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Brief an Fratres dilecti et observandi [Bernenses] / von Rodolphus Gwaltherus ex symmystarum sententia et voluntate Zofingen SB Einzeldokumente Stadtbibliothek ZofingenSignatur: StBZ Pa 14:1,35 (43)

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Brief an Fratres dilecti et observandi [Bernenses] / von Rodolphus Gwaltherus ex symmystarum sententia et voluntate Zofingen SB ; Einzeldokumente Stadtbibliothek Zofingen

Signatur: StBZ Pa 14:1,35 (43)


Gwalther, Rudolf (1519-1586) [Verfasser],Pfarrer von Bern [Adressat]

Zürich , 19 Octobris. Anno nati Christi 1577. - 1 Bl., 33 x 23,7 cm, Lateinisch. - Autograf, Handschrift, Briefsammlung

Inhaltsangabe: Gwalther richtet sich namens des Zürcher Kollegiums an die Berner Pfarrer. Sie haben seinen Brief über die verfolgten Kollegen in der Pfalz erhalten. Weil diese ihre Stellen verloren haben, sind sie in materieller Not, wie sie auch dem mitgesandten Brief der Synode von Neustadt entnehmen können. Der Zürcher Rat will sie unterstützen und hat eine Sammlung veranlasst. Petrus Dathenus hat überraschend die Akten der Synode von Frankfurt vom September geschickt. [Pfalzgraf] Johann Kasimir hatte zwar dem Zürcher Rat geschrieben, und dieser hatte mit den Bernern Kontakt aufgenommen. Beza hatte aber berichtet, gemäss [Peter] Beuterich sei das Frankfurter Treffen abgesagt worden, und die gegnerischen Fürsten hätten den Plan ihres Magdeburger Synkretismus vertagt. Man befürchtet, die Königin von England könnte verstimmt sein, weil man ihre Leute ohne sie zu konsultieren eingeladen habe. Das ist unwahrscheinlich, weil der englische Gesandte Graf [Philip] Sidney ("Sedneius") der Erfinder des Plans war. Auf Anmahnen von Dathenus senden die Zürcher die Akten der Synode mit der Aufforderung des englischen Gesandten und der Kurfürsten von Sachsen und Brandenburg nach Bern. Johann Kasimir hat den Zürcher Rat ersucht, sich den dortigen Kirchen anzuschliessen. Die Akten haben die Zürcher auch nach Schaffhausen gesandt. Anstifter der ganzen Umtriebe ist Jacob Andreae. Allenthalben werden die Pfarrer dazu genötigt, die Konkordienformel zu unterzeichnen, die er mit [Nikolaus] Selnecker, [David] Chytraeus, [Martin] Chemnitz und weiteren produziert hat. Als Beilage sendet Gwalther das Schreiben der Versammlung in Bergen an den Kurfürsten [August] von Sachsen; er hat es vom Grafen Wittgenstein erhalten. Die Sache wird zwar keinen Erfolg haben, aber sie vermehrt die Probleme der ohnehin schwierigen Zeit. In Bern grassiert dem Vernehmen nach die Pest; Gwalther übermittelt das Mitgefühl der Zürcher.

Pfarrer von Zürich [Beiträger]

https://swisscollections.ch/Record/991170477815205501 (Katalogeintrag in swisscollections)http://dx.doi.org/10.7891/e-manuscripta-114254 (Online via e-manuscripta)

Bemerkung: Ursprünglich Doppelbl. (33 x 22 cm); durch Beschneidung Verlust der Adresse Inhaltsangaben unter dem Brieftext von späterer Hand. S. 1: Auctores formulae Concordiae hic notati. Jac. Andreae (Schmidlin), Selneccerus, Chytraeus, Chemnitius et alii duo. S. 2: Collecta pro fratribus e Palatinatu eiectis. Conventus Francofurdanus a Principe Joh. Casimiro indictus. Pestis tum grassabatur.

Pfad: Einzeldokumente Stadtbibliothek Zofingen

CH-002121-2-991170477815205501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170477815205501

Modifikation: 09.08.2023