buchstaben H S, im oberen geteilten Schild Löwe und Rauten in eingepropfter Spitze nochmals ein Löwe, im unteren Schild ein Kopf mit Krone nach heraldisch rechts), das von Piccard-Online mit "1604, Überlingen" angeben ist (https://www.wasserzeichen-online.de/wzis/?ref=DE4215-PO-20781); bei einigen Wasserzeichen (zum Beispiel Blätter 59 und 64) ist der obere Schild gespiegelt (also heraldisch rechts die Rauten, links der Löwe), während die begleitenden Buchstaben ihre Position behalten haben, dieses Wasserzeichen scheint in den Datenbanken bisher nicht erfasst zu sein.Erhaltungszustand: Blätter 169, 170, 189, 194, 216 und 217 fehlend/ herausgetrennt, Blätter I, 259 und 260 nur noch lose eingebunden, Blätter II und 171 oben eingerissen, Einband stark abgegriffen

Erwerbungsgeschichte:Provenienz:Emil Marschalk von Ostheim, Bamberg, bis 1903 (wohl von diesem auf einer Auktion erworben, ein Ausschnitt eines nicht identifizierten Katalogs ist im Rückdeckel eingeklebt).

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Stammbücher und Stammbuchblätter der Staatsbibliothek Bamberg

DE-611-HS-4231700, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-4231700

Erfassung: 30. August 2024 ; Modifikation: 5. September 2024 ; Synchronisierungsdatum: 2024-09-05T12:01:41+01:00