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Brief an Augustinus Blarerus / von Albertus Bl[arerus] St. Gallen KB Vadiana Vadianische BriefsammlungSignatur: VadSlg Ms 39:123

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Brief an Augustinus Blarerus / von Albertus Bl[arerus] St. Gallen KB Vadiana ; Vadianische Briefsammlung

Signatur: VadSlg Ms 39:123


Sankt Gallen , 8. Novembris Anno [15]81.. - 1 Doppelbl., 2 S. beschrieben, 29 x 19 cm, Lateinisch. - Autograf, Handschrift, Briefsammlung

Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal.

Inhaltsangabe: Albert dankt für Augustins grosszügige Geschenke. In der kurzen Zeit kann er ihm als Gegengabe nur einen Glarner Käse ("caseus Glareanus"), etwas Wein, St. Galler Brot ("panis nostras") und 4 Pfund Fleisch in einer Fetthülle schicken. Wenn der Wein schmeckt, wird er später ein Fass davon schicken. Augustin möge seiner Gesundheit Sorge tragen. Das Blutspucken ist ein schlimmes Symptom; Albert überlegt sich, welches Medikament zu Augustins Konstitution passt. Er soll nicht fasten, sondern öfters ein wenig Nahrung zu sich nehmen. Auch Ehrenpreis ("Veronica herba"; "Ehrenbreyss") wird empfohlen, als Pulver oder in Wein mazeriert, ebenso Rosenzucker ("saccharum rosatum") in jeder Darreichungsform und Benediktenkraut ("carduus benedictus"). Ferner könnte er Benediktenkraut, Wermut ("apsinthium") und Ehrenpreis in einem Fässchen Wein ansetzen, allenfalls zusammen mit 1 oder 1½ Pfund Guajakholz ("segmenta ligni gaiaci"), und dieses als Trank einnehmen. Augustins Briefe muss Albert nochmals in Ruhe lesen. Seine Ratschläge kann er annehmen; auch was er in Bezug auf Alberts Ehefrau schreibt, lehnt er nicht ab. Als am Vortag Augustins Diener kam, hatte Albert leider schon die Witwe des Konstanzers Ulrich Hochreutiner ("Ulricus Hochrutnerus"), für deren Tochter der Vater [Thomas Blarer] als Taufpate fungiert hatte, zum Essen eingeladen, da diese des Vaters wegen näheren Kontakt aufnehmen möchte. Segenswünsche. Bestellt Grüsse an die Familie in Griesenberg. - PS: Albert sendet wie gewünscht die Briefe Gwalthers und des Bruders Thomas zurück. Gwalther hat ihm selbst vor drei Tagen wegen der 100 Gulden ("floreni") geschrieben [vgl. VadSlg Ms 39:122], deren Zahlung Albert [Hans] Liner auf den 11. November ("ad festum Martini") versprochen hat. Gwalther konnte ihm nicht helfen, er wird also auf jede andere Weise versuchen, seine Kreditgeber zu befriedigen. - Nachschrift von Augustin (Auszug aus einem beigelegten Blatt): [Augustin] soll den Gevatter ("compater") Jakob Keller ("Cellarius") auffordern, ihm bei der Beschaffung von Geld zu helfen. Er soll den 60 Gulden, die er der Ehefrau von [Maximilian] Seemann ("Semannus") auszahlte, bis Weihnachten 40 Gulden zufügen, so dass er ihm 100 schuldet. Er soll bald schreiben, damit Albert weiss, womit er rechnen kann.

https://swisscollections.ch/Record/991170483664305501 (Katalogeintrag in swisscollections)https://han.stadtarchiv.ch/inhalt/VadSlg_Ms_39_123.pdf (Digitalisat)

Bemerkung: Adressat: Domino Augustino Blarero, parocho Lutmercensi, fratri suo germano. Absender: T[uus] ex animo germanus fr[ater] Albertus Bl[arerus] Eingangsvermerk von Augustin Blarer: 8° 9bris (Novembris) [15]81 per famulum Siegelspur

Pfad: Vadianische Briefsammlung / Vadianische Briefsammlung, Bd. 10

[Epistolae Tom. X:123 (Frühere Signatur)]

CH-002121-2-991170483664305501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170483664305501

Modifikation: 09.08.2023