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Geomantische Sammelhandschrift Geomantie. [Bl. 1r-2r] 'Von rechten'. [Bl. 2r-11v] Geomantie 'Irdische Kunst'. [Bl. 12r-122v] 'Sandkunst der 16 Richter' (dt.; Versversion). [Bl. 123v-134r] Krankenprognostik. [Bl. 134r-135v] Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek GöttingenHandschriftenSignatur: 2 Cod. Ms. philos. 47

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Geomantische SammelhandschriftNiedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen ; Handschriften

Signatur: 2 Cod. Ms. philos. 47


Geomantie. [Bl. 1r-2r]. 'Von rechten'. [Bl. 2r-11v]. Geomantie 'Irdische Kunst'. [Bl. 12r-122v]. 'Sandkunst der 16 Richter' (dt.; Versversion). [Bl. 123v-134r]. Krankenprognostik. [Bl. 134r-135v]

Unbekannt [Verfasser]

Ostschwaben / Nordbayern / (Augsburg oder Umfeld ?), 1470 [ca.]. - Ms.; I, 134, I Bll. (29,6 × 20,4-20,5 cm; geb.), Deutsch [Oberschwäbischer bzw. nordbairischer Sprachraum.]. - Verschiedenes, Sammelwerk

Benutzbar.

Inhaltsangabe: Inhaltlich scheint der Band als breite Einführung in die Theorie und Praxis der Geomantik gedacht gewesen und entsprechend zusammengestellt worden zu sein.1r-2r Geomantie.2r-11v 'Von rechten'.11v Wetterprognostik (Nachtrag). Regeln zur Wetterprognostik nach den Planeten zu Neumond; von jener Hand auf freiem Platz geschrieben, die auch den Text auf 123r (und wohl auch auf 133r-135r) nachtrug.12r-122v Geomantie 'Irdische Kunst'. Wenigstens zum Teil stellt der Text dieses Abschnitt eine Übersetzung von Wilhelm von Moerbekes 'De arte et scientia geomantiae' dar.123r Nachtrag. Von derselben Hand geschrieben wie der Nachtrag zur Wetterprognostik auf 11; wenigstens der erste Abschnitt dieses Textes ist Teil eines an anderer Stelle parallel überlieferten, größeren geomantischen Textes.123v-134r 'Sandkunst der 16 Richter' (dt.; Versversion).134r-135v Krankenprognostik.

Literaturhinweise: Die Handschriften in Göttingen, Bd. 1: Universitäts-Bibliothek: Philologie, Literärgeschichte, Philosophie, Jurisprudenz, beschrieben von W. Meyer, Berlin 1893 (Verzeichniss der Handschriften im Preussischen Staate, Abt. 1: Hannover, Bd. 1: Die Handschriften in Göttingen, Teil 2), S. 150-151.

http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?DE-611-HS-3800088 (Digitalisat)

Bemerkung: Lagen: Die Handschrift besteht neben einem neuen Vor- und Nachsatzbl. durchwegs aus Sexternionen; Störungen nur am Anfang und Ende des Bandes: IV (8). VI+2 (22). 8 (VI) 119!). VI+4 (135). Die beiden Bll., die bei der zweiten Lage aktuell angeklebt und überzählig sind, bildeten ursprünglich wohl die letzten beiden Bll. der ersten Lage (die dazugehörigen zwei Bll. zu Beginn der Lage gingen offenbar verloren; vermutlich bildeten sie den Vorsatz- bzw. auch das Spiegelbl.); die vier Einzelbll., die am Ende der letzten Lage angeklebt sind, dürften den Rest der letzten Lage darstellen. Vermutlich fehlen am Ende der Handschrift jedoch sonst keine Teile. Das macht nicht zuletzt der Umstand wahrscheinlich, dass die letzten drei Seiten ursprünglich leer waren (134v-135v); erst nachträglich wurden zwei von ihnen beschrieben, die letzte ist noch immer leer (135v). Mittelalterliche Foliierung in roter Tinte und arabischen Ziffern, reichend von Bl. 1-122 (springt von 106 auf 108); daran anschließend auf Bl. 123-135 ergänzt moderne Bleistiftfoliierung (123-135).Schriftraum: 20,5-22 × 11,5-12,5 cm; einspaltig (außer Tabelle auf 123v-124r), 33-39 Zeilen. Hände: Gesamter Haupttext regelmäßig und großzügig bzw. mit relativ weiten Zeilenabständen und breiten Seitenrändern von einer Hand geschrieben. Wohl nur eine Nachtragshand. Hand 1: Von ihr stammt der Hauptteil des Textes (Ir-150r); geübte Bastarda. Hand 2: Sie schrieb die Nachträge auf 11v, 123r und wohl auch jene auf 133r-135r. Letztere unterscheiden sich zwar in ihrem Gesamteindruck etwas, doch dürfte das auf eine andere Feder und Schreibphase zurückzuführen sein. In Details der Buchstaben wie der Orthographie stimmen diese Teile nämlich weitgehend überein; die Bastarda ist weniger rund und wirkt unsicherer als jene der Haupthand.ausführliche und aktuelle Beschreibung nur in der Handschriftendatenbank der HAB Wolfenbüttel  (zwecks Onlinestellung wurden die wesentlichen Angaben im Dezember 2021 übernommen)    

Illustrationen: Zwar nicht pretiös, aber sorgfältig geschriebener und ausgestatteter Band mit relativ breiten Abständen zwischen den Textblöcken und breiten Seitenrändern. Die Oberlängen einzelner Buchstaben in der ersten Zeile bisweilen vergrößert und/oder mit roter Tinte gestaltet; ebenso Unterlängen in letzter Zeile; Haupttext durchgehend rubriziert. Schlichte Lombarden und Initialen in Rot; mit Ansätzen von floralen Zierelementen oder Fleuronnèe; mehrfach auch Cadellen oder cadellenartige Elemente. Geomantische Figuren (der Punktierkunst) in Rot oder Rot/Schwarz; zudem auf 123v-124r, von der Haupthand der Handschrift erstellte Tabelle(n) zur 'Sandkunst der 16 Richter' in schwarzer und roter Tinte; auf 135r von zweiter Hand Tabelle zur Krankenprognostik in schwarzer Tinte.Material: PapierEinbandbeschreibung: Beiges Kiebitzpapier über Pappdeckeln (18. Jh.?); Buchrücken aus weißem Pergament; die Deckel an den Ecken verstärkt mit Pergament.Wasserzeichen: Ochsenkopf, Blüte, Wappen, 'A'.

Erwerbungsgeschichte:Provenienz:Der genaue Entstehungskontext des Bandes sind unbekannt. Seine Gestaltung spricht jedoch für einen geübten Schreiber und die nachweisbaren Wasserzeichen verweisen deutlich auf die Zeit um 1470. Er gehört damit zu einer Gruppe von geomantischen Texten bzw. Handschriften, die in den 1460/70er Jahren entstanden - insbesondere im schwäbischen und ostfränkischen Raum (s. zur Parallelüberlieferung der enthaltenen Texte). Auch von seiner Schreibsprache, die auf die Grenze zwischen dem oberschwäbischen und nordbairischen Sprachraum hinweist, fügt er sich gut in diese Gruppe. Die Hs. lässt sich erst wieder in der Bibliothek des Juristen und Historikers Georg Christian Gebauer nachweisen. Nach seinem Tod erwarb die Bibliothek der Georgia Augusta die Hs.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Handschriften / Philosophie / Mathematik und Astronomie

[Cod. Ms. philos. 47 (Frühere Signatur), 2 Philos. 47 (Frühere Signatur), Philos. 47 (Frühere Signatur)]

DE-611-HS-3800088, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3800088

Erfassung: 10. Dezember 2021 ; Modifikation: 15. Dezember 2021 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T14:25:43+01:00