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Reisebeschreibung des John von Mandeville in Übersetzung von Michel Velser [Bl. 1ra–72rb] Historia trium regum, deutsch [Bl. 72va–98ra] Liber de moribus hominum et de officiis nobilium sive de ludo scaccorum, deutsch [Bl. 99ra–132vb] Schachzabelbuch [Bl. 99ra-132vb] Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek GöttingenHandschriftenSignatur: 4 Cod. Ms. hist. 823

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Reisebeschreibung des John von Mandeville in Übersetzung von Michel Velser [Bl. 1ra–72rb]Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen ; Handschriften

Signatur: 4 Cod. Ms. hist. 823


Historia trium regum, deutsch [Bl. 72va–98ra]. Liber de moribus hominum et de officiis nobilium sive de ludo scaccorum, deutsch [Bl. 99ra–132vb]. Schachzabelbuch [Bl. 99ra-132vb]

John, Mandeville (1300-) [Verfasser],Jacobus, de Cessolis [Verfasser],Johannes, von Hildesheim [Verfasser]

Spittal an der Drau (?), Ortenburg (?), 1470. - Ms.; I, 134, I Bl. (28 × 20,5 cm; geb.), Deutsch. - Werk, Reisebericht, Varia

Benutzbar.

Inhaltsangabe: Ir-Iv Vorsatzbl. (wohl 18. Jh.; s. Wasserzeichen): leer, auf der Rectoseite allerdings vermerkt N. 383 (alte Signatur?).IIr-v leer, abgesehen von den lateinischen Versen 'Liba libens libo libendus libencius ibo/ hunc puto grammaticum qui construat versum istum' auf IIr (noch von mittelalterlicher Hand eingetragen, jedoch wohl nicht von der des Haupttextes) und dem neuzeitlichen Vermerk A. 1470 ebd., der sich offenkundig auf das Entstehungsjahr der Handschrift bezieht; zudem auf IIv moderner Göttinger Bibliotheksstempel (Niedersächs. Staats- U. Univ.-Bibliothek Göttingen).1ra–72rb Jean de Mandeville: Reisebeschreibung (dt. Übersetzung des Michel Velser). "Ich Hanns von Monteuilla Ritter, wol ob ich sein nicht wirdig bin gebornn erzogen in Engenlandt in ainem dorff sand Alam hat dits buech gemacht in frantzoyisch zung". 'Do ich von haym aus fuer in dem muet das ich wolt varen veber mer zu dem heyligen grab vnd zu dem gesegentem erdreich das maen in latein haysset terra promissioninis …' — '… dar veber bitt ich all guet Christen das sy got wellen für mich bitten mit ainem Pater noster der warten das ich den parmhertzigen got in einer welt gern wil für euch bitten das vns got allen verleich nach disem leben das ebig leben. Amen.' Text der 2. Redaktion (zu derselben vgl. Morrall, Sir John Mandevilles, S. CLXVI-CLXIX); es fehlt ein Register der Rubriken; Edition: Morrall, Sir John Mandevilles Reisebeschreibung (nach der Überlieferung in einer Stuttgarter Handschrift); zu Michel Velser und seiner dt. Übersetzung siehe ebd. sowie 2VL 5, Sp. 1201-1204 und 2VL 11, Sp. 961; Zapf, Art. Velser, Sp. 493-495; Morrall, The Text; zu den entsprechenden Handschriften auch Bennett, The Rediscovery, S. 316-323; Schoerner, Die deutschen Mandeville-Versionen, S. 31-48.72va–98ra Johannes de Hildesheim: Historia trium regum (dt. Übersetzung). "Hie hebt sich an die materi von den heyligen dreyn künigen wie si got ir opferr bracht habennt". 'Dye materi der heiligen drey künig die haben ainen vrsprungkh von der prophecey herren Balaams der was ain briester von Median …' — '… vnd das vns die heyligen drey chünig ze staten vnd ze hilff chömen in allen vnsern nöten vnd trüebsal leibs vnd der sele, das verleich vns got der vater vnd der sun vnd der heilig geist. Amen.' "Deo gracias". Der Text beginnt mit dem 2. Kapitel der Legende; es handelt sich um die im 15. Jh. entstandene und besonders im bair.-österr. Raum verbreitete Übersetzung der Historia trium regum (vgl. 2VL 4, Sp. 645, Nr. 4b.). (98rb-98vb) leer.99ra–132vb Jacobus de Cessolis: Liber de moribus hominum et de officiis nobilium sive de ludo scaccorum (dt. Übersetzung: Schachzabelbuch). "Hie hebt sich an das Schachzagell". 'Ich brueder Jacob von Cassalis prediger ordenns bin über wunden von der brüeder gepet weltlichr studenten vnd ander erberg lewt die mich haben hören predigen das spil das da haist Schachzagel …' — '… das ist bezaichent an ainem maister der hies Virgilius vnd was geboren von ainem swachen geschlächt vnd doch wenn er weishait het, so was er erkanndt vnd genant in aller der welt vnd noch hewt des tags. Finitus est liber iste per me Conradum Blannckhen de Kyemsee tunc temporis in hospitali prope Ortemb(u/e)rg ex iussu Erhardi Karel judicis ibidem feria quarta post Letare, anno domini millesimo quadringentesimo septuagesimo.' Es handelt sich um die zweite Fassung der deutschen Prosa-Bearbeitungen des Werkes (vgl. etwa Schmidt, Das Schachzabelbuch, S. 14; zur 2. Fassung s. ebd., S. 10-11 und S. 14 ff.; Keller, Textgemeinschaften, S. 228); Edition: Schmidt, Das Schachzabelbuch (allerdings nach der eng verwandten 1. Fassung; im Vergleich zu dieser fehlt der Göttinger Variante die Zusammenfassung am Ende, denn darin endet der Text mit den Darlegungen zu Vergil; vgl. ebd., S. 128, Z. 71/72 bzw. 132vb im Göttinger Codex).

Blanck, Konrad [Schreiber],Velser, Michel [Übersetzer],Thomasius, Gottfried (1660-1746) [Vorbesitzer],Friedrich, Waldeck, Fürst (1743-1812) [Vorbesitzer],Karel, Erhard [Vorbesitzer]

Literaturhinweise: Die Handschriften in Göttingen, Bd. 2: Universitäts-Bibliothek: Geschichte, Karten, Naturwissenschaften, Theologie, Handschriften aus Lüneburg, beschrieben von W. Meyer, Berlin 1893 (Verzeichniss der Handschriften im Preussischen Staate, Abt. 1: Hannover, Bd. 1: Die Handschriften in Göttingen, Teil 2), S. 274-275

Editionshinweise: Morrall, Sir John Mandevilles Reisebeschreibung (nach der Überlieferung in einer Stuttgarter Handschrift)., Schmidt, Das Schachzabelbuch (allerdings nach der eng verwandten 1. Fassung; im Vergleich zu dieser fehlt der Göttinger Variante die Zusammenfassung am Ende, denn darin endet der Text mit den Darlegungen zu Vergil; vgl. ebd., S. 128, Z. 71/72 bzw. 132vb im Göttinger Codex)

https://diglib.hab.de/?db=mss&list=ms&id=goe-sub-hist-202&catalog=Wolfinger (Handschriftendatenbank der HAB Wolfenbüttel)http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?DE-611-HS-3744913 (Digitalisat)

Bemerkung: Seitennummerierung: Tinten-Foliierung (alt): 1-132; die Zählung läuft in arabischen Ziffern bis 100, beginnt dann mit 1 neu und läuft weiter bis [1]32; zwischen Bl. 88 und 89 blieb ein Bl. zuerst ungezählt, nun als 88b in die Foliierung einbezogen; nicht zutreffend ist die Angabe bei Morrall, Sir John Mandevilles Reisebeschreibung S. LVII, dass nach Bl. 83 ein weiteres Bl. nicht gezählt bzw. foliiert sei); auf Bl. 101-132 überdies moderne Bleistiftfoliierung.Lagenstruktur: neben einem Vorsatzbl. (wohl 18./19. Jh.) besteht die Handschrift aus folgenden Lagen: 10 VI (118!). VII (132).Seiteneinrichtung: Schriftraum: 19,7-20,5 × 13,2-14,3 cm, zweispaltig, 35-42 Zeilen;Hände: Haupttext in ebenso geübter wie regelmäßiger, rechtsgeneigter Bastarda, die Oberlängen in der ersten Zeile öfters in die Höhe gezogen; nur wenige Korrekturen.ausführliche und aktuelle Beschreibung nur in der Handschriftendatenbank der HAB Wolfenbüttel  (zwecks Onlinestellung wurden die wesentlichen Angaben im Juli 2021 übernommen)  

Illustrationen: durchgehend rubriziert; Unterstreichungen (insbesondere Namen und Zitate), Streichungen und Paragraphenzeichen in Rot, ebenso die Überschriften und einfache, aber gekonnt gesetzte Initialen (in der Regel ca. 3-zeilig)Material: PapierEinbandbeschreibung: Heller, melierter Pappeinband (2. H. 20. Jh.; bereits Morrall, Sir John Mandevilles Reisebeschreibung S. LVII schreibt 1974, dass die Handschrift einen modernen beigen Pappeinband habe).Wasserzeichen: Waage (WZIS DE3270-hist823_76); Waage (WZIS DE3270-hist823_37); Waage (WZIS DE3270-hist823_26); Waage (WZIS DE3270-hist823_25); Waage (WZIS DE3270-hist823_99; Motivgruppe zwischen 1471 und 1476 belegt); Waage (WZIS DE3270-hist823_85; Motivgruppe zwischen 1471 und 1476); neuzeitliches Vorsatzbl. (Bl. I): Buchstaben (WZIS DE3270-hist823_I; vielleicht die Initialen des pfälzischen Papiermachers Johann Friedrich Lorch)Erhaltungszustand: Im ersten Teil der Handschrift sind die Bl. an den Ecken stark beschädigt bzw. größere Teile fehlend. Die entsprechenden Teile wurden bei einer Restaurierung (spätestens im 19. Jhd.) durch angeklebte Papierteile grob ergänzt.

Erwerbungsgeschichte:Provenienz:Wie das Kolophon auf 132v mitteilt, wurde die Handschrift von Konrad Blanck aus Chiemsee geschrieben, der sich zu dieser Zeit jedoch in in hospitali prope Ortemberg befand, und am 4. Apr. 1470 beendet; die Abschrift erfolgte dabei auf Geheiß des dortigen Richters Erhard Karel; die Handschrift gelangte zu unbekanntem Zeitpunkt in den Besitz des Nürnberger Universalgelehrten Gottfried Thomasius (1660-1746), wie aus dem 1772 gedruckten Auktions-Katalog zu dessen nachgelassener Bibliothek hervorgeht; vermutlich gelangte die Handschrift bereits im Zuge des damaligen Verkaufs an die Fürsten von Waldeck; sie wurde im Jahr 1801 aus der Fürstlich Waldeckschen Bibliothek in Arolsen für die Georgia Augusta erworben.

Objekteigenschaften: Handschrift

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[Cod. Ms. hist. 823 (Frühere Signatur), 4 Hist. 823 (Frühere Signatur), Hist. 823 (Frühere Signatur), Histor. 823 (Frühere Signatur), 4 Histor. 823 (Frühere Signatur), Cod. Ms. histor. 823 (Frühere Signatur), 4 Cod. Ms. histor. 823 (Frühere Signatur)]

DE-611-HS-3744913, http://kalliope-verbund.info/DE-611-HS-3744913

Erfassung: 21. Juli 2021 ; Modifikation: 10. November 2021 ; Synchronisierungsdatum: 2024-04-19T12:17:15+01:00