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Stammbuch des Nicolaus PohlStaatsbibliothek BambergStammbücher und Stammbuchblätter der Staatsbibliothek BambergSignatur: Msc.Add.256

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Stammbuch des Nicolaus PohlStaatsbibliothek Bamberg ; Stammbücher und Stammbuchblätter der Staatsbibliothek Bamberg

Signatur: Msc.Add.256


Leipzig, Gießen, Marburg, Köln, Leiden, Dordrecht, Franeker, Groningen, Calais, London, Oxford, Angers, Paris, Amsterdam, 1615-1621. - 290 (neu gezählte) Blätter (davon 2, 3 und 290 fehlend sowie weitere 37 herausgetrennt und als lose Blätter in separater Mappe), 1 ungezähltes Blatt, 9,1 x 13,9 cm, Latein Deutsch Französisch Italienisch Altgriechisch Hebräisch Arabisch. - Dokument, Stammbuch

Inhaltsangabe: Aus dem Stammbuch mit heute noch insgesamt 287 (von 290 gezählten) Blättern (und einem ungezählten, eingeklebten Blatt im Rückdeckel) wurden 40 Blätter (vermutlich erst Mitte des 20. Jahrhunderts) herausgetrennt, so dass das Buch nur noch 251 Blätter beinhaltet. 37 dieser herausgetrennten Blätter sind noch in einer separaten Mappe erhalten (Blätter 40, 41, 46, 57, 60, 121, 149, 161, 162, 163, 166, 188, 190, 192, 193, 194, 195, 198, 199, 200, 201, 204, 209, 210, 211, 212, 222, 227, 229, 237, 238, 245, 246, 253, 254, 273, 274; die Blätter 2, 3 und 290 fehlen). Die Bleistift-Foliierung in der rechten oberen Ecke gibt deren ursprüngliche Position im Stammbuch wieder (lediglich zwei der ganzseitigen Miniaturen haben keine solche Foliierung, lassen sich durch gegenüber liegende Foliierungen auf den vorhergehenden Blättern jedoch als Blätter 162 und 254 erkennen), rückseitig ist auf allen losen Blättern die alte Inventarnummer "A41" notiert. Diese losen Blätter fügen sich exakt in das Stammbuch an den entsprechenden Stellen ein. Jedoch fehlen dem Stammbuch noch weitere 26 oder 27 Blätter, die schon vor der Foliierung herausgetrennt wurden (zwischen Blättern 7 und 8 fehlt 1 Blatt, zwischen Blättern 10 und 11 fehlen 5 Blätter, zwischen Blättern 12 und 13 fehlt 1 Blatt, zwischen Blättern 96 und 97 fehlt 1 Blatt, zwischen Blättern 113 und 114 fehlt 1 Blatt, zwischen Blättern 122 und 123 fehlt 1 Blatt, zwischen Blättern 152 und 153 fehlen 2 Blätter, zwischen Blättern 162 und 163 fehlt 1 Blatt, zwischen Blättern 164 und 165 fehlt 1 Blatt, zwischen Blättern 191 und 192 fehlt 1 Blatt, zwischen Blättern 242 und 243 fehlen 6 Blätter, zwischen Blättern 244 und 245 fehlen 3 oder 4 Blätter, zwischen Blättern 245 und 246 fehlt 1 Blatt, zwischen Blättern 272 und 273 fehlt 1 Blatt). Diese verschollenen Blätter dürften überwiegend ebenfalls Stammucheinträge und Miniaturen getragen haben. Reste von drei Miniaturen auf recto-Seiten sind auf den Blattresten im Bundsteg zwischen den Blättern 244 und 247 erkennbar, ebenfalls dort sind auf einer verso-Seite Textreste eines Stammbucheintrags vorhanden. Ein Abklatsch auf Blatt 245v (der nicht zu Blatt 246r passt) verweist auf ein danach fehlendes Blatt mit einem weiteren Stammbucheintrag. Das foliierte aber fehlende Blatt 290 dürfte wohl ebenfalls eine Miniatur besessen haben, da sich die Foliierung "290" auf Blatt 289v befindet und diese Foliierung damit analog zu den Blättern 162 und 254 mit ganzseitigen Miniaturen auf das vorhergehende Blatt gesetzt wurde.Im Vorderdeckel besteht das Vorsatzblatt aus dem mittleren Bogen der ersten Lage und ist (zumindest im Bundsteg) über zwei weiteren Papierblättern eingeklebt. Klebespuren und geringe Reste einer dort einstmals eingeklebten Federzeichnung sind noch vorhanden. Durch das eingeklebte Papier durscheinend der Schriftzug der wohl ehemaligen Titelseite: "Nicolaus Pohl [oder: Poll] [und ein weiteres Wort aus etwa 12/ 13 Buchstaben]". Ebenfalls im Vorderdeckel mit Bleistift: "Nioj.", "1388", "A 41" und "G 99/879".Blatt 1r: "Nicolai Pohl c. a. 1610 [oder: 1618] seqv. [= sequentes]", vermutlich von der Hand des 19. Jahrhunderts, die auch das Register auf Blatt 290r schrieb.155 Stammbucheinträge vor allem von Kommilitonen und Professoren verschiedener Universitäten. Die Einträge sind teilweise mit Wappenminiaturen ergänzt, wobei jedoch 4 der 26 Wappenminiaturen keine Beschriftung haben (auch auf keiner der erhaltenen gegenüberliegenden Seiten) und daher gegebenenfalls zu den 155 Stammbucheinträgen als unvollendete Einträge hinzugezählt werden können.Die ältesten Einträge aus Leipzig 1615 und 1616 stammen aus einem anderen, früheren Stammbuch (Blätter 90v, 112v, 197r, 198v [lose], 199v [lose], 237v [lose, mit dazugehöriger Miniatur 238r, lose] und 278v). Diese 8 Blätter sind nicht im Quer- sondern Hochformat ausgeführt (ausgenommen die Miniatur) und wurden in das vorliegende Stammbuch eingeklebt (bei Blatt 90 wurde dafür ein Blatt herausgetrennt und an den Rest im Bundsteg das Leipziger Blatt angeklebt, so vermutlich auch bei den Blättern 197-199 und 237-238, während die Blätter 112 und 278 lediglich zwischen die bestehenden Blätter geklebt wurden). Ihre Zusammengehörigkeit lässt sich auch am Papier erkennen, das einen, vom übrigen Stammbuch abweichenden, engeren Abstand der Stege aufweist. Sie wurden vor 1619 in das Stammbuch integriert, wie der Eintrag vom 09.10.1619 auf Blatt 278r beweist, der sich nämlich mit einigen Oberlängen der obersten Zeile teilweise auch am oberen Rand auf Blatt 279r befindet. Sie wurden weiterhin bereits vor der Ausführung der heutigen Bindung eingeklebt, da sich, wo die Leipziger Blätter groß genug waren, auch auf deren Kanten Goldschnitt und Punzierung finden. Da einige (bereits querformatige) Einträge aus Gießen von 1617 beschnitten sind, was zu geringfügigem Textverlust führte (Blatt 122r: 1617; 219v: ohne Datum; 220r: durch Beschnitt schwer lesbar, wohl 1617; 275r: 14.09.1617), ist das Stammbuch in seiner voliegenden Form mit punziertem Goldschnitt erst nach diesen Einträgen, wohl Ende 1617 oder 1618, gebunden worden. Zwei Einträge aus Gießen vom 23.03.1618 (Blatt 282v, kalligraphisch ausgeführt) und 27.03.1618 (Blatt 283v) sind ebenfalls im Hochformat ausgeführt, obwohl sie bereits in das vorliegende querformatige Stammbuch geschrieben wurden. Ein Eintrag aus Gießen vom 29.03.1618 Balthasar Mentzers des Älteren ist mit Hilfe eines Chronostichons datiert (Blatt 179r). Ein Eintrag mit hebräischer Schrift (Blatt 117r: Petrus Cunaeus, Leiden, 18.03.1620), zwei Einträge mit je hebräischer und arabischer Schrift (Blatt 186r: Thomas Schenius[?], Leiden, 19.03.1620; Blatt 203r: Coelestinus Mi[...] Auherbach, Gießen, 18.01.1618).Die Stammbucheinträge dokumentieren mehrere Reisen, unter anderem eine Reise über Calais (16.04.1620) nach London (06. und 23., 24.05.1620) und Oxford (8., 10. und 12.05.1620) wo er auch Johannes Vernulius/ John Verneuil, den zweiten Bibliothekar der Bodleian Library, traf. Der Rückweg führte über Angers (20. und 22.08. sowie 13.09.1620). Angers besuchte er 1621 nochmals (02. und 03.04.1621), reiste von dort nach Paris (10., 15., 16. und 17.04.1621) und zurück über Amsterdam (18. und 20.05.1621).Das im Rückdeckel eingeklebte Blatt ist vermutlich von der Hand des 19. Jahrhunderts, die auch den Eintrag auf Blatt 1r schrieb, mit einem "Register dem Wappen" beschrieben, das 24 Wappen auf 25 Seiten alphabetisch von "Behr" bis "Zotsch" auflistet.Das Vorsatzblatt des Rückdeckels scheint, wie bereits im Vorderdeckel, ein Blatt der letzten Lage zu sein (dessen Gegenstück Blatt 290 fehlt).Biographisches zum Stammbuchhalter: aus Danzig stammend, vermutlich um 1612 Besuch des Gymnasiums in Thorn/ Toruń (Mitverfasser in: CARMINA IN HONOREM Cl. [?] PIETATE, DOCTRINA ERUDITA, LINGVARUMQUE COGNITIONE, VIRTUTE, HUMANITATE, PRÆSTANTISS. VIRI CUNRADI GRASERI JUN. RECTORIS GYMNASII PATRII THORUN. [...] & PIÆ BENEQ; MORTATÆ VIRGINIS CHRISTINÆ MENECELIÆ, DN. ANDREÆ, CIVIS THOR. ex CATHARINA FRISIA F. Nuptias celebrantium propridie Calendar. Martii AN. AERÆ CHRISTIANÆ cIɔ. Iɔc. XII. [...] SCRIPTA partim ab Amicis, partim a Discipulis Gymnasii Thorun. [Thorn, Augustin Ferber der Ältere, 1612, bisher nicht im VD 17], Blatt D3v-D4r: "NICOLAUS POLUS Gedanen"), im Sommersemester 1615 immatrikuliert in Leipzig ("Nic. Polus Dantiscan"), laut Stammbuch dort bis 1616 (1616 beteiligt an: DISPVTATIO XIII. M. HERMANNI RATHMAN. LUBEC. ECCLESIAST. GEDAN. AD D. JOHAN. DE PRIMA ENTIS DIVISIONE IN INFINITUM & FINITUM. Item DE Primo ENTIS ANALOGO, Quod est DEUS INFINITUS ET GLORIOSUS. D. O. M. A. SUB PRÆSIDIO M. CASPARIS SCHUMANI Conicensis, In Incluta Lipsiens. Academia tuebitur NICOLAUS POLUS Dantisc. Borus. WITTEBERGÆ Typis Iohannis Gormanni ANNO M. DC. XVI. [Wittenberg 1616, VD 17 14:646923U]), laut Stammbuch dann 1617 und 1618 in Gießen (die dortigen Matrikel sind nicht erhalten), und 1618 bis 1621 in Leiden, dort 1619 beteiligt an: DISPVTATIO IVRIDICA DECIMATERTIA DE LOCATIONE CONDVCTIONE ET EMPHYTHEVSI. Quam Annuente Deo Triuno SVB PRÆSIDIO Clarissimi Consultissimiq. Viri DN: PETRI CVNÆI I.V.D. in inclyta Lugd. ad Rhenum Academia Politices & Pandectarum Professoris ordinarij, Publicè ventilandam proponit NICOLAVS POHL Borussus. 3. Julij horis consuetis. LVGDVNI BATAVORUM Ex Officina Iacobi Marci. cIɔ Iɔc XIX [Leiden 1619].

Pohl, Nicolaus [Dokumentiert],Meisenbach, Johann Adam [Vorbesitzer],Meisenbach, Meinhard (1924-2019) [Vorbesitzer]

Literaturhinweise: Rosen, Gerd: Bücher, Autographen, Gemälde, Handzeichnungen, Graphik. Auktion 22, 24.-26. Mai 1954, Berlin 1954, Los-Nummer, 1388; Jahrbuch der Auktionspreise für Bücher, Handschriften und Autographen, Band 5, 1954, Seite 314.

https://raa.gf-franken.de/de/suche-nach-stammbuechern.html?permaLink=1615_pohl (RAA-Datenbank)

Bemerkung: Nicolau[s] Pohl; Nicolao Pohl; Nicolao Poll; D. Nicolao Poolh Borusso; Nicolao Polo; Nicolao Pool; Nicolaus Pol; Nicolao Pohll; Nicolao Pohlen; Niclas Polnn; Nicolalo Pohlln; Nicolae Pohl; Nicolao Pohlo; Nicolao Phol; Nicolaum Pholl

Illustrationen: auf den herausgetrennten Blättern (und Blatt 206r): 4 ganzseitige Miniaturen, 1 halbseitige Miniatur, 26 Wappenminiaturen, davon im Oberwappen 1 mit Stechhelm und 25 mit Kolbenturnierhelmen (fälschlich in der Heraldik auch als Spangen- oder Bügelhelme bezeichnet), davon vermutlich 4 Wappenminiaturen ohne eigentlichen Stammbucheintrag in Textform; Blatt 162r: ganzseitige Miniatur: König zu Pferd mit Kriegern zu Fuß vor Stadtkulisse; Blatt 209v: aufgeklebte halbseitige Vogel-Miniatur eines Helmkasuars (Eintrag: Paris, 10.04.1621); Blatt 238r: ganzseitige Miniatur, Merkur auf Fels sitzend, im Hintergrund Wanderer, Statue und Störche auf Stadtvedute (zu Eintrag vom 06.01.1615 oder 1616 auf Blatt 237v); Blatt 254r: ganzseitige Miniatur mit Figur eines Imperators auf Säule an der Ulpian ("Vlpianus") dem römischen Volk (oder Soldaten) etwas erklärt, Stadtkulisse im Hintergrund; Blatt 274r: ganzseitige Miniatur der Fortuna mit Messer und Stoffband/ Segeltuch, geflügelten Füßen auf einem Rad (anstatt Weltkugel) über einer Wasserfläche mit Segelschiffen vor LandschaftshintergrundEinbandbeschreibung: Pergamenteinband mit Blindprägung, Randleiste aus Kandelabern, in den Ecken Eicheln, mittig rautenförmige Maureske, auf dem Rücken Kandelaber und Lindenblätter; Goldschnitt, punziertErhaltungszustand: 26-27 Blätter vor der Foliierung herausgetrennt, danach: Blätter 2, 3 und 290 (heute fehlend) und 39 Blätter zwischen 40-274 (in Mappe); Blätter 151-152 unten eingeschnitten, letztes ungezähltes Blatt oben eingerissen, Vorsatzblätter brüchig

Erwerbungsgeschichte:Provenienz:Auktion bei Gerd Rosen, Berlin 1954. - Johann Adam Meisenbach, Bamberg (Signatur: A 41), 1954 bis 1959. - Meinhard Meisenbach, Bamberg, bis 1999.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Stammbücher und Stammbuchblätter der Staatsbibliothek Bamberg

[G99/879 (Akquisitionsnummer)]

DE-611-HS-4234936, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-4234936

Erfassung: 20. September 2024 ; Modifikation: 7. November 2024 ; Synchronisierungsdatum: 2024-11-07T13:04:38+01:00