Detailinformationen
Krüger, Gerda (1900-1979)
Krüger, Gerda (1900-1979) (03.06.1900, Hannover – 24.05.1979, Starnberg)
Bibliothekarin, Bibliotheksrätin, Dr. phil.; Dr. jur., Historikerin, Juristin, Klassische Philologin, Orientalistin, Rechtsanwältin
Persistenter Link Kalliope: http://kalliope-verbund.info/gnd/1034928325 GND-ID: http://d-nb.info/gnd/1034928325 , 22.05.2013, Letzte Änderung: 04.06.2024 Szabó (2000), S. 126-146, 595-596 ; Wegeler (1996), S. 237-240
Biographische Hinweise:
Tochter eines Oberpostsekretärs; Schulbesuch in Braunschweig, Hildesheim, Wernigerode, Blankenburg und Celle; 1919 Abitur am Städtischen Realgymnasium Hannover; Studium der kath. Theologie, Rechtswissenschaft, Philosophie, Geschichte, orientalischer Sprachen (Assyriologie, Ägyptologie, Hebräisch. Syrisch, Arabisch, Türkisch) in Münster, München und Berlin; 1923 Promotion in Münster ("Der münsterische Archidiakonat Friesland in seinem Ursprung und seiner rechtsgeschichtlichen Entwicklung bis zum Ausgang des Mittelalters"); 1925 erstes Staatsexamen für das Lehramt an höheren Schulen; 1928 bibliothekarische Fachprüfung; 1926-1935 Tätigkeit als Bibliothekarin in Marburg, Münster und Königsberg, zuletzt als Bibliotheksrätin an der Universitätsbibliothek Göttingen (als Nachfolgerin des entlassenen Honorarprofessors Alfred Hessel); 1934 erste juristische Staatsprüfung; 1937 Einreichung ihrer Habilitationsschrift "Die Rechtsstellung der vorkonstantinischen Kirchen" (ersch. Stuttgart 1935) an der Univ. Göttingen; Habilitationskolloquium am 23.11.1938, "bei dem u.a. Ulrich Karstedt als der zuständige Fachmann und Althistoriker die Rolle übernahm, die Prüfung so zu gestalten, daß Frau Krüger keine Chance hatte, sie zu bestehen" (Wegeler 1996, S. 238); erzwungene Rücknahme ihres Antrags auf Habilitation: "Eine Venia legendi hätte Krüger ohnehin nicht erhalten, denn die Habilitation von Frauen war generell unerwünscht" (Wegeler 1996, S. 239); "Ihre Forschungen auf den Gebieten des Kirchenrechts, des Frühchristentums und des Judentums waren nach Ansicht der Nationalsozialisten bedenklich" (Szabó 2000, S. 134); 1939 Promotion zur Dr. jur.; bis 1940 Bibliotheksrätin an der Universitätsbibliothek Göttingen, danach Zwangspensionierung; anschließend in München juristische Hilfsarbeiterin bei einem Rechtsanwalt; 1944 zweite juristische Staatsprüfung; 1945 Antrag auf nachträgliche Anerkennung des Habilitationsverfahrens; 1946 Verleihung des Titels Dr. phil. habil., jedoch erneute Verweigerung der Venia legendi (erneut bewirkt von Prof. Ulrich Karstedt); seit 1948 zugelassene Rechtsanwältin in München; 1952 stellte sie einen Wiedergutmachungsantrag, der zunächst abgelehnt wurde; erst das OVG Lüneburg urteilte 1962 zu ihren Gunsten und rehabilitierte sie