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Brief von Max Bruch an Ernst RudorffMusikwissenschaftliches Institut KölnMax-Bruch-ArchivSignatur: Br. Korr. 154, 374

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Brief von Max Bruch an Ernst RudorffMusikwissenschaftliches Institut Köln ; Max-Bruch-Archiv

Signatur: Br. Korr. 154, 374


Bruch, Max (1838-1920) [Verfasser],Rudorff, Ernst (1840-1916) [Adressat]

Liverpool, 30.01.1881. - 4 Seiten, Deutsch. - Brief

Inhaltsangabe: Transkription:Lieber Freund, Ich eile, Dir und Deiner l. Frau unsern aufrichtigen Dank für das schöne und in jedem Sinne werthvolle Geschenk zu sagen, welches seit ein paar Tagen in unserem Besitz ist und uns auf’s Höchste erfreut. Wir haben massenhaft Silber und anderes, werthvolles Zeug bekommen, - ich sehe aber bei dieser Gelegenheit wieder auf’s Neue, daß nur diejenigen Geschenke mich wahrhaft erfreuen, die dem Geist und dem Herzen etwas geben. Nun hängt in meinem Arbeitszimmer Schinkel’s herrliche Blüthe Griechenlands, vor Jahren auch von Dir gespendet, mit der Unterschrift: „Dithyrambische Tage der Freiheit“ (Salamis), in unserem Musikzimmer hängt Rietschel’s berühmtes und nie genug zu preisendes Kunstwerk – beides wird man nicht müde, anzuschaun und mit wahrhaft geistigem Genuß immer wieder zu studiren. Du hättest nicht wirksamer dafür sorgen können, daß Dein Andenken bei uns stets lebendig bleibt! Also nochmals vielen herzlichen Dank, auch im Namen meiner l. Frau. –Wenn Du Zeit hast, so sage mir doch ein Wort über den jetzigen Stand der unseligen Joachim-Simrock’schen Affaire – ganz confidentiell. Man schreibt uns neuerdings aus Berlin, J. habe die Klage gegen seine Frau anhängig gemacht; ich mag und kann das aber nicht glauben! Daß hingegen, nachdem die Dinge einmal so weit gediehen sind, eine factische (warum auch nicht gesetzliche) Trennung der Ehegatten erfolgen werde, isst mir kaum noch zweifelhaft, nach allem, was ich von sehr nahe betheiligten Seiten in B. gehört habe. Meine aufrichtige Ueberzeugung ist, daß Joachim viel zu weit gegangen ist in seinem Mißtrauen – daß man aber auf der anderen Seite leider sehr unvorsichtig gewesen ist. - Es sind traurige und entsetzliche Dinge! - Mit herzlichen Grüßen von Haus zu Haus Stets Dein alter M. Bruch

Bemerkung: Max Bruch

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Max-Bruch-Archiv / Korrespondenz

DE-611-HS-4308175, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-4308175

Erfassung: 10. Dezember 2025 ; Modifikation: 10. Dezember 2025 ; Synchronisierungsdatum: 2025-12-10T14:06:59+01:00