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Brief an Oscar Cullmann / von Pierre Benoit Basel UB Nachlass Oscar Cullmann (1902-1999)Signatur: UBH NL 353 : A:V:c:16:10

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Brief an Oscar Cullmann / von Pierre Benoit Basel UB ; Nachlass Oscar Cullmann (1902-1999)

Signatur: UBH NL 353 : A:V:c:16:10


Jerusalem , 30 août 1980. - 1 Bl., Französisch. - Briefsammlung

Es gelten die Benutzungsbestimmungen für den Sonderlesesaal

Inhaltsangabe: Benoit sagt zunächst, dass er mit OC völlig einig ist in seiner negativen Reaktion auf Hesburghs Plan einer Neuordnung [vgl. Signatur NL 353 : A:V:c:16:5]. Danach berichtet er über ein Treffen am 22. August mit [Theodore] Hesburgh, [David B.] Burrell, [Lane] Kilburn, Père Adalbert [Franquesa] und ihm selber. Dabei formulierte er seine Befürchtungen und Gegenvorschläge mit aller Deutlichkeit und fand Hesburgh durchaus bereit, ihn anzuhören. Dass das Institut von einer katholischen Universität ins Schlepptau genommen wird, unterstreicht nur die bisherige Kritik von Protestanten und Orthodoxen. Hesburgh wies als Antwort auf den "ökumenischen" Charakter seiner Universität hin und gab zu bedenken, dass [Henry] Chadwick, [Pierre] Duprey, [Yves] Congar und OC zugestimmt hätten, wenigstens als der am wenigsten schlechten Lösung. Benoit fragte, ob man sich nicht dem WCC anschliessen könne. Das habe er versucht und es sei abgelehnt worden, sagte Hesburgh. Benoit betonte immer wieder den Ursprungsgedanken des Instituts: mehrjährige Forschungsarbeit anerkannter Wissenschaftler über ein bestimmtes Thema – ein Gedanke, der wegen des Fehlens eines entsprechenden Rektorats nie zum Zuge kam. Es wurde zugegeben, dass die Anfänge wenig glücklich waren, aber Benoits Kritik ging tiefer: die Bürde eines zu grossen, zu reich ausgestatteten Gebäudes zwingt zur Aufnahme wenig geeigneter Gäste. Könnte das allzu schöne Gebäude nicht verkauft werden und das Institut sich mit etwas Bescheidenerem begnügen? Er könne sich schon denken, dass ein Projekt wie die Erforschung des Christentums im Heiligen Land das Institut beleben könnte, aber das dürfe nicht auf Kosten der eigentlichen thematischen Tiefenarbeit auf hohem Niveau geschehen, die dem Institut das spezifische Gesicht geben sollte. Als er auf seinen Vorschlag, beginnende Ruheständler zu berufen, zurück kam, war Hesburgh ganz dafür, wollte aber konkrete Namen hören. Benoit wiederholte auch immer wieder, dass das Institut einen "brain trust" brauche. Er glaubt, dass Hesburgh das verstehe. (KF, 2012)

https://swisscollections.ch/Record/991170456712305501 (Katalogeintrag in swisscollections)

Bemerkung: Briefkopf: École biblique et archéologique française, Jérusalem

Akzession: Eigentümer: Fondation de France, Paris

Pfad: Nachlass Oscar Cullmann (1902-1999) / Lebensdokumente / Ökumenische Aktivitäten / Ökumenisches Institut Tantur / Unterlagen 1980

CH-002121-2-991170456712305501, http://kalliope-verbund.info/CH-002121-2-991170456712305501

Modifikation: 09.08.2023