Detailinformationen
Bestand Müller, Friedrich von Goethe- und Schiller-Archiv / Klassik Stiftung Weimar Bestand Müller, Friedrich von
Bestand Müller, Friedrich von Goethe- und Schiller-Archiv / Klassik Stiftung Weimar ; Bestand Müller, Friedrich von
Müller, Friedrich von (1779-1849) [Bestandsbildner]
49 Archivkästen
Einleitung: Friedrich von Müller verfasste zahlreiche Gelegenheitsdichtungen und Gedenkreden, die ebenso wie Entwürfe zu seinen „Erinnerungen aus den Kriegszeiten von 1806 bis 1813“ sowie eine Reinschrift seiner „Unterhaltungen mit Goethe“ überliefert sind. Hinzu kommen die Tagebücher, die Müller von seinem 20. Lebensjahr an bis zu seinem Lebensende mit wenigen Lücken geführt hat, und seine große Korrespondenz mit annähernd 600 Personen. Zu Müllers Korrespondenzpartnern zählten neben vielen anderen bedeutenden Zeitgenossen der Staatsmann und politische Schriftsteller Hans Christoph von Gagern, Karl Ludwig von Knebel, Karl Friedrich Graf von Reinhard und der russische Dichter Wassili Shukowski.Etwa 60 Privatakten aus der amtlichen Tätigkeit Müllers gehören ebenso zum Nachlass wie die zahlreichen Schriftstücke, die im Zusammenhang mit seiner Beziehung zu Goethe stehen. Seit 1808 unterstützte Müller Goethe als Leiter des Weimarer Hoftheaters bei der Auswahl der Stücke im Hinblick auf politische Unbedenklichkeit und wurde zunehmend zum Gesprächspartner und gern gesehenem Gast im Hause des Dichters. Das große Vertrauen, das Goethe ihm entgegenbrachte, fand seinen Ausdruck nicht zuletzt darin, dass er den Kanzler als seinen Testamentsvollstrecker einsetzte. Die vielfältigen Aufgaben aus dieser Funktion lassen sich anhand der überlieferten Unterlagen nachvollziehen, unter denen die Akten zur Herausgabe von Goethes nachgelassenen Werken und zur Entstehung der zweibändigen Werkausgabe von 1836/37 sowie der vierzigbändigen Werkausgabe von 1840 für die Geschichte der Goethe-Editionen besonders aufschlussreich sind. In Müllers Sammlung zu Goethes Leben und Werk finden sich viele Abschriften aus Werken, Briefen und Tagebüchern Goethes. Darüber hinaus legte Müller eine umfangreiche Sammlung von Aufzeichnungen und Briefen berühmter Personen an, zu der auch eine Sammlung mit zeitgenössischen Gedichten gehört. Seine Verehrung für ihm nahestehende Personen und Mitglieder der Fürstenfamilie brachte Friedrich von Müller in eigenen Huldigungsgedichten zu festlichen Anlässen zum Ausdruck. Bei der Neubearbeitung des Nachlasses sind die Gedichte erstmals nach Adressaten geordnet worden. Die Zuordnung ergab, dass Müller Gedichte für etwa 60 Personen geschrieben hat, darunter zahlreiche Gedichte an seine „Muse“, die dreizehn Jahre jüngere Julie Gräfin von Egloffstein.Bei der Erschließung der Briefe von mehr als 570 Absendern an Friedrich von Müller konnten viele Briefschreiber neu bestimmt und fehlerhafte Zuweisungen berichtigt werden. Die meisten Briefe in größeren Konvoluten sind einzeln erfasst und verzeichnet.Die große Menge an Manuskripten, Briefen, Privatakten und Sammlungen Müllers wurde zum Kanzler von Müller-Archiv zusammengefasst. Aus den Unterlagen im Institutsarchiv des Goethe- und Schiller-Archivs (GSA 150/A 346) geht hervor, dass die Erbin des Nachlasses, Sophie von Müller geb. Gräfin Bothmer, im Namen ihrer Kinder, der Urenkel Friedrich von Müllers, im Juli 1886 beschloss, das gesamte Archiv des Kanzlers in die Obhut der Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach nach Weimar zu geben. Der Ankauf erfolgte zwei Jahre später für 9.000 Mark.Der Nachlass Friedrich von Müllers wurde zunächst im Großherzoglichen Staatsarchiv in Weimar aufbewahrt, wo der dortige Archivleiter und Archivrat Carl August Hugo Burkhardt ein fortlaufend von 1 bis 822 nummeriertes Verzeichnis anlegte, (siehe GSA 68/1044). Nach Vollendung des Archivgebäudes 1896 wurde der Nachlass ins Goethe- und Schiller-Archiv überführt.Das erste maschinenschriftliche Findbuch wurde 1960 von R. Hübner erstellt. 1975 wurden die Neuzugänge zum Bestand aus der Thüringischen Landesbibliothek eingearbeitet. Die umfassende Bearbeitung des Bestandes in der Archivdatenbank durch Silke Henke und Andrea Trommsdorf konnte 2020 mit der Neusignierung und Neuverpackung des gesamten Bestandes abgeschlossen werden. Marita Prell übernahm die redaktionelle Durchsicht der Neuverzeichnung des Bestandes.DE-2060-BE-68, http://kalliope-verbund.info/DE-2060-BE-68
Modifikation: 10. Mai 2005 ; Synchronisierungsdatum: 2022-05-04T17:48:56+01:00