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Goldene BulleNiedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek GöttingenHandschriftenSignatur: 2 Cod. Ms. jurid. 213

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Goldene BulleNiedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen ; Handschriften

Signatur: 2 Cod. Ms. jurid. 213


Hagenau ?, 1419. - Ms.; II, 27, II Bl. (25 × 18,3 cm; geb.), Deutsch. - Verschiedenes

Benutzbar.

Inhaltsangabe: 1r Vermerke : am oberen Seitenrand der älteste Bibliotheksstempel der Georgia Augusta; mittig am unteren Seitenrand die Zahl 44 vermerkt (Bedeutung an dieser Stelle unklar).1r–24r Karl IV.: Die Goldene Bulle (dt. Übersetzung). "In dem namen der heiligen vndeilsamen der miltekeit seleklich amen amen." 'Karle der vierde mit gunst götlicher miltekeit Römischer keiser alle zit merer vnd kunig zu Behim des dinges zu ewigen gedencken. …' — '… oder in zu fügen in iren eigen husern zuhtmeister lere vnd kinde mitte gesellen die ouch dar ynne verstendig sint mit der wandele vnd lere su mittenander mugent in den zungen vnder wiset werdent. amen, amen, amen. Dis bůch wart geschriben an sante Marckus tage in dem iore do man zalte von gottes geburte viertzehen hundert vnd XVIIII jare. Wer dis bůch wider vindet der sol es Herman Reisser wider geben oder sinen erben durch got vnd durch des rehten willen.' Unter dem Kolophon ist von neuzeitlicher Hand noch einmal das Jahr der Entstehung notiert, gefolgt von einem Handzeichen desselben Schreibers (siehe dazu zur Provenienz).24v-27v leer.

Reisser, Hermann [Vorbesitzer]

Literaturhinweise: Die Handschriften in Göttingen, Bd. 1: Universitäts-Bibliothek: Philologie, Literärgeschichte, Philosophie, Jurisprudenz, beschrieben von W. Meyer, Berlin 1893 (Verzeichniss der Handschriften im Preussischen Staate, Abt. 1: Hannover, Bd. 1: Die Handschriften in Göttingen, Teil 2), S. 367-368

Editionshinweise: Fritz, Die Goldene Bulle (lat. Text)

https://diglib.hab.de/?db=mss&list=ms&id=goe-sub-jurid-213&catalog=Wolfinger (Handschriftendatenbank der HAB Wolfenbüttel)http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?PPN1066647852 (Digitalisat)

Bemerkung: Seitennummerierung: Bleistiftfoliierung modern: 1-27;Lagenstruktur: Lagen: VIII (16). VI-1 (27); am Ende der zweiten Lage bzw. des Sexternio ist ein wohl leeres Blatt weggeschnitten; bei der Neubindung im 18. Jh. (s. zum Einband) wurden je zwei neue Vorsatz- und Nachsatzbl. angefügt;Seiteneinrichtung: Schriftraum: 18,5-19 × 13,5-14,5 cm, zweispaltig, 23-35 Zeilen;Hände: gesamter Haupttext in jüngerer gotischer Buchkursive von ein oder zwei Händen geschrieben; verschiedentlich Streichungen und Korrekturen; zudem auf 8r und 12v Federproben; Abschnitt I: 1r–10v (sorgfältige jüngere gotische Buchkursive); Abschnitt II: 11r–24r (ebenfalls sorgfältige jüngere gotische Buchkursive, doch deutlich kleiner und mit leicht anderem Gesamteindruck als in Abschnitt I).ausführliche und aktuelle Beschreibung nur in der Handschriftendatenbank der HAB Wolfenbüttel  (zwecks Onlinestellung wurden die wesentlichen Angaben im Juli 2021 übernommen) 

Illustrationen: Durchgehend rubriziert; Kapitelüberschriften in Textualis und roter Tinte; einfache Lombarden bzw. Initialen in Rot; zudem speziell die jeweils ersten Buchstaben der einzelnen Spalten mit stark vergrößerten Oberlängen - teilweise mit cadellenartigen Verzierungen, mehrfach aber auch mit Ansätzen von schlichtem Fleuronnée oder mit einfachem - und bisweilen durchaus üppigem - Rankenwerk in Rot und Schwarz. Auf 1r am Beginn des Textes eine über sechs Zeilen reichende, von einem rot-schwarzen, rechteckigen Rahmen gefasste K-Initiale, die von drei menschlichen Gesichtern sowie einem Mensch-Tier-Mischwesen (mit rotem Schnabel oder feuerspeiend?) bewohnt ist. Da Letzteres genauso wie einer der drei Köpfe eine Kopfbedeckung trägt, die wohl als Judenhut zu verstehen ist, könnte es sich hier um antijüdische Bildpolemik handeln. Im Anschluss an das Textende der Goldenen Bulle auf 24r folgt auf derselben Seite ein Schreib- und Besitzvermerk von Hermann Reisser samt einer bildlichen Rahmung bzw. rot-schwarzen Federzeichnung in Form einer Kartusche oder Urkunde, an die unten mittels einer Schnur ein Wappenschild (wohl des Hermann Reisser) angehängt ist - gleichsam als (Wappen-)Siegel: Schild gespalten in Gold und Silber, aus Letzterem ein (Eichen?)Blatt oder Zweig in die goldene Wappenhälfte hineinwachsend (vielleicht als 'reis'/Zweig und damit als redendes Wappen H. Reissers zu verstehen?); auf dem unteren Rand bzw. der Plica der gezeichneten Urkunde zudem ein kleiner schwarzer Lindwurm mit roten Augen.Material: PapierEinbandbeschreibung: Pappeinband des 18. Jhs., auf dem Rücken und an den Ecken mit braunem Leder verstärkt; angefertigt, nachdem die Handschrift an die UB Göttingen gelangt und dort aus dem Verbund mit einem (oder zwei) Druck(en) herausgelöst worden war (d. h. frühestens 1771).Wasserzeichen: Ochsenkopf (WZIS DE3270-jurid213_27); Ochsenkopf (WZIS DE3270-jurid213_6).Erhaltungszustand: Der Buchblock der Handschrift wurde nachträglich offenbar deutlich beschnitten, möglicherweise bei der Vereinigung mit jenem Druck, mit dem er noch im 18. Jh. nachweislich zusammengebunden war.

Erwerbungsgeschichte:Provenienz:Laut dem Kolophon auf 24r wurde die Handschrift am St. Markus-Tag (25. April) 1419 vollendet und gehörte damals Hermann Reisser, der sehr gut auch ihr Schreiber gewesen sein könnte (bzw. zumindest der Schreiber von Abschnitt II); mit einiger Wahrscheinlichkeit handelt es sich bei ihm um einen Mann, der wenigstens von 1421 bis 1431 als Schöffe in der elsässischen Stadt Hagenau nachweisbar ist; im 18. Jh. gelangte die Hs. auf unbekanntem Weg in die Bibliothek des Arztes und Polyhistors Gottfried Thomasius von Troschenreuth und Wiedersberg (1660-1746); aus dessen Bibliothek bzw. Nachlass wurde sie 1771 von der UB der Georgia Augusta angekauft - im Verbund mit zwei Drucken, von denen wenigstens einer mit der Handschrift zusammengebunden war.

Objekteigenschaften: Handschrift

Pfad: Handschriften / Jurisprudenz / Deutsches Reichsrecht

[Cod. Ms. jurid. 213 (Frühere Signatur), 2 Jurid. 213 (Frühere Signatur), Jurid. 213 (Frühere Signatur)]

DE-611-HS-3753306, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3753306

Erfassung: 20. August 2021 ; Modifikation: 23. August 2021 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T14:25:27+01:00