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Nachlässe Johann Jacob Kneucker und Ferdinand HitzigUniversitätsbibliothek HeidelbergNachlässe Johann Jacob Kneucker und Ferdinand HitzigSignatur: Heid. Hs. 3000

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Nachlässe Johann Jacob Kneucker und Ferdinand HitzigUniversitätsbibliothek Heidelberg ; Nachlässe Johann Jacob Kneucker und Ferdinand Hitzig

Signatur: Heid. Hs. 3000


Kneucker, Johann Jacob (1840-1909) [Bestandsbildner], Hitzig, Ferdinand (1807-1875) [Bestandsbildner], Durban, Emil (1849-1874) [Bestandsbildner]

Nachlass, Mischnachlass

Benutzbar.

Inhaltsangabe: Bestandsgliederung:I. Leben - Enthält alle Zeugnisse, die über den persönlichen und beruflichen Werdegang, wichtige Lebensstationen sowie private Interessen und Neigungen Auskunft gebenII. Werk - Enthält alle Vorarbeiten und Vorstufen, die in diesem Zusammenhang gesammelten Materialien sowie Äußerungen Dritter zu Arbeiten von Hitzig und KneuckerIII. Korrespondenz - Enthält den gesamten Bereich der sozialen Kontakte der Bestandsbildner, soweit diese nicht einem anderen im Bestand überlieferten sachlich-thematischen Zusammenhang zuzuordnen sindIV. Varia - Enthält alle Dokumente, die I-III nicht sinnvoll zuzuordnen sind

Ordnungszustand: Feingeordnet

Angaben zur Herkunft:Der vorliegende Doppelnachlass Kneucker-Hitzig gehört zu einem umfangreichen Nachlassbestand der UB Heidelberg, der zunächst unter der Bezeichnung "Nachlass Richard Rothe", später als "Theologische Nachlässe" mit zahlreichen Einzelsignaturen geführt wurde (Heid. Hs. 2914-3000, 3300-3365). Die damalige Umbenennung erfolgte, als sich bei erster (?) Sichtung zeigte, dass unter dem bisherigen Namen Nachlässe mehrerer Theologen zusammengeführt worden waren. Allerdings kam es auch damals verschiedentlich zu Fehlzuweisungen, wie erst bei der endgültigen Erschließung im Jahre 2020 sichtbar wurde. So wurden etwa Vorlesungsmit- oder -nachschriften nicht dem Schreiber, sondern dem jeweiligen Dozenten zugeordnet. Bei den vermeintlichen Nachlassplittern Daniel Schenkels (1813-1885) etwa handelt es sich tatsächlich um Aufzeichnungen Kneuckers (Altsign.: Heid. Hs. 3362-3364). Ähnliches gilt für den "Teilnachlass" Heinrich Julius Holtzmann (1832-1910) (Altsign.: Heid. Hs. 3351-3356), der auf Mitschriften Kneuckers und Emil Durbans (1849-1874) zurückgeht. Bei genauerer Erschließung des gesamten Bestandes erwies sich, dass die sogen. "Theologischen Nachlässe" letztlich auf vier Bestandsbildner zurückzuführen sind, nämlich Richard Rothe, Ferdinand Hitzig und Johann Jacob Kneucker sowie den bereits erwähnten Emil Durban. Darüber, wie dieses Konglomerat zustande gekommen ist, gibt es ebensowenig Informationen wie über den Provenienzverlauf, der sich nur anhand von Indizien ansatzweise rekonstruieren lässt (vgl. hierzu auch die Bestandsgeschichte des Rothe-Nachlasses Heid. Hs. 1284). Letztlich nicht auszuschließen ist, dass es in der UB zu weiteren Durchmischungen gekommen ist (vgl. etwa Altsign.: Heid. Hs. 2934). Es muss daher offen bleiben, ob die ältere Signaturenvergabe einer vorgefundenen Ordnung folgte. Auffällig ist indes, dass Teile des Rothe- und Kneuckernachlasses damals nicht erfasst wurden und bis zur jetzigen Erschließung unsigniert blieben und nicht einmal verzeichnet waren. Die Zusammenführung als "Theologische Nachlässe" dürfte daher mit großer Wahrscheinlichkeit erst in der UB entstanden sein und nicht auf eine frühere Einheit zurückgehen. Einigermaßen gut ließ sich deshalb ein eigener Nachlass Richard Rothe (Heid. Hs. 1284) unterscheiden, dessen zersplitterte, ansatzweise rekonstruierbare Provenienzgeschichte auch wenig Berührungspunkte zu Kneucker oder Hitzig zeigte; zu den Ausnahmen gehören etwa Vorlesungsmitschriften Kneuckers, die den Rothe-Hinterlassenschaften nachträglich zugeordnet wurden (Heid. Hs. 1284 II G - 11). Dies gilt nicht für die Hinterlassenschaften der beiden letztgenannten, die vielfältige Überschneidungen aufwiesen. So etwa bei den Altsignaturen Heid. Hs. 3300, 3304, 3306, 3311, 3313 und 3313, die entweder Schriftstücke von beiden enthielten oder Texte Hitzigs, die Bearbeitungsspuren Kneuckers aufwiesen. Dass derlei Zusammenstellungen auf Ordnungsversuche durch die UB Heidelberg zurückgingen, ist indes weniger wahrscheinlich, da verschiedene offensichtliche Fehlzuweisungen (zu Hitzig anstelle - richtigerweise - zu Kneucker, wie z. B. Altsignatur Heid. Hs. 3301-3302, 3314-3315, 3324-3327) von keiner allzu intensiven Befassung mit dem Material zeugen. Eine Verbindung von Kneucker zu Hitzig ergibt sich nicht nur aus der fachlichen Nähe, sondern Kneucker hatte auch hinterlassene Vorlesungstexte Hitzigs ediert (Dr. Ferdinand Hitzig's Vorlesungen über biblische Theologie und messianische Weissagungen des Alten Testaments, Karlsruhe 1880). Ob bereits damals Teile oder der gesamte Nachlass Hitzigs in Kneuckers Besitz wechselten, entzieht sich dagegen unserer Kenntnis, wie ohnehin die Erwerbungsumstände der Nachlässe Kneucker/Hitzig unbekannt sind. Jedenfalls überließ die Witwe Maria Kneucker (1844-1917) im Jahre 1913 einige Schriftstücke Hitzigs der UB Heidelberg (Altsign.: Heid. Hs. 1377-1380), weitere Schenkungen, die vermutlich ursprünglich ebenfalls aus dem Besitz Maria Kneuckers stammten, machte 1922 der ehemalige UB-Mitarbeiter Karl Jahn (+1966) (Altsign.: Heid. Hs. 902-903, 1374-1376, 1381-1382). Allerdings wurden die Schenkungen der Ehefrau Kneuckers und Jahns deutlich früher signiert, so dass ein unmittelbarer Zusammenhang mit der eingangs erwähnten Signaturengruppe ("Theologische Nachlässe") nicht gesichert ist. Da aber noch in einem weiteren separaten Konvolut (Altsign.: Heid. Hs. 2756) unbekannter Provenienz Materialien von Hitzig und Kneucker vereint sind, ist jedoch davon auszugehen, dass zumindest Teile von Hitzigs Nachlass zu einem unbekannten Zeitpunkt in die Hände zunächst Kneuckers und nach seinem Tod 1909 in die seiner Witwe gelangt sein müssen. Aus diesem Grund erschien es bei der Erschließung und Umsignierung 2020 weder sinnvoll noch praktikabel, beide Nachlässe wieder (künstlich) voneinander zu trennen. Dies betrifft auch die Hinterlassenschaft von Emil Durban, bei denen es sich fast durchweg um Vorlesungsmit- oder -nachschriften handelt. In zwei Fällen (Heid. Hs. 2756, 3300) befinden sich diese zusammen mit Unterlagen Kneuckers und Hitzigs in einem Konvolut. Auch hierzu liegen keinerlei Informationen zum Provenienzverlauf vor. Da Durban ein jüngerer, früh verstorbener Pfarrkollege von Kneucker war, ist aber auch mit Hinblick auf den Überlieferungsbefund anzunehmen, dass die Aufzeichnungen Durbans über Kneucker an die UB gelangten. Kneucker deutet dies zumindest vage mit seinem Hinweis an, bei der Edition von Vorlesungen Hitzigs habe er u.a. auch "die Collegienheften (....) zweier weiterer Schüler Hitzig's benutzt" (Dr. Ferdinand Hitzig's Vorlesungen über biblische Theologie und messianische Weissagungen des Alten Testaments, Karlsruhe 1880, VI).

DE-611-BF-80008, http://kalliope-verbund.info/DE-611-BF-80008

Erfassung: 28. September 2020 ; Modifikation: 18. Februar 2022 ; Synchronisierungsdatum: 2024-03-29T15:39:18+01:00