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Hieronymus-BriefeNiedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek GöttingenHandschriftenSignatur: 8 Cod. Ms. theol. 82

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Hieronymus-BriefeNiedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen ; Handschriften

Signatur: 8 Cod. Ms. theol. 82


südböhmisch-bairischer Raum, 1400 [ca.]. - Ms.; I, 156, II Bl. (15-15,3 × 10,5-11 cm; geb.), Deutsch. - Werk, Biografie

Benutzbar.

Inhaltsangabe: Ir-Iv modernes Vorsatzbl.: leer, abgesehen von einer knappen Inhaltsangabe und einem Literaturverweis (Hand des 18. oder beginnenden 19. Jhs.).1r–156r Johannes von Neumarkt: Hieronymus-Briefe (dt.). 'Der durchleuchtigisten furstynne vnd vrawen vrawen Elizabeth Margrafynne czu Merhern meiner gnedigen vrawen Enpiet ich Johannes von gotis gnaden Bischoff zu Olomuncz des Römischen keisers Canczeler mein demutiges gebete in dem namen des almechtigen gotis. …' — '… in creften, in gnaden vnd in eren vnsirs herren Jehsu Christi der mit dem almechtigen seinem vater vnd mit dem heiligen geiste ein warhaftiger herre vnd got ist ewiclichen. Amen.' "Alhie hat ende Jeronimus ein auserweltis gutis puch". 156v leer.Bei dem Text handelt es sich um die deutsche Fassung der Hieronymus-Briefe, die Johann von Neumarkt wohl kurz nach 1370/71 für die Markgräfin Elisabeth von Mähren anfertigte.IIr-IIv Nachsatzbl. (mittelalterlich): leer, abgesehen von zwei Besitzvermerken auf IIr (1.: am oberen Seitenrand der Eintrag 'disz buch gehort ... broder christman ...' 2.: darunter auf der Seitenmitte in kleiner, feiner Schrift der Eintrag 'Lorsbach') und Federproben (?) auf IIv.IIIr-IIIv Nachsatzbl. (modern bzw. 18. oder 19. Jh.): IIIr leer; auf IIIv von G. W. Lorsbach eingetragen genealogische Notizen betreffend die Markgrafen von Mähren bzw. die Markgräfin Elisabeth von Mähren, der die deutsche Fassung der 'Hieronymus-Briefe' gewidmet ist; zudem Literaturhinweise zur Geschichte von Olmütz, wo Johannes von Neumarkt Bischof war (weitere entsprechende Literaturverweise von Lorsbach auf dem HS).

Literaturhinweise: Die Handschriften in Göttingen, Bd. 2: Universitäts-Bibliothek: Geschichte, Karten, Naturwissenschaften, Theologie, Handschriften aus Lüneburg, beschrieben von W. Meyer, Berlin 1893 (Verzeichniss der Handschriften im Preussischen Staate, Abt. 1: Hannover, Bd. 1: Die Handschriften in Göttingen, Teil 2), S. 335-336

Editionshinweise: (nach einer Pariser Handschrift, aber unter Berücksichtigung des Göttinger Codex in den Lesarten): Klapper, Schriften, S. 6-512.

https://diglib.hab.de/?db=mss&list=ms&id=goe-sub-theol-82&catalog=Wolfinger (Handschriftendatenbank der HAB Wolfenbüttel)http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?DE-611-HS-3754005 (Digitalisat)

Bemerkung: Lagenstruktur: neben einem Vorsatzbl. (Papier; modern) und zwei Nachsatzbl. (eines alt, Pergament; das andere Papier, modern) besteht die Handschrift aus folgenden Lagen: V (10). 2 IV (26). 11 V (136). IV (144). VI (156); am Lagenende unten mittig regelmäßig Kustoden in römischen Zahlzeichen; bei der ursprünglichen, mittelalterlichen Bindung waren die letzten Lagen zuerst offenbar in verkehrter Reihenfolge eingebunden, wie Einträge am Ende und/oder Beginn mehrerer Lagen zeigen (auf 126v unten der Verweis: 'Tcelle acht blader vort an so fyndestu dyt exempel all/ want hyr dat boeck versat is mytten bynden'; auf 136v unten der Vermerk: 'Tcelle XV [darüber nachgetragen XVIII] blader weder to ruche so fynstu dit exempel van jongem monch vort virt'; auf 144v unten findet sich der Eintrag: 'Tcelle noch X blader wort ant so fynstu wat hyr an hort'; auf 126v und 136v sind auch Reclamanten nachgetragen, um in der verbundenen Handschrift das Auffinden des eigentlich folgenden Textes zu erleichtern; auf 126v ist überdies ein Kreuz als Verweiszeichen eingefügt, das am Beginn der entsprechenden Lage gleichfalls wiederkehrt; auf 145r über der ersten Zeile eingefügt zudem der Hinweis: 'dit hort in dat exempel van cardinal andres/ X blader to ruc … getalt dar … men dat …'). In der ursprünglichen Bindung dürfte die Abfolge der Lagen also fälschlicherweise folgende gewesen sein: XIII, XV, XIV, XVI;Seiteneinrichtung: Schriftraum: 10,8-11,8 × 7-8 cm, einspaltig, 23-31 Zeilen;Hände: Haupttext regelmäßig und relativ großzügig geschrieben, nur wenige Korrekturen; wohl alles von einer Hand (jüngere gotische Buchkursive) außer 118v-120v und 140v-141r, wo der Text nicht nur in anderer, deutlich flüchtigerer Schrift sondern auch in abweichender Schreibsprache (Nordböhmisch/Thüringisch) notiert ist; die Oberlängen in der jeweils ersten Zeile einer Seite sind stärker ausgebildet (bisweilen auch mit Zierelementen versehen, siehe etwa 57r); auf 56v am Seitenrand lateinisches Bibelzitat zum deutschen Text wohl von der Haupthand ergänzt ('Nunc dimittis. Lc 2,29'), zudem auf 71r-v und IIIv spätere Einträge und Federproben; auf 71r-72r außerdem Unterstreichungen (von derselben späteren Hand, die auf 71r auch einen Nota-Bene-Vermerk eingetragen hat?); in den Rubriken Kapitelzählung in römischen Zahlzeichen (vielfach jedoch fehlerhaft).ausführliche und aktuelle Beschreibung nur in der Handschriftendatenbank der HAB Wolfenbüttel  (zwecks Onlinestellung wurden die wesentlichen Angaben im Juli 2021 übernommen)  

Illustrationen: Durchgehend rubriziert (wohl von derselben Hand, die auch den Haupttext schrieb; vgl. etwa 67v-68r oder 83r); rote und blaue Initialen bzw. Lombarden zu Beginn der einzelnen Kapitel (zumeist zweizeilig); am Beginn des Textes (sowohl der Widmung auf 1r als auch der Brieftexte auf 1v) vierzeilige blaue Initialen mit reichem Fleuronnée und Fleuronnéeleiste in Rot, die drei Viertel der Seitenhöhe umfasst; zu Beginn der Unterabschnitte auf 68r, 82r und 83r gleichfalls vierzeilige blaue Initialen, teilweise mit Ansätzen zu einfachem Dekor, aber ohne Fleuronnée.Material: PergamentEinbandbeschreibung: Heller, melierter Pappeinband des 18. oder 19. Jhs. (vermutlich wurde die Reihenfolge der Lagen im Zuge dieser Neubindung des 18. oder 19. Jhs. korrigiert); an den Ecken und am Rücken mit braunem Leder verstärkt, der Rücken aktuell jedoch zum Teil abgefallen (darauf Goldprägung mit Muster und Titel, der aufgrund von Schäden am Leder unleserlich ist; auf dem HS eingeklebt ein Blatt mit prosopographischen Notizen und handschriftlichen Literaturverweisen des G. W. Lorsbach, betreffend Johannes von Neumarkt.Erhaltungszustand: Das Pergament ist vielfach fleckig bzw. verschmutzt, an einigen Stellen zudem stark gewellt; insbesondere auf diesen Bl., aber auch auf anderen, ist die Schrift teilweise erheblich beschädigt.

Erwerbungsgeschichte:Provenienz:Die Schreibsprache der Haupthand legt eine Herkunft aus dem südböhmisch-bayrischen Raum nahe; offenbar bereits von anderer Hand wurde auf IIr (wohl dem mittelalterlichen Nachsatzbl.) der Besitzvermerk 'disz buch gehort ... broder christman ...' eingetragen; der darin genannte Christman ist nicht identifizierbar, doch spricht die Bezeichnung als 'broder' für seine Zugehörigkeit zu einer geistlichen Institution bzw. einer Ordensgemeinschaft; die Nachträge, mit denen in den damals noch falsch eingebundenen Lagen der Handschrift auf die eigentlich im Text folgenden Stellen verwiesen wurde, können aufgrund der Schreibsprache als Hinweis darauf verstanden werden, dass die Handschrift noch im Spätmittelalter in den moselfränkisch-ripuarischen (Sprach-)Raum gelangte; aus unbekanntem Vorbesitz gelangte die Handschrift schließlich an Georg Wilhelm Lorsbach (1752-1816); aus seinem Nachlass wurde die Handschrift wurde am 12. Mai 1817 auf der entsprechenden Bibliotheks-Auktion in Jena für die UB Göttingen erworben.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Handschriften / Theologie / Patres Graeci

[Cod. Ms. theol. 82 (Frühere Signatur), 8 Theol. 82 (Frühere Signatur), Theol. 82 (Frühere Signatur)]

DE-611-HS-3754005, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3754005

Erfassung: 23. August 2021 ; Modifikation: 14. Dezember 2021 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T14:25:45+01:00