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Cantionum Ecclesiasticus liber, Gothaer ChorbuchForschungsbibliothek GothaCantionum Ecclesiasticus liber, Gothaer ChorbuchSignatur: Chart. A 98

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Cantionum Ecclesiasticus liber, Gothaer ChorbuchForschungsbibliothek Gotha ; Cantionum Ecclesiasticus liber, Gothaer Chorbuch

Signatur: Chart. A 98


1545. - 1 Bd., III, 341 [= 338] Bl. (Bl. 75-77 fehlen (Foliierungsfehler). Bl. 29v-33r, 80v-90r, 151v-154r, 197v-202r, 331v-340r nur leere Notenlinien (Fünfliniensystem), teilw. mit Stimmenbez.); Noten; 41 x

Inhaltsangabe: Von Kurfürst Johann Friedrich I. von Sachsen, anlässlich der Weihe der neuen Kapelle im Schloß Hartenfels in Torgau am 17. Sonntag nach Trinitatis (5. Oktober) 1544 in Auftrag gegebenes und von Johann Walter zusammengestelltes Chorbuch zum Gebrauch in der Torgauer Schlosskapelle. Enthält Motetten (Bl. 1v-151r), deutsche Lieder (Bl. 154v-197r), Gesänge de tempore, Messen und Vespergesänge (Bl. 202v-341r), insgesamt 43 dt. und 72 lat. Gesänge: 2 Messen, ein Kyrie-Gloria, ein Kyrie, 7 Teile des Messpropriums, 2 Magnificate, ein Te Deum, einen Lobgesang, 7 Offizien, eine Prozessionshymne, 3 Passionen, 45 Motetten, einen Satz Responsionen, 3 lat./dt. Kirchenlieder, 40 dt. Kirchenlieder.Titel in der Vorlage: Hic Cantionum Ecclesiasticus liber, ab Illustrissimo principe Saxonum, sacriq[ue] Romani Imperij Electore, D. Ioanne Friderico, in huius arcis nouum sacellum comparatus est. Ab Ioanne Gewalthero earundem Ecclesiasticarum Cantionum moderatore conscriptus. Anno ab orbe redempto, millesimo, quingentesimo, quadragesimo quinto, mense Iulio. Si nescis Christum et uincis Ariona cantu: Debetur Musis: gloria nulla tuis. Omnis spiritus laudet Dominum

Literaturhinweise: Ernst Salomon Cyprian: De propagatione haeresium per cantilenas, [Coburg] 1708; Matthias Herrmann (Hg.): Johann Walter, Torgau und die evangelische Kirchenmusik (Sächsische Studien zur älteren Musikgeschichte 4), Altenburg 2013.

http://dtm.bbaw.de/HSA/gotha_700342050000.html (Beschreibung BBAdW)

Bemerkung: Alle Stimmen sind auf einer Doppelseite angeordnet (bei vierstimmigen Sätzen Discantus und Bassus auf verso, Altus und Tenor auf recto; bei mehrstimmigen Stücken Secundus Altus, Vagans etc. zwischen o.g. Stimmen). Unter der schwarzen und weißen Mensuralnotation steht der Text, bei Liedern die erste Strophe.Gleicher Schreiber wie Berlin 40013 und WeimarevKG Weimar B.Zustand nach Restaurierung 1955, Halbleder mit Kiebitzpapier, nur Rücken älter. - Titelblatt und Stimmenbez. mit roter Tinte geschrieben.Für die im Juli 1545 fertiggestellte Handschrift quittierte Walter am 5.11.1545 dem kursächsischen Kammerschreiber Christof Haynboll den Erhalt der Honorare in Höhe von 35 Gulden, 11 Groschen, 4 Pfennigen (vgl. ThHStA Weimar, EGA, Reg. Aa 2991, 18). Davon wurden Papier von Moritz Goltz in Wittenberg, Schreiberlohn, Holzdeckel und Leder für den Einband aus "reusisch leder" und Binderlohn bezahlt (vgl. ThHStA Weimar, EGA, Reg. Hh 1557, 470, No. 25b; Heidrich, 1998).

Angaben zur Herkunft:Johann Walter nahm die Handschrift während des Schmalkaldischen Kriegs in seine Obhut und überführte sie 1553 nach Jena (vgl. ThHStA Weimar, EGA, Reg. D 223, Bl. 152ff.). Dann gelangte sie in die Privatbibliothek Herzog Johann Friedrichs II. von Sachsen in der Festung Grimmenstein bei Gotha (verzeichnet in: ThHStA Weimar, EGA, Reg. A 7002, Bl. 5r). Die gesamte Bibliothek kam nach der Reichsexekution gegen den Herzog 1567 nach Weimar und 1574 in die Universitätsbibliothek Jena. Im Oktober 1590 wurde die Handschrift nach Coburg gebracht, denn Herzog Johann Casimir von Sachsen-Coburg, der ältere Sohn Johann Friedrichs II. von Sachsen, erhob Anspruch auf die Bibliothek seines Vaters. Herzog Albrecht II. von Sachsen-Coburg (1648-1699) schenkte dem Gymnasium Casimirianum in Coburg Teile seiner Bibliothek (Bibliotheca Albertina), einschließlich des Chorbuchs. Rektor des Gymnasiums war 1700-1713 Ernst Salomon Cyprian, der das Chorbuch 1713 im Auftrag Herzog Friedrichs II. von Sachsen-Gotha-Altenburg für Gotha zu erwerben suchte (vgl. StA Coburg, L Reg. Sonderlokat 587), mit der Begründung: "dazu wir die übrigen Stück hier haben". Bereits 1714 war es in Cyprians "Catalogus codicum manuscriptorum Bibliothecae Gothanae" verzeichnet.

[Alte Signatur: A 22 (Frühere Signatur)]

DE-611-BF-72426, http://kalliope-verbund.info/DE-611-BF-72426

Erfassung: 27. September 2010 ; Modifikation: 21. September 2023 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T17:48:00+01:00